Eisenstadt (martinus) - Auch heuer sind wieder rund 85.000 Kinder in ganz Österreich als Sternsingerinnen
und Sternsinger unterwegs, bringen die Frohbotschaft und den Neujahrssegen in die Häuser und unterstützen
mehr als 500 Hilfsprojekte für Menschen in Armutsregionen.
"Ihr seid Botschafter des Friedens, der Liebe und der Hoffnung. Ihr seid Segensbringer und Wegbereiter
für eine bessere, eine gerechtere Welt. Danke für Euren großartigen Einsatz": Mit diesen Worten
bedankte sich Diözesanbischof Ägidius J. Zsifkovics bei allen Sternsingerinnen und Sternsingern, die
als die drei Weisen aus dem Morgenland von Haus zu Haus ziehen, die Frohbotschaft von der Geburt Christi und den
Segen für das neue Jahr überbringen. Zugleich setzen sich die Kinder als Caspar, Melchior und Balthasar
für die Ärmsten der Armen ein und tragen aktiv zu einer gerechteren Welt bei. Die rund 85.000 Kinder,
die in ganz Österreich als Sternsinger unterwegs sind, unterstützen so mehr als 500 Hilfsprojekte in
den Armutsregionen unserer Welt.
Schwerpunkt Nicaragua: Armut und Ausbeutung
Ein Schwerpunktland der diesjährigen Dreikönigsaktion ist Nicaragua, ein Staat, in dem Landbesitz
und Einkommen extrem ungleich verteilt sind. Das gesamte Land ist im Besitz einer Handvoll reicher Familien, in
großen Fabriken, genannt "Maquilas", beuten Konzerne Arbeiterinnen und Arbeiter aus. Die überwiegende
Mehrheit der Bevölkerung lebt in extremer Armut, hat keinerlei soziale Absicherung, erhält für Schwerstarbeit
einen Hungerlohn und wird ihrer grundlegenden Menschenrechte beraubt. Die Menschen stellen Kleidung oder Tabakwaren
für den westlichen Markt her und werden dabei systematisch ausgebeutet.
Kinder als besonders Betroffene
Von der Armut besonders betroffen sind Kinder und Jugendliche. Nach Angaben von UNICEF leiden 22 Prozent aller
nicaraguanischen Kinder unter chronischer Mangelernährung. Viele Kinder müssen zum Familieneinkommen
beitragen und arbeiten in den Tabakfabriken, auf Plantagen, als Straßenverkäuferinnen und -verkäufer
oder Haushaltshilfen, damit die Familie überleben kann. Mit fehlender Ausbildung sinken die Chancen dieser
Kinder auf ein selbstbestimmtes Leben mit Job und eigenem Einkommen dramatisch.
Sternsingen hilft: Berufsausbildung für Jugendliche
Die Organisation CECIM hilft Jugendlichen, um aus der Armutsfalle zu entkommen. Mit einer beruflichen Ausbildung,
etwa als SchneiderIn, SchlosserIn oder MechanikerIn, wird ihnen die Möglichkeit gegeben, sich eine eigene
Existenz aufzubauen. Für viele Kinder ohne Schulabschluss ist die Berufsausbildung bei CECIM eine Form der
Hilfe zur Selbsthilfe. Es ist die Chance, Versäumtes nachzuholen und noch einmal neu anzufangen. Jedes Jahr
nehmen mehr als 400 Jugendliche an den Kursen von CECIM teil. Die Sternsingeraktion unterstützt diese Berufsausbildung
für Jugendliche und ermöglicht damit jungen Menschen in bitterer Armut, eine Perspektive der Selbstbestimmung
und Existenzsicherung aufzubauen. Die gemeinnützige Nichtregierungsorganisation CECIM bietet seit mittlerweile
20 Jahren diese Form von Berufsausbildung für Jugendliche an. Die Partnerorganisation der Dreikönigsaktion
verfügt über große Erfahrung im Land und genießt hohes Ansehen in der Bevölkerung.
Kinder helfen Kindern: "Großartige Solidarität"
"Papst Franziskus betont immer wieder, dass wir aufgerufen sind, Solidarität zu leben. Denn ohne
Solidarität ist unser Glaube nicht lebendig. Die vielen Kinder und Jugendlichen als Sternsingerinnen und Sternsinger,
die gerade Kindern und Jugendlichen in bitterer Armut helfen, leben mit ihrem großartigen Einsatz genau diese
Solidarität", sagt Bischof Zsifkovics.
Spendenkonto
Dreikönigsaktion der Katholischen Jungschar - Diözese Eisenstadt
IBAN: AT 10 3300 0002 0100 0728
BIC: RLBBAT2E
Spenden an die Dreikönigsaktion sind steuerlich absetzbar.
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