Burgenländische Landesregierung
 beschließt Glyphosat-Verbot

 

erstellt am
14. 12. 17
13:00 MEZ

LH Niessl: „Wollen mit bestem Beispiel vorangehen und auf die Glyphosat-Verwendung im Bereich der Landesverwaltung sowie im Bereich der Beteiligungen des Landes verzichten.“
Eisenstadt (blms) - Die Mitglieder der Burgenländischen Landesregierung sprechen sich klar gegen die Verwendung des möglicherweise krebserregenden, aber von der EU zugelassenen Pflanzenbekämpfungsmittels Glyphosat aus. Als Konsequenz wurde in der Regierungssitzung vom 13. Dezember einstimmig beschlossen, den Einsatz von Glyphosat im Bereich der Landesverwaltung sowie im Bereich der Beteiligungen des Landes zu verbieten. Konkret heißt es im Regierungsbeschluss „auf den Einsatz von glyphosathältigen Pestiziden zu verzichten und entsprechende Alternativen zu prüfen“. Niessl: „Wir werden alles zum Schutz der Menschen, der Umwelt und Artenvielfalt unternehmen.“

Glyphosat, der weltweit am häufigsten eingesetzte Wirkstoff zur Unkrautbekämpfung, ist ein hoch umstrittenes Unkrautvernichtungsmittel, das im Verdacht steht, krebserregend zu sein. Glyphosat ist etwa im Unkrautvernichtungsmittel Round up enthalten. Die EU-Kommission hat die Zulassung des Pestizids Ende November nun um fünf Jahre verlängert.

In den letzten Jahren verdichten sich die Hinweise, dass der Wirkstoff Glyphosat und dessen Abbauprodukte gefährlicher sind als bisher angenommen. Die Internationale Agentur für Krebsforschung der WHO kommt zu dem Schluss, dass Glyphosat als „wahrscheinlich krebserregend“ einzustufen ist. Ebenso steht es im Verdacht, bei Tieren und Menschen die Fortpflanzung und Embryonalentwicklung negativ zu beeinflussen. Auch trägt der Einsatz von Glyphosat Mitschuld an der Abnahme von Blühpflanzen, die wiederum unbedingt als Nahrung für Bienen und andere Bestäuberinsekten gebraucht werden. „Aus gesundheitspolitischen Überlegungen, aber auch zum Schutz der Umwelt und der Biodiversität bekennt sich daher das Land Burgenland für den Bereich der Landesverwaltung, aber auch für den Bereich seiner Beteiligungen dazu, den Einsatz von Glyphosat zu beenden“, so Niessl zum Beschluss der Landesregierung.

Glyphosat wird gegen unerwünschte Beikräuter auf landwirtschaftlichen Flächen, aber auch auf Kommunalflächen wie Plätzen, Parks, auf Straßenrändern, Rasenflächen und Wegen verwendet und in verschiedenen Mischungen und unter verschiedenen Markennamen vertrieben. Aktuell sind in Österreich 17 unterschiedliche Produkte zugelassen; zusätzlich dürften auch die 70 in Deutschland zugelassenen Produkte in Österreich verwendet werden.

 

 

 

Allgemeine Informationen:
http://www.burgenland.at

 

 

 

 

 

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