Robuste amerikanische Wirtschaft soll 2018 auf einen Drei-Prozent-Wachstumspfad einschwenken
- Österreichs Exporteure werden davon profitieren
Los Angeles/Wien (pwk/awo) - Der amerikanische Wirtschaftsmotor läuft gegen Ende 2017 schneller als
in den acht Jahren nach der Rezession und sorgt für die längste wirtschaftliche Erholungsphase: Im dritten
Quartal stieg das BIP um 3,3 Prozent, der Dow Jones übersprang Ende November die 24.000 Punkte-Hürde
und die Arbeitslosenrate ist mit 4,1 Prozent so niedrig wie seit 17 Jahren nicht. „2018 soll die US-Wirtschaft
von einem bisherigen Zwei-Prozent- auf einen Drei-Prozent-Wachstumspfad einschwenken“, berichtet der Wirtschaftsdelegierte
in Los Angeles, Rudolf Thaler. Im November wurden über 228.000 neue Jobs vor allem in den Bereichen Geschäftsdienstleistungen,
Gesundheitswesen und in der Industrie geschaffen. Das bisher solide Beschäftigungswachstum soll bis 2019 anhalten.
„Österreichische Unternehmen werden vom Hochschalten des amerikanischen Wirtschaftsmotors weiter profitieren“,
so Thaler: Durch gezielte Investitionen in den Ausbau der Marktposition und laufende Innovationen haben heimische
Unternehmen die USA zu Österreichs zweitwichtigster Exportdestination gepusht. Die österreichischen Exporte
in die USA stiegen heuer nach jüngsten Daten im Zeitraum Jänner bis September um knapp 9 Prozent auf
7,07 Milliarden Euro. Die Importe aus den USA legten sogar um 16 Prozent zu und erreichten 4,6 Milliarden Euro.
Amerikanische Konsumenten und Investoren sind durch die angekündigten Steuererleichterungen optimistisch.
Eine Fortsetzung der Politik der Zinsnormalisierung wird auch unter der neuen Führung der US-Notenbank erwartet.
Der Fed-Zinssatz von aktuell 1,37 Prozent wird Ende 2019 auf etwa 3 Prozent geschätzt. Zudem wird für
die nächsten Jahre eine Zunahme der Ausgaben im Verteidigungssektor erwartet. Und: Die US-Exporte werden durch
das erwartete Anziehen der Weltwirtschaft wieder steigen. Ein Unsicherheitsfaktor ist hingegen der Ausgang der
Verhandlungen über die nordamerikanische Freihandelszone (NAFTA). Bei einem Scheitern würden beispielsweise
Lieferketten im Automotive-Sektor empfindlich gestört.
2019: Rückschalten auf Wirtschaftswachstum von 2 Prozent
Das starke Wirtschaftswachstum im Jahr 2018 soll bei einer Arbeitslosenrate von unter 4 Prozent und einem Abschwächen
des Beschäftigungswachstums mangels verfügbarer Arbeitskräfte 2019 wieder auf zwei Prozent zurückgehen.
Das Budgetdefizit wird im kommenden Jahr durch die Repatriierung von Unternehmensgewinnen um 100 bis 200 Milliarden
US-Dollar reduziert und soll ab 2019 wieder zunehmen. Die geplanten Steuererleichterungen von 1,5 Billionen Dollar
in den kommenden zehn Jahren werden angesichts der florierenden amerikanischen Wirtschaft im Vollbeschäftigungsmodus
laut Experten nur einen kurzfristigen Wachstumseffekt auslösen.
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