Stadt startet digitales Pilotprojekt für automatische Notarisierung von offiziellen Dokumenten
Wien (rk) - Die Stadt Wien sieht in der aktuell viel diskutierten Blockchain-Technologie enorme Chancen
für die Zukunft der behördlichen Verwaltung. „Transparenz, Offenheit und Beteiligung sind die Leitmotive
für unser Denken und Handeln, was die Digitalisierung der Stadt betrifft“, erklärt Wiens Stadtrat für
Informations- und Kommunikationstechnologie, Andreas Mailath-Pokorny. „Diese so genannten ,Wiener Prinzipien‘ legen
das klare Bekenntnis zu einer integrativen sowie partizipativen Stadt fest. Durch die Nutzung der Blockchain-Technologie
können wir unsere digitale Strategie weiter vorantreiben.“ Die Stadt Wien habe sich daher entschieden, die
Blockchain-Technologie erstmals aktiv einzusetzen. „Wir wollen mit diesem international beachteten Pilotprojekt
Erfahrung sammeln, um weitere Einsatzmöglichkeiten und den Einfluss auf den öffentlichen Bereich besser
abschätzen zu können“, so Mailath. Dieser 1. Blockchain–Pilot der Stadt Wien startet Produktivbetrieb
am 14. Dezember 2017 und wird zeitgleich bei der 29. Open Government – Plattform Wien präsentiert. Die Veranstaltung
ist öffentlich (Anmeldung erforderlich).
Das Projekt hat konkret zum Ziel, die Integrität von OGD (Open Government Data) abzusichern. Die Prüfsummen
von OGD der Stadt Wien werden in öffentlichen Blockchains (kryptographischen Änderungsprotokollen) abgelegt
und können von der interessierten Öffentlichkeit abgerufen werden. Die Nutzerinnen und Nutzer können
somit die Authentizität und Historie der Daten unabhängig von einer zwischengeschalteten Institution
selbst einsehen und prüfen. Der Pilot wurde von der Magistratsabteilung 14 mit Unterstützung von EY (Ernst
& Young) umgesetzt. Die Stadt Wien plant zudem die Erprobung weiterer Blockchain-Anwendungen und möchte
im Rahmen der „Digital City Wien“ die technologische Entwicklung proaktiv vorantreiben. „Die Anwendung von Blockchain-Lösungen
in der Verwaltung scheint aufs erste paradox, weil sie die Behörde als Vermittler zwischen Staat und BürgerInnen
in Frage stellt“, sagt Ulrike Huemer, CIO (Chief Information Officer) der Stadt Wien. „Wir hingegen sehen großes
Potential, was die Vereinfachung verwaltungstechnischer Prozesse sowie die demokratische Interaktion betrifft“.
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