Das Burgenland ist bekannt für die gute Qualität seiner Lebensmittel. Agrar- und
Weinhandel decken den Tisch, nicht nur in Österreich, auch im Ausland.
Eisenstadt (pwk) - Das Burgenland exportierte im Jahr 2016 Waren im Wert von fast 2 Milliarden Euro, 17,5
Prozent davon entfallen auf den Außenhandel mit Agrarprodukten, ein überdurchschnittlicher Wert, denn
der Anteil der Agrarprodukte am Export beträgt im österreichweiten Durchschnitt nur etwa 7,9 Prozent.
Wer von burgenländischen Agrarexporten spricht, wird zuallererst an Wein denken. Aber, weit gefehlt. Das Getreide
führt die Liste der beliebtesten Exportgüter aus der Landwirtschaft an. „Das Burgenland ist für
die Qualität des heimischen Getreides im Ausland bekannt“, freut sich Hannes Mosonyi, der Obmann des burgenländischen
Agrarhandels. „Wir haben hier im Burgenland einzigartige klimatische Bedingungen, die unsere Produkte so unverwechselbar
machen,“ so Mosonyi, der die Interessen von 157 Mitgliedern vertritt.
2016 wurde Getreide im Wert von mehr als 81,5 Millionen Euro exportiert. Die Warengruppe liegt damit am 6. Platz
der burgenländischen Exportgüter, noch vor dem Wein. Mit Getreide, Wein und Ölsaaten, das auf Platz
10 der Hitliste liegt, sind gleich drei agrarische Warengruppen unter den Top 10 der Ausfuhren.
22 Prozent der österreichweiten Getreideexporte entfielen 2016 auf das Burgenland. 20 Prozent der österreichweiten
Ausfuhren von Ölsaaten stammen aus dem Burgenland.
Deutschland führt auch Ranking der Agrarexporte
Wichtigster Handelspartner ist auch im Agrarbereich Deutschland mit mehr als 80 Millionen Exportvolumen, gefolgt
von Ungarn mit mehr als 33 Millionen sowie der Schweiz und Russland mit mehr als 27 Millionen Euro sowie der Slowakei
mit fast 26 Millionen Euro und Italien mit mehr als 24 Millionen Euro.
„Wir sind aufgrund der jährlich schwankenden Witterungsverhältnisse mit der Erntemenge stark von äußeren
Bedingungen abhängig“, so Mosonyi, „aber ich sehe gute Chancen für das Burgenland, den Anteil der Exporte
bezüglich des Warenwertes und der Exportländer weiter auszudehnen.“ Neue Hoffnungsmärkte sind beispielsweise
Asien, wohin Agrarprodukte im Wert von mehr als 8 Millionen Euro verkauft werden. Auf China entfällt davon
ein Warenwert von rund als 1,2 Millionen Euro für agrarische Produkte.
Wein als Botschafter der burgenländischen Agrarwirtschaft
Das Burgenland profitiert auch von der Nachfrage nach österreichischem Wein. Im Vorjahr wurden mehr als
15 Millionen Euro in der Produktgruppe Wein und andere alkoholhaltige Flüssigkeiten in die Slowakei exportiert,
gefolgt von Deutschland mit rund 13 Millionen Euro. Rund ein Drittel der Weinexporte aus Österreich stammen
aus burgenländischen Rieden.
„Der Export von österreichischen Weinen erlebt seit Jahren einen Aufwind“, berichtet Kommerzialrat Helmuth
Renner, der Obmann des burgenländischen Weinhandels. Der burgenländische Weinhandel zählt derzeit
221 Mitglieder. „Der Export ist ein Garant für Arbeitsplätze und Wohlstand. Das Burgenland und insbesondere
die burgenländische Weinwirtschaft brauchen den internationalen Handel mehr denn je. Wir haben uns mit unseren
Produkten im Ausland einen guten Ruf aufgebaut. Gerade kleine und mittlere Unternehmen können in Nischenmärkten
international mithalten und müssen ihre Märkte erweitern, denn der Wettbewerb auf dem internationalen
Weinmarkt ist in den letzten Jahren härter geworden,“ ergänzt Renner.
Nach großen Veränderungen im österreichischen Weinmarkt seit 1980 kommt eine neue Innovationswelle
auf die Branche zu:
- Das Angebot weltweit wird professioneller. Es gibt eine
Qualitätsexplosion auf breiter Front.
- Der Verdrängungswettbewerb wird durch ein größeres
Angebot immer stärker.
- Die Vertriebskanäle ändern sich. So sinkt beispielsweise
der Gastronomieabsatz in den Weinbauregionen und den ländlichen Gebieten. Der Internethandel wird immer stärker.
- Das Konsumverhalten ändert sich. Weinmix-Getränke
sind im Vormarsch. Alkoholreiche Weine über 13,5 Prozent finden immer schwerer Abnehmer. Die Konsumenten probieren
gerne neue Getränke aus und sind immer weniger markentreu. Die Szene der Weintrinker verjüngt sich.
- Social Media und Weinblogs sind eine wichtige Informationsquelle.
Weinforum Burgenland 2018 am 26. April in Pamhagen
Das Weinforum Burgenland in Pamhagen ist schon seit Jahren DER Treffpunkt für Weinexperten. Am 26. April 2018
wird von nationalen und internationalen Fachleuten in der Vila Vita die Frage diskutiert: Reicht eine Lagenklassifikation
aus, um Herkunftscharakter und Qualität zu garantieren?
Mit dieser Veranstaltung treibt das Gremium des burgenländischen Weinhandels die Entwicklungen der Weinwirtschaft
voran und leistet so einen Beitrag zur Positionierung der Branche im In- und Ausland.
|