Neue Bundesregierung nach Ankündigungen in der Pflicht für Sicherheit der Österreicher/innen
zu sorgen
Dukovany/Linz (lk) - Nach den ersten beiden Blöcken dürfen nun auch die Blöcke 3 und 4 im
tschechischen Atomkraftwerk Dukovany auf unbestimmte Zeit am Netz bleiben, eine entsprechende Lizenz wurde von
der tschechischen Atomaufsichtsbehörde (SUJB) am 19. Dezember erteilt. Nur 120 Kilometer von Oberösterreich
entfernt sind nun alle vier Reaktorblöcke im AKW Dukovany über 30 Jahre lang am Netz und dürfen
– trotz des großen Kontrollskandals, sämtlicher Zwischenfälle und Risse – in Betrieb bleiben.
Erst im November kam es zu einer erneuten Panne im AKW Dukovany bei der ein Reaktorblock außerplanmäßig
abgeschaltet werden musste. Aus dem nicht radioaktiven Sekundärkreislauf war aufgrund einer Undichtheit Wasser
ausgetreten und in ein Auffangbecken gelaufen. Dies obwohl der betroffene 4. Block erst im September nach einer
mehrmonatigen Betriebspause zur Revision wieder ans Netz gegangen war.
LR Rudi Anschober: "Laufzeitverlängerungen – umso mehr unbefristete – sind hochproblematisch. Denn je
älter ein AKW, desto riskanter wird sein Betrieb, etwa durch Risse und Versprödungen oder bedingt kompatible
Hardware und Software. Die neue Bundesregierung hält in ihrem Regierungsprogramm fest, dass man mit diplomatischen
Mitteln sowie über Instrumente wie die UVP gegen die Laufzeitverlängerung von Atomkraftwerken in Nachbarländern
mobilisieren und eintreten will. Ich fordere dazu auf dies unverzüglich umzusetzen, denn im aktuellen Fall
wurde der Nachbar Österreich weder ausreichend informiert, noch durch eine Umweltverträglichkeitsprüfung
miteingebunden, die die massiven Sicherheitslücken der Blöcke transparent gezeigt hätte."
Gebündelter Protest kommt von der "Allianz der Regionen für einen europaweiten Atomausstieg",
die LR Anschober gegründet hat, mit dem Ziel einen Gegenpol zur starken Pro-Atom-Lobby zu bilden. „Unser Ziel
ist es, Laufzeitverlängerungen zu beschränken und Subventionen für Neubauprojekte zu stoppen. Denn
sind die Altreaktoren erstmal vom Netz und werden völlig unwirtschaftliche AKW-Neubauprojekte auch durch staatliche
Überlebensmaßnahmen nicht mehr gestützt, dann ist die Atomkraft endgültig am Ende!“
„Es muss europaweit eine maximale Betriebszeit für AKW festgelegt und, sofern diese Betriebszeit noch nicht
erreicht ist, als Mindestanforderung eine grenzüberschreitende Umweltverträglichkeitsprüfung bei
derartigen Anträgen verankert werden."
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