Rössler: Sparsamer Umgang mit Pyrotechnik schont Mensch, Tier und Natur
Salzburg (lk) - Bunte Feuerwerke sind häufig der Höhepunkt der Silvesternacht. Sie belasten aber
nicht nur den Geldbeutel, sondern vor allem die Umwelt und damit unsere Gesundheit. Problematisch sind unter anderem
erhöhte Feinstaubbelastung, Schwermetalle, Lärm und Abfallberge. Landeshauptmann- Stellvertreterin Astrid
Rössler appellierte am 13. Dezember an die Salzburgerinnen und Salzburger, den Jahreswechsel möglichst
umweltschonend zu feiern.
"Umweltfreundliche Silvesterböller gibt es leider nicht, aber man kann das persönliche Feuerwerk
zumindest einschränken oder vielleicht sogar ganz darauf verzichten", so Rössler. Denn weniger gezündete
Raketen bedeuten weniger Feinstaub in der Luft, weniger Chemie in der Umwelt, weniger Abfall und weniger Lärm.
In einem Brief hat Rössler sich außerdem an alle Bürgermeisterinnen und Bürgermeister im Bundesland
gewandt, um auf die Problematik aufmerksam zu machen. "Möglicherweise kann Ihre Gemeinde mit Vorbildwirkung
voranschreiten und der Umwelt, den Tieren und unseren Mitmenschen zuliebe heuer auf das Feuerwerk verzichten oder
aber insoweit beschränken, dass auf privates Böllerschießen verzichtet wird und stattdessen ein
offizielles Feuerwerk der Gemeinde stattfindet", heißt es in dem Schreiben.
Feinstaub dringt tief in die Lunge ein
Wie hoch die Feinstaubbelastung alljährlich in der Silvesternacht ist, zeigt ein Blick auf den vergangenen
Jahreswechsel. So wurde am Neujahrstag 2017 in Salzburg der Tagesgrenzwert von 50 Mikrogramm pro Kubikmeter bis
zum Dreifachen überschritten. Damit war die Luftbelastung mit gesundheitsgefährdendem Feinstaub vielerorts
so hoch wie sonst im ganzen Jahr nicht. Und das wirkt sich auch auf die Gesundheit aus: "Feinstaub dringt
tief in die Lunge ein. Die Wirkungen reichen von vorübergehenden Beeinträchtigungen der Atemwege über
einen erhöhten Medikamentenbedarf bei Asthmatikern bis zu Atemwegserkrankungen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen",
erklärt Mediziner Michael Studnicka.
Giftcocktail aus Arsen, Blei und anderen Schwermetallen
Silvesterfeuerwerke sind außerdem ein wahrer Giftcocktail für die Umwelt, gespickt mit brennbaren Stoffen,
Klebstoffen, Quellmitteln oder Kunststoffen. Und während staunend das Farbenspiel am Himmel beobachtet wird,
rieselt auf Böden, Gewässer und Pflanzen eine richtige Chemiekeule nieder. Darunter: Strontium, Arsen,
Blei, Selen oder Caesium.
Lärmstress für Mensch und Tier
Problematisch ist aber auch der Lärm von Böllern und Co, der nicht nur das menschliche Gehör belastet,
sondern auch Tiere in Panik versetzt. Haus- und Wildtiere empfinden die Lautstärke der pfeifenden und heulenden
Raketen deutlich intensiver. Sie reagieren mit verängstigtem Verkriechen oder panischem Fluchtverhalten.
Müllberge nach Silvesterfeiern
Da, wo tüchtig Feuerwerk gezündet wurde, bleiben die unliebsamen Reste von Böllern, Raketen und
Feuerwerksbatterien zurück. Unmengen von Müll müssen in geschlossenen Ortschaften und Städten
von Reinigungsdiensten entsorgt werden. "In der Stadt Salzburg haben die Trupps der Silvesterreinigung im
Vorjahr 12,5 Tonnen an Glasscherben, Flaschen, abgebrannten Raketen und Kartonagen entsorgt", so Christian
Bleibler vom städtischen Straßen- und Brückenamt. Auf privaten Gründen müssen die Grundeigentümer
den Müll beseitigen. Rösslers Appell an alle Feiernden im Freien: "Den eigenen Abfall wieder mit
nach Hause nehmen!"
Sparsamer Umgang und Alternativen
"Ein sparsamer Umgang mit Pyrotechnik schont Mensch, Tier und Natur. Und es gibt mit Licht- und Lasershows,
die Feuerwerke umweltgerecht ersetzten, bereits faszinierende Alternativen", betont Rössler abschließend.
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