Der Kinderbetreuungsatlas macht das Angebot der burgenländischen Gemeinden sichtbar
Eisenstadt (blms) - Ein ausreichendes, bedarfsgerechtes und flexibles Angebot an Kinderbetreuungseinrichtungen
ist wesentliche Voraussetzung für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Wo und wie die Betreuung von Kindern
im Burgenland erfolgt, darüber können sich Eltern mir einem neuen Service, das in Zusammenarbeit von
Land und Arbeiterkammer entwickelt wurde, informieren. Der sogenannte „Kinderbetreuungsatlas“ beantwortet unter
anderem, wo im Burgenland Kinder ganztägig betreut werden oder welche Gemeinden Kinderbetreuung, die die Anforderungen
an die Vereinbarkeit von Beruf und Familie erfüllt anbieten. Der Kinderbetreuungsatlas ist über die Startseite
der Arbeiterkammer Burgenland http://www.bgld.arbeiterkammer.at
sowie direkt unter http://www.kinderbetreuungsatlas.at
abrufbar. „Ziel ist es, mit dem Kinderbetreuungsatlas eine burgenländische Plattform zu schaffen, die einen
umfassenden Überblick über die vorhandenen Kinderbetreuungseinrichtungen und Aktivitäten gibt. Eine
gut ausgebaute Kinderbetreuung ist unumgänglich und zugleich eine große Herausforderung, gerade im ländlich
geprägten Burgenland. Das Land motiviert die Gemeinden, das Betreuungsangebot auszubauen, und unterstützt
sie dabei. Gerade für junge Familien ist es wichtig, gute Betreuungsangebote in den Gemeinden vorzufinden.
Und es ist wichtig, dass sie sich darüber informieren können“ so Bildungsreferent Landeshauptmann Hans
Niessl, der am 15. Dezember im Rahmen einer Pressekonferenz den Kinderbetreuungsatlas gemeinsam mit Familienlandesrätin
Verena Dunst, AK-Präsident Gerhard Michalitsch, Mag.a Gabi Tremmel-Yakali (AK Burgenland) und Mag.a Cornelia
Krajasits, ÖIR-Projekthaus GmbH, vorstellte.
Der Kinderbetreuungsatlas Burgenland soll aber nicht nur das Angebot sichtbar machen, sondern für die Eltern
die Suche nach dem passenden Angebot für Kinder erleichtern, erklärt Niessl. Der Kinderbetreuungsatlas
wurde für das Burgenland komplett neu aufgesetzt. Für das Schuljahr 2016/17 wurden insgesamt 285 institutionelle
Kinderbetreuungseinrichtungen in Hinblick auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf analysiert. Damit stehen
nun erstmals für alle burgenländischen Gemeinden Informationen über die wichtigsten Angebotselemente
der Kinderbetreuungseinrichtungen für Kinder unter 11 Jahren wie Betreuungszeiten, Ferienregelungen, Mittagessen,
Schließzeiten, Nachmittagsbetreuung für Volksschulkinder und die entsprechenden Kontaktadressen online
zur Verfügung.
Die Auswertung zeigt, dass die Tages- und Wochenöffnungszeiten sowie das Angebot beim Mittagessen sehr gut
gestaltet sind. Das größte Entwicklungspotential besteht in der Kategorie der Schließtage pro
Jahr.
Der Kinderbetreuungsatlas bedeute, dass für Eltern im Burgenland, und auch solche, die das Burgenland als
zukünftigen Wohn- und Lebensraum in Betracht ziehen, nützliche Informationen zur Verfügung haben,
so Dunst. Wichtig sei auch, dass Kinderbetreuung leistbar bleibe. „Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist
nur eine von diesen Herausforderungen, die an die gesellschaftlichen Veränderungen ständig angepasst
werden müssen. Seit 2009 unterstützen wir die Eltern im Rahmen der Kinderbetreuungsförderung. Bis
dato wurden 35 Millionen Euro aus dem Familienreferat ausbezahlt. Das stellt eine enorme finanzielle Entlastung
der burgenländischen Familien dar“, so die Familienlandesrätin.
Der Kinderbetreuungsatlas soll als Informationsplattform zwei Funktionen erfüllen, erklärt AK-Präsident
Gerhard Michalitsch. „Einerseits bereitet er jene Daten auf, die notwendig sind, um die Qualität der Kinderbetreuung
im Burgenland zielgerichtet weiterentwickeln zu können. Andererseits macht er die breite Palette des Angebots
im Burgenland für Eltern sichtbar.“
Öffnungszeiten, Schließtage und das Angebot von Mittagessen seien dabei wesentliche Eckdaten für
die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. „Gut ausgestaltete Kinderbetreuungseinrichtungen können für
viele Entscheidungen ausschlaggebend sein: Vom Wiedereinstieg in den Job über den Verbleib in einer Position
bis hin zur Frage, wo sich junge Familien niederlassen. ArbeitnehmerInnen sollen auch als Eltern gute Entscheidungen
treffen können – sowohl für ihre Kinder als auch für die eigene berufliche Zukunft und soziale Absicherung“,
so Michalits.
Fürs Burgenland habe sich beim Wiedereinstiegsmonitoring der AK Burgenland gezeigt, „dass zum Beispiel alleinstehende
Mütter viel früher wieder in den Job zurückkehren können als in den anderen Bundesländern,
weil es eben im Burgenland bereits ein großes Angebot an Kinderbetreuungsplätzen gibt“, erklärt
Mag. Gabi Tremmel-Yakali. Wichtige Kriterien seien der Ausbau der Tagesöffnungszeiten, Schließtage und
das Angebot von Mittagessen, an denen sich Entwicklungspotential abseits der Anzahl von vorhandenen Betreuungsplätzen
zeigen kann.
„Die Auswertung zeigt, dass die Tages- und Wochenöffnungszeiten sowie das Angebot beim Mittagessen sehr gut
gestaltet sind. Das größte Entwicklungspotential besteht in der Kategorie der Schließtage pro
Jahr“, so Projektverantwortliche Mag.a Cornelia Krajasits.
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