Eintritt durch soziale Kontakte, große Mobilitätsbereitschaft
Wien (statistik austria) - Soziale Kontakte im Familien- und Bekanntenkreis sind für junge Erwachsene
der wichtigste Weg in den Arbeitsmarkt. Rund ein Drittel (35%) der 15- bis 34-Jährigen fand laut Statistik
Austria auf diesem Weg die Arbeitsstelle. Mehr als die Hälfte würde zudem für einen Job umziehen
oder wäre bereit, länger als eine Stunde zur Arbeit zu pendeln, wie aus dem Ad-hoc-Modul der Mikrozensus-Arbeitskräfteerhebung
2016 über junge Menschen auf dem Arbeitsmarkt hervorgeht.
Junge Frauen mehr als doppelt so häufig teilzeitbeschäftigt wie junge Männer
Etwas über zwei Drittel der 15- bis 34-Jährigen (68%) waren 2016 erwerbstätig, Männer (70%)
etwas häufiger als Frauen (66%). 14% der jungen Männer, aber 39% der jungen Frauen arbeiteten in Teilzeit.
Der häufigste Grund für Teilzeitarbeit war bei jungen Frauen die Betreuung von Kindern oder pflegebedürftigen
Erwachsenen (42%), bei jungen Männern dagegen Aus- oder Weiterbildung (50%, Frauen 27%). Die Arbeitslosenquote
der 15- bis 34-Jährigen betrug 2016 8,2%. Junge Frauen dieses Alters (7,3%) waren etwas seltener von Arbeitslosigkeit
betroffen als junge Männer (9,0%).
35% der jungen Erwachsenen finden ihren Job über soziale Kontakte
Soziale Kontakte im Familien- und Bekanntenkreis erwiesen sich für junge Erwachsene als die wichtigste
Zugangsmöglichkeit in den Arbeitsmarkt. Gut ein Drittel (35%) der jungen Erwachsenen fand so den Job. An zweiter
und dritter Stelle folgten die direkte Kontaktaufnahme mit dem Arbeitgeber oder der Arbeitgeberin (z. B. Initiativbewerbung,
24%) sowie die Bewerbung auf eine Stellenanzeige (23%). Deutlich seltener wurden junge Erwachsene direkt durch
den Arbeitgeber bzw. die Arbeitgeberin kontaktiert (z. B. Jobangebot, 7%) oder durch das AMS vermittelt (5%). Personen
mit höchstens Pflichtschulabschluss fanden ihren Job überdurchschnittlich häufig über das AMS
(12%).
Für Personen mit maximal Pflichtschulabschluss (37%), Lehre (39%), berufsbildender mittlerer Schule (32%)
oder Matura (38%) erfolgte der Weg in den Arbeitsmarkt am häufigsten über soziale Kontakte. Der wichtigste
Weg in den Job für Personen mit abgeschlossenem Hochschulstudium war hingegen die Bewerbung auf eine Stellenanzeige
(31%), gefolgt von sozialen Kontakten (23%) sowie der direkten Kontaktaufnahme mit dem Arbeitgeber oder der Arbeitgeberin
(23%).
Hohe Mobilitätsbereitschaft junger Erwachsener
Mehr als die Hälfte (59%) der 15- bis 34-Jährigen würde wegen einer Arbeitsstelle umziehen oder
wäre bereit, länger als eine Stunde zur Arbeit pendeln. Fast ein Viertel der jungen Menschen (23%) könnte
sich sowohl einen Umzug als auch längere Pendelzeiten (länger als eine Stunde pro Strecke) vorstellen.
Die Mobilitätsbereitschaft von Arbeitslosen ist mit 67% deutlich höher als jene von Erwerbstätigen
(59%) und Nicht-Erwerbspersonen (56%), wobei bei Arbeitslosen vor allem die Bereitschaft zum Pendeln stark ausgeprägt
ist.
Frauen sind etwas weniger mobil als Männer: Fast zwei Drittel der jungen Männer (63%) und gut jede zweite
junge Frau (55%) wären bereit, für eine Arbeitsstelle umzuziehen und/oder mehr als eine Stunde pro Strecke
in die Arbeit zu pendeln. Die geschlechtsspezifischen Unterschiede sind vor allem auf Betreuungspflichten gegenüber
Kindern zurückzuführen. Männer mit Kindern im Haushalt sind zu 57% zum Pendeln und/oder Umzug bereit,
Frauen mit Kindern nur zu 33%. Leben keine Kinder im Haushalt, so ist die Mobilitätsbereitschaft von Frauen
(67%) nur geringfügig niedriger als jene von Männern (71%).
Rund ein Viertel der jungen Erwachsenen übte eine nicht ihrem formalen Bildungsniveau entsprechende
Tätigkeit aus
24% der erwerbstätigen jungen Erwachsenen gaben an, dass ihre derzeitige Tätigkeit wenig oder gar nicht
ihren Bildungsabschlüssen entsprach. Dies galt gleichermaßen für Frauen und Männer (je 24%).
Personen mit nicht-österreichischer Staatsangehörigkeit waren rund doppelt so oft (41%) betroffen wie
Personen mit österreichischer Staatsangehörigkeit (20%). Generell zeigte sich mit steigendem Bildungsniveau
eine zunehmende Übereinstimmung von Bildung und ausgeübter Tätigkeit: Lag diese bei jungen Erwachsenen
mit höchstens einem Pflichtschulabschluss bei 69%, waren es bei jenen mit Universitätsabschluss 85%.
|