WIFO-Prognose für 2017 bis 2019
Wien (wifo) - Die österreichische Sachgütererzeugung profitiert von der kräftigen internationalen
Konjunktur. Die hohe Auslastung der Produktionskapazitäten zieht eine lebhafte Investitionsdynamik nach sich.
Der private Konsum stützt die Konjunktur, auch wenn er ihr in der Spätphase des Aufschwunges kaum zusätzlichen
Schub verleiht, weil die Einkommensentwicklung verhalten bleibt.
Die österreichische Wirtschaft wächst 2017 kräftig. Die internationale Konjunktur ist lebhaft und
begünstigt den Außenhandel. In den USA hält der Aufschwung an, auch wenn sich die Arbeitslosenquote
schon nahe ihrem historischen Tiefstwert befindet und die hohen Aktienkurse ein gewisses Risiko für die Konjunktur
bilden. Hingegen ist das starke Wachstum im Euro-Raum breit aufgestellt und dürfte sich deutlich ins Jahr
2018 hineinziehen, bevor sich die Konjunktur allmählich abkühlt.
Von der raschen Expansion des Außenhandels profitiert insbesondere die österreichische Sachgüterindustrie.
Ihre Produktion stieg in der zweiten Jahreshälfte 2017 merklich, und die Kapazitätsauslastung erreicht
Höchstwerte. In der Folge nehmen auch die Ausrüstungsinvestitionen stark zu, weil die Unternehmen ihre
Produktionskapazitäten ausbauen. Zudem unterstützt der Konsum der privaten Haushalte das Wachstum der
österreichischen Wirtschaft.
Die lebhafte Konjunktur wird in den ersten Monaten des Jahres 2018 anhalten. Die Stimmung der Unternehmen und privaten
Haushalte ist äußerst positiv. Dazu trägt auch die kontinuierliche Verbesserung auf dem Arbeitsmarkt
bei. Mit dem Abflauen der internationalen Konjunktur wird sich im Jahresverlauf auch das Wachstum der österreichischen
Wirtschaft verlangsamen. Das Expansionstempo der Investitionen wird abnehmen, und der private Konsum, der von einer
etwas günstigeren Einkommensentwicklung unterstützt wird, wird der Konjunktur in der Spätphase des
Aufschwunges nur geringen zusätzlichen Schwung verleihen.
Dazu trägt bei, dass die Arbeitslosenquote zwar sinkt, aber hoch bleibt und manche Personengruppen nur zögerlich
vom Beschäftigungsaufbau profitieren. Die Lohnzuwächse dürften daher nicht allzu kräftig ausfallen.
Die Inflation ist in Österreich dennoch höher als im Durchschnitt des Euro-Raumes. Die zuletzt beobachtete
überraschende Verteuerung nicht-energetischer Industriegüter sowie der weiterhin hohe Preisanstieg von
Wohnungsmieten, Nahrungsmitteln und Bewirtungsdienstleistungen schlagen auch 2018 noch auf die Inflationsrate durch.
Alles in allem wird die österreichische Wirtschaft 2017 um 3% expandieren. Für 2018 rechnet das WIFO
mit einem Wirtschaftswachstum von 3% und für 2019 von 2,2%.
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