LH-Stv. Pernkopf: Internationales Projekt „Connecting Nature“ zum Schutz der Wildkatze
Nikolsburg/Znaim/Zlabings/Neubistritz/St. Pölten (nlk) - Große Freude bei den elf österreichisch-tschechischen
Projektpartnern aus den Bereichen Naturschutz, Regionalplanung und Verwaltung bei einem ersten Treffen im Thayatal.
Der Lenkungsausschuss des Programms INTERREG hat vor kurzem seine Entscheidung über die Förderung zukünftiger
Projekte bekannt gegeben. Mit dabei ist das gemeinsame Projekt „Connecting Nature AT-CZ“, im Bereich Naturschutz
wird nun die Zusammenarbeit intensiviert!
„Die Kooperation mit unserem nördlichen Nachbarn Tschechien hat in Niederösterreich in vielen Bereichen
einen hohen Stellenwert. Umso mehr begrüße ich dieses gemeinsame Projekt zur Lebensraumvernetzung und
zum Schutz der seltenen Wildkatze, “ erklärt LH-Stellvertreter Dr. Stephan Pernkopf.
Die seltene Wildkatze ist in ihrem Vorkommen auf Waldlebensräume beschränkt. Sie meidet offene Agrargebiete
und ist daher bei ihren Wanderungen auf ein Netz von Waldkorridoren angewiesen. „Wir möchten daher die Wildkatze
zur Botschafterin unseres Projektes Connecting Nature machen. Am Beispiel der Wildkatze zeigt sich, wie wichtig
es ist, dass große Waldgebiete miteinander verbunden sind“, so der Projektleiter Christian Übl, Direktor
des Nationalparks Thayatal.
Die Entwicklung einer europäischen Strategie für eine grüne Infrastruktur bildet einen wesentlichen
Bestandteil der neuen EU-Biodiversitätspolitik. „Connecting Nature“ wird hier über die Staatsgrenzen
hinweg einen Beitrag leisten. In zwei Auswahlgebieten sind bereits konkrete Umsetzungen geplant. Flankierend dazu
erfolgen länderübergreifende Maßnahmen und Abstimmungen zur Schutzgebietsbetreuung und zum Moorschutz.
Für die Realisierung des Projektes in Niederösterreich sind die Naturschutzabteilung, die NÖ.Regional.GmbH,
der Naturschutzbund Niederösterreich, die Universität für Bodenkultur (BOKU), die Österreichischen
Bundesforste und der Nationalpark Thayatal verantwortlich. Letzterer übt die Funktion des Leadpartners aus.
Der Kreis Südmähren unterstützt dieses Projekt. „Neben den Kreisen Vysocina und Südböhmen
sowie der Agentur für Naturschutz der Tschechischen Republik und dem Botanischen Institut der Tschechischen
Akademie der Wissenschaften ist der Národní park Podyjí einer der fünf tschechischen
Partner in diesem Projekt. Gemeinsam mit dem Nationalpark Thayatal schützt der Národní park
Podyjí das landschaftlich herausragende Flusstal der Thaya. Das aktuelle Projekt bildet eine wichtige Grundlagen
für die künftigen Managementpläne der beiden Nationalparks“, so RNDr. Miroslav Kubásek, Ph.D.,
Kreisrat für Umwelt des Kreises Südmähren.
Pavel Hroch, Kreishauptfrau-Stellvertreter des Kreises Südböhmen, freut sich über den Informations-
und Erfahrungsaustausch in diesem Projekt: „Alle Partner bringen umfangreiches Vorwissen aus den Bereichen Naturschutz,
Regionalplanung und Verwaltung in diese Zusammenarbeit ein. Die Landschaften Südböhmens und des nördlichen
Waldviertels sind ein gemeinsamer Landschaftsraum und beherbergen zahlreiche schützenswerte Moore.“
Im Rahmen des Projektes wird es mehrere Workshops für Behörden und Gemeinden zum Thema Lebensraumvernetzung
in der Regionalplanung geben. Die Länder und Kreise werden sich außerdem regelmäßig treffen
und über praktische Themen des Schutzgebietsmanagements austauschen, diese Treffen werden auch nach dem Projektende
2020 einmal jährlich weitergeführt.
„Im Kreis Vysocina haben wir bereits fünfzehn kritische Stellen an Wildtier-Wanderkorridoren erhoben. Wir
erwarten uns von diesem Projekt einen praktischen Vorschlag zur Verbesserung der Durchgängigkeit an jeder
einzelnen Lücke der Vernetzungsstruktur“, so Ing. Bc. Martin Hyský, Kreisrat für Forst- und Wasserwirtschaft,
Landwirtschaft und Umwelt des Kreises Vysocina.
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