LH Kaiser: Infineon-Headquarter in Villach steht vor signifikanten Herausforderungen, die nur
gemeinsam zu lösen sind – Verfahrenskoordinator mit überschreitender Kompetenz für Verwaltung
Villach/Klagenfurt (lpd) - Im Grünen Saal des Landhauses in Klagenfurt informierten Sabine Herlitschka,
Vorstandsvorsitzende der Infineon Technologies Austria AG, und Finanzvorstand Oliver Heinrich am 14. Dezember das
vollzählige Regierungskollegium und Landtagspräsident Reinhart Rohr über die erfolgreiche Entwicklung
des Infineon-Headquarters am Standort Villach und über die dortigen Zukunftsinvestitionen.
„Die stetig steigende globale Nachfrage nach High-tech-Produkten in unseren Kernkompetenzen Energieeffizienz, Mobilität
und Sicherheit hat sich besonders positiv mit starkem Wachstum ausgewirkt“, stellte Herlitschka fest. Als Konsequenz
aus dieser Entwicklung habe man sich in enger Abstimmung mit dem Konzern entschieden, die Forschungs- und Entwicklungs-Kompetenz
in Villach bzw. Österreich signifikant zu erweitern. Neben der Produktion sowie globaler Geschäftsverantwortung
am Standort Villach werde man bis Ende 2019 die Forschungs- und Entwicklungs-Kapazitäten am Standort Österreich
mittelfristig um insgesamt 860 zusätzliche Arbeitsplätze, davon rund 350 im Headquarter Villach durch
die Errichtung eines neuen Gebäudes erhöhen. „Das bedeutet eine Erweiterung der Gebäudekapazität
von rund 1.290 Plätzen in Österreich, 600 davon in Villach“, berichtete Herlitschka.
Gleichzeitig gebe es aber auch signifikante Herausforderungen am Standort Villach, die es rasch zu bewältigen
gelte. Herlitschka und Heinrich nannten in diesem Zusammenhang schnellere behördliche Verfahren, die Senkung
von Ausgaben, die Stromstabilität und Netzsicherheit, die Wohnungs- und Nahverkehrssituation, bzw. die Bildungssituation
und die Kinderbetreuung „Die positive Erledigung dieser Herausforderungen wird zentral darüber entscheiden,
ob wir die erfolgreiche Entwicklung von Infineon in Kärnten fortsetzen werden können“, gab Herlitschka
zu bedenken.
Landeshauptmann Peter Kaiser versicherte, dass die Landesregierung alles im Rahmen ihrer Möglichkeiten Stehende
tun werde, um die positive Weiterentwicklung von Infineon in Villach zu unterstützen. Weiters hielt er fest,
dass es seitens der Landesregierung in allen Referaten eine große Aufgabenstellung gebe, um die signifikanten
Herausforderungen am Standort Villach zu bewältigen und zu lösen. „Wir werden uns in der nächsten
Regierungsperiode, weiterorientieren müssen und mit den budgetären Mitteln auch Prioritäten zu setzen
haben“, so Kaiser, der sich bei Herlitschka und Heinrich für das Vertrauen, das durch die weiteren Investitionen
am Standort in Villach ausgedrückt werde, bedankte. „Leuchttürme wie Infineon, sorgen nicht nur für
viele auch international positive Kärnten-Schlagzeilen, sie sichern mit ihren Investitionen auch tausende
Jobs.“ Der Landeshauptmann kann sich vorstellen, innerhalb des Verwaltungsbereiches einen Verfahrenskoordinator
mit überschreitender Kompetenz zu installieren bzw. einen Masterplan zu erstellen.
Landeshauptmannstellvertreterin Gaby Schaunig betonte, dass die Stromstabilität und Schwankungssicherheit
kein einfaches Thema sei, für Infineon jedoch eine große Herausforderung darstelle und zu lösen
sei. „Im Bereich der Bewilligungsverfahren für Projekte wie die Netzversorgung muss legistisch auf Bundesebene
etwas passieren“, so Schaunig. In Bezug auf den Facharbeitermangel meinte sie, dass es in Kärnten ebenfalls
wichtig sei, eine Willkommenskultur auszustrahlen, damit Fachkräfte nach Villach kommen.
Landesrat Gernot Darmann regte in Bezug auf die Netzstabilität und Versorgungsicherheit an, dass die bereits
mit der Thematik befassten Experten von Infineon mit Experten des Landes eng zusammenarbeiten müssten, damit
es eine Lösung gebe. Die Gewährleistung einer tauglichen Stromversorgung sei eines der dringendsten Anliegen
des Unternehmens. Zudem teilte er mit, dass er seine Kontakte zur neuen Bundesregierung nutzen werde, um die Infineon-Anliegen
zu unterstützen.
Landesrat Rolf Holub erwähnte zur Stromversorgung, dass es aufgrund der derzeit gesetzlichen Regelung durch
Anrainereinsprüche zu Verzögerungen kommen könne, die faktisch einer Bauverhinderung gleich kämen.
„Mit der derzeitigen Gesetzgebung kann es nicht anders funktionieren“, so Holub.
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