Wien (statistik austria) - Im abgelaufenen Schuljahr 2016/17 gab es in Österreich über 6.500 Schülerinnen
und Schüler mehr als im Jahr davor. Damit wurden laut Statistik Austria erstmals seit mehr als zehn Jahren
wieder ansteigende Besuchszahlen verzeichnet. Zuvor waren rückläufige Gesamtschülerzahlen ab dem
Schuljahr 2005/06 die Regel, eine Folge des Geburtenrückgangs seit den frühen 1990er-Jahren. Zuwächse
gab es 2016/17 vor allem bei Schulen für Kinder im Pflichtschulalter, bedingt durch die Wanderungsbewegungen
in den Jahren 2015 und 2016. Die AHS verzeichnete sowohl in der Unterstufe als auch in der Oberstufe neue Schülerhöchststände.
Volksschulen: Steigende Schülerzahlen durch Zuwanderung
Insgesamt 335.854 Schülerinnen und Schüler besuchten im abgelaufenen Schuljahr 2016/17 Österreichs
Volksschulen. Gegenüber dem Schuljahr davor bedeutet das ein Plus von 6.303 Kindern (+1,9%), wobei der Anstieg
zum Großteil auf die erhöhte Anzahl außerordentlicher Schülerinnen und Schüler nach
den Wanderungsbewegungen der Jahre 2015 und 2016 zurückzuführen ist. Im Zehnjahresvergleich wird zwar
noch ein Minus von 11.400 (-3,3%) verzeichnet; unter Berücksichtigung der aktuellen Bevölkerungsprognose
kann aber zumindest für die nächsten zehn Jahre mit weiterhin steigenden Schülerzahlen in Volksschulen
gerechnet werden.
Sekundarstufe I: Mehr Schülerinnen und Schüler in NMS, Schülerhöchststand in AHS-Unterstufe
Den Hauptschulen und Neuen Mittelschulen (NMS) setzte in den vergangenen Jahren einerseits die rückläufige
Anzahl an Volksschulabgängerinnen und -abgängern zu, andererseits war auch der verstärkte Zulauf
zur AHS-Unterstufe zu spüren. Trotz der zwischenzeitlichen Einführung der Neuen Mittelschule bedeuteten
die 208.045 Schülerinnen und Schüler 2015/16 den niedrigsten Wert in diesen Schultypen seit 50 Jahren.
Im vergangenen Schuljahr 2016/17 wurde mit 209.388 Besucherinnen und Besuchern erstmals wieder ein leichtes Plus
verzeichnet (+0,6%). Dieser Anstieg ist allerdings auf den Zuwachs bei außerordentlichen Schülerinnen
und Schülern aus Herkunftsländern der Asylmigration zurückzuführen.
In der AHS-Unterstufe erreichte die Besuchszahl im Schuljahr 2016/17 mit 117.829 Schülerinnen und Schülern
hingegen einen neuen Höchststand, wobei hier das Plus gegenüber dem Jahr davor (+1,9%) nicht durch die
Zuwanderung der vergangenen Jahre bedingt ist.
Unterschiedliche Entwicklungen in der Sekundarstufe II
In der Sekundarstufe II hielten in den meisten Schultypen die Trends der letzten Jahre auch 2016/17 an. Berufsschulen
und berufsbildende mittlere Schulen (BMS) verzeichnen weiterhin rückläufige Schülerzahlen (-13,7%
bzw. -16,1% im Zehnjahresvergleich). Ein ähnliches Bild zeigt sich im Bereich der berufsbildenden höheren
Schulen (BHS), vor allem bei den kaufmännischen höheren Schulen (-13,1%). In wirtschaftsberuflichen höheren
Schulen ist die Schülerzahl seit dem im Schuljahr 2010/11 erreichten Höchststand von 28.730 ebenfalls
im Sinken begriffen (2016/17: 26.740).
An technisch gewerblichen höheren Schulen stiegen die Besuchszahlen in den letzten Jahren stetig an. Nach
dem 2015/16 erreichten Höchststand von 64.043 gab es im vorigen Schuljahr erstmals einen Rückgang auf
63.674 Schülerinnen und Schüler. Im Zehnjahresvergleich wird hier aber noch immer ein Plus von 7,1% erreicht.
An land- und forstwirtschaftlichen höheren Schulen beträgt der Zuwachs gegenüber 2006/07 9,6% (2016/17:
3.939 Schülerinnen und Schüler).
In der AHS-Oberstufe bedeutete die Besuchszahl von 91.906 im vergangenen Schuljahr 2016/17 einen neuen Rekordwert,
mit einem Plus im Zehnjahresvergleich von 5,6%. Bildungsanstalten für Elementarpädagogik bzw. Sozialpädagogik
erreichten mit 12.846 Schülerinnen und Schülern ebenfalls einen neuen Höchststand, hier beträgt
der Zuwachs in den letzten zehn Jahren sogar 40,9%.
Detaillierte Ergebnisse der Schulstatistik 2016/17 finden Sie hier >
|