Nationalratspräsidentin Elisabeth Köstinger: „Den Betroffen soll schnell, einfach
und vertraulich geholfen werden"
Wien (pk) - "Schnell und vertraulich Rat und Unterstützung anbieten" - das soll die von Nationalratspräsidentin
Elisabeth Köstinger eingerichtete neue "Clearingstelle des Parlaments bei sexueller Belästigung
und Machtmissbrauch" leisten. Gemeinsam mit Psychotherapeutin Christine Bauer-Jelinek informierte Köstinger
am 11. Dezember im Rahmen eines Pressegesprächs über die neue Anlaufstelle, die "vertraulich tätig
sein wird und Betroffene anonym unterstützen soll". Jüngste Anlässe im Parlament, dem Europäischen
Parlament oder auch dem ÖSV würden zeigen, dass man sich dieser Thematik nicht verschließen könne
und die Art und Weise des Miteinanders neu denken müsse, unterstrich Köstinger. "Es geht darum,
dass wir dieses Thema proaktiv angehen und eine neue Anlaufstelle für alle MitarbeiterInnen des Parlaments
schaffen wollen", so Köstinger. Bauer-Jelinek ergänzte, dass sie lange auf so eine Stelle gewartet
habe und sehr gerne als Expertin zur Verfügung stehe.
Unterstützung innerhalb des Parlaments
Spätestens im März 2018 soll die Clearing-Stelle vollständig ihre Arbeit aufnehmen. In einer ersten
Phase geht es darum, das Konzept aufzusetzen. Geplant sind Schulungen, insbesondere auch für Führungskräfte.
"Oft wird von schlechtem Verhalten und sexueller Belästigung bis hin zu strafrechtlich relevanten Tatbeständen
vieles in einem Atemzug genannt. Schulungen sollen zu einer Sensibilisierung beitragen. Und in den meisten Fällen
führt eine Sensibilisierung zu Verhaltensänderung", führte Bauer-Jelinek aus.
Sie wird als externe Beraterin am Aufbau der Clearingstelle mitarbeiten. In Folge wird zumindest eine psychologisch
geschulte Person in der Clearing-Stelle tätig sein, erläuterte Köstinger. Innerhalb der Präsidiale
bestehe zu diesem Vorstoß Einigkeit: "Die Unterstützung im Haus ist sichtbar", betonte Köstinger.
Sie hofft, mit diesem Schritt neue Fälle in Zukunft vermeiden zu können.
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