Zentrales Gebäude mit acht topmodernen OPs verkürzt Wartezeit und erhöht Zahl
der Operationen
Wien (rk) - Wiens neueste Operationssäle sind jetzt im Wilhelminenspital in Betrieb gegangen. Im neuen
Gebäude befinden sich neben acht top modernen Operationssälen sowie einem Notsectio-OP mit den dazugehörigen
Intensiv-Aufwachbereichen – sogar mit Familienzimmer bei operierten Kindern – auch eine Intensivstation und Pathologie
und Mikrobiologie. „Mit dem neuen Gebäude, seiner medizinischen Ausstattung auf dem neuesten Stand der Technik
und den engagierten Ärztinnen und Ärzten sowie Pflegerinnen und Pflegern tragen der Wiener Krankenanstaltenverbund
und die Stadt Wien weiter dazu bei, dass die Wienerinnen und Wiener auch in Zukunft bestens versorgt werden. In
den KAV-Spitälern wird Hightech-Medizin auf internationalem Topniveau allen Menschen geboten – unabhängig
von ihrem Einkommen oder ihrer sozialen Herkunft“, betont Gesundheitsstadträtin Sandra Frauenberger.
Zentrale Einheit bringt viele Vorteile
„Durch die Zusammenlegung der OP-Säle in einem zentralen Gebäude haben wir auf die veränderten
Ansprüche reagiert. So wird auch mit einem intelligenten OP-Management die Nutzung der Säle optimiert.
Damit können wir nicht nur die Zahl der Operationen erhöhen, sondern auch die Wartezeit auf diese verkürzen“,
erläutert KAV-Direktor Michael Binder. Mit der räumlichen Nähe zu den Labors ergeben sich aber nicht
nur zeitliche Vorteile, wie Burkhard Gustorff, Abteilungsleiter der Anästhesie, sagte: „Der neue Zentral-OP
mit operativer Intensiveinheit und Pathologie und Mikrobiologie bedeutet eine deutliche Verbesserung gegenüber
früher, da eine Zusammenarbeit innerhalb eines Gebäudes stattfindet. Dadurch erfolgt im gesamten Team
eine bessere Vernetzung.“ Dies sei, so betont der Leiter der Pathologie und Mikrobiologie Andreas Chott, vor allem
im Bereich der modernen Krebs- und Infektionsdiagnostik besonders wichtig. Und die Chirurgen sind froh, dass sie
mit den neuen größeren Operationssälen mehr Platz zum Arbeiten haben. Immerhin stehen gegenüber
früheren Zeiten deutlich mehr Geräte im OP. „Für das Komplizierteste planen und auf das Einfache
hoffen“, sei das Um und Auf für Chirurgen, betont Karl Glaser, Leiter der Abteilung für Allgemein- Viszeral-
und Tumorchirurgie.
Das Gebäude ist mit dem großen bettenführenden Pavillon 28 verbunden. Dies führt zu einer
deutlichen Verbesserung der Situation für PatientInnen sowie MitarbeiterInnen. OPs und die Intensivstation
können innerhalb eines Gebäudes erreicht werden. Die Pathologie und Mikrobiologie sind in der Nähe
der OPs, sodass etwa die Laborergebnisse noch schneller dem Chirurgen übermittelt werden können. Der
Z-OP ist ein Operationsbereich, der die bisherigen Operationssäle der Allgemeinchirurgie, Gynäkologie
und Geburtshilfe und Urologie im Pavillon 28 ersetzt. Die Unfallchirurgie (mit eigenem Helikopter-Landeplatz),
die Abteilung für Chirurgie mit Schwerpunkt Gefäßchirurgie – Vasculäre und Endovasculäre
Chirurgie und die Plastische Chirurgie operieren auf ihren Abteilungen.
Die neuen OPs sind mit rund 45 Quadratmetern deutlich größer als die bisherigen und erleichtern so das
Arbeiten, nicht zuletzt weil durch die moderne Hightech-Medizin immer mehr Medizintechnik im OP benötigt werden.
Dem Z-OP vor- bzw. nachgeschalten ist die Präholding- bzw. die Holding Area. In der Präholding Area mit
sechs Positionen werden die Patientinnen und Patienten bis zum Einschleusen in den OP durch das Aufwachraum-Pflegepersonal
betreut. Die postoperative Überwachung und Betreuung erfolgt dann in der Holding Area auf gesamt 16 Positionen,
davon ein eigener Kinderbereich mit drei Positionen für ungestörtes Aufwachen der Kinder in Begleitung
der Eltern. Im obersten Stockwerk des Z-OP befindet sich eine modern ausgestattete Intensivstation mit IMCU (6
ICU Betten und 4 Intensivüberwachungspflege-Betten), wo schwerst kranke PatientInnen behandelt und geheilt
werden. Eine am neuesten Stand ausgestattete Pathologie und Mikrobiologie und eine Zentralgarderobe für die
MitarbeiterInnen befinden sich auf Ebene A und B in diesem Gebäude.
Institut für Pathologie und Mikrobiologie im Zentral-OP mit Schwerpunkt Krebsdiagnostik
Das Institut für Pathologie und Mikrobiologie erstreckt sich über zwei Ebenen und ist mit rund 2.500
Quadratmetern Betriebsfläche räumlich hervorragend ausgestattet. Mehr als 100.000 Befunde werden jährlich
von den 44 MitarbeiterInnen erstellt. In den Histologie-, Zytologie-und Molekularpathologielabors verarbeiten sie
Gewebsproben der Patienten für die mikroskopische und molekulare Diagnostik. Als Schwerpunktspital für
TumorpatientInnen legt das Pathologieinstitut besonderen Wert auf die Krebsdiagnostik. Durch molekulare Untersuchungen
identifizieren Pathologen Angriffspunkte an Tumorzellen, die für die zielgerichtete Therapie entscheidend
sind.
Im Mikrobiologielabor erfolgt die Diagnostik infektiöser Krankheitserreger aus Blut und anderen Körperflüssigkeiten
für die PatientInnen des gesamten Spitals. Der Prosekturbereich dient der Qualitätssicherung und der
Erfüllung gesetzlicher Auflagen.
Ab sofort mehr Schlaganfall-Intensivbetten im Wilhelminenspital
In Wien erleiden jährlich etwa 5.000 Menschen einen Schlaganfall. Mit der steigenden Lebenserwartung und
infolge des Bevölkerungswachstums der vergangenen Jahre ist in Wien der Bedarf an Stroke Unit-Betten gestiegen.
Die Stroke Unit der Neurologischen Abteilung des Wilhelminenspitals war bereits bisher eine der aktivsten Schlaganfallzentren
der Stadt. Die mit Ende November 2017 erfolgte Erweiterung dieser Stroke Unit soll zur weiteren Verbesserung der
Schlaganfallversorgung in Wien beitragen. „Mit den nun eingerichteten sechs Stroke Unit-Betten – früher vier
- wird es möglich sein, im Wilhelminenspital mehr als 600 PatientInnen mit akuten Schlaganfällen mit
der erforderlichen Akutdiagnostik und intensiver Frührehabilitation vom ersten Tag an zu versorgen“, kündigt
Walter Pirker, Leiter der Neurologischen Abteilung, an.
Ein Schlaganfall ist die dritthäufigste Todesursache und der häufigste Grund für eine dauerhafte
Behinderung im Erwachsenenalter. Die einzig wirksame Methode, um im Fall eines Gefäßverschlusses Gehirngewebe
zu retten und die Betroffenen vor Behinderung zu schützen, ist die rasche Wiedereröffnung verschlossener
Gefäße.
Die Einrichtung von Schlaganfall-Stationen, sogenannten Stroke Units, als Spezialeinrichtungen zur akuten Schlaganfallbehandlung
hat in den vergangenen 15 Jahren zu einer deutlichen Verbesserung der Überlebenschancen der betroffenen PatientInnen
geführt. Ziel des Stroke Unit-Teams ist die rasche diagnostische Abklärung von Schlaganfall-PatientInnen,
die Auswahl jener Betroffenen, die sich für eine gefäßwiedereröffnende Therapie eignen und
die Auswahl der jeweils besten Behandlungsmethode.
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