Hilfe für Kinder mit Autismus

 

erstellt am
20. 12. 17
13:00 MEZ

Schellhorn: Startschuss für neues Projekt in Salzburg
Salzburg (lk) - Rund 165 Kinder haben im Bundesland Salzburg frühkindlichen Autismus. Nun hat das Land in der Stadt Salzburg ein neues Therapieprogramm geschaffen. Das neue Angebot wurde vom Land Salzburg und den Krankenversicherungen für Kinder geschaffen, bei denen ab dem 3. Lebensjahr eine Autismus-Spektrum-Störung (ASS) auftritt. Die neue "intensivierte Autismus Therapie" läuft unter dem Dach des Lebenshilfe-Ambulatoriums (Ambulatorium für Entwicklungsdiagnostik und Therapie) in der Stadt Salzburg. Betreffende Kinder erhalten hier ein Jahr lang bis zu sechs Therapieeinheiten pro Woche.

"Nach intensiver Arbeit können wir nun das Pilotprojekt gemeinsam mit den Salzburger Krankenversicherungsträgern und der Lebenshilfe umsetzen. Für das neue Angebot stellen die Krankenversicherungen und das Sozialressort des Landes jeweils 100.000 Euro pro Jahr zur Verfügung. Vorerst startet das Pilotprojekt für 13 Kinder. Mein Ziel ist es, dieses Projekt bedarfsorientiert auszubauen", so Soziallandesrat Heinrich Schellhorn.

Auch Harald Seiss, Direktor der Salzburger Gebietskrankenkasse, ist vom Projekt überzeugt: "Kinder mit Autismusstörungen brauchen beides: Therapien und soziale Unterstützung. Deshalb finanziert die Salzburger Gebietskrankenkasse gemeinsam mit dem Land Salzburg das Projekt der Lebenshilfe. Kindern wird dort umfassend geholfen und die Eltern müssen nicht jede einzelne Maßnahme selbst organisieren."

Lücke schließen
Das neue Angebot für autistische Kinder wird im Ambulatorium für Entwicklungsdiagnostik und Therapie des Trägers Lebenshilfe ab 1.12.2017 angeboten - betreffende Kinder erhalten ein Jahr lang bis zu sechs Therapieeinheiten pro Woche. Entstanden ist dieses neue Projekt im Rahmen einer breit aufgestellten Arbeitsgruppe des unabhängigen Beirats für psychosoziale Gesundheit, da im Bundesland Salzburg die Versorgungssituation von Kindern und Jugendlichen mit ASS nicht ausreichend war. Ab sofort erhalten Kinder bis ca. 10 Jahre mit diagnostizierter Autismus-Spektrum-Störung ein spezielles Angebot mit Therapien und begleitender Unterstützung des Umfeldes.

"Wir freuen uns sehr, dass wir für Kinder mit Autismus-Spektrum-Störung endlich eine intensive Behandlung anbieten können, die punktgenau bei deren grundlegenden Schwierigkeiten ansetzt", so Klaus Kranewitter, ärztliche Leiter vom Ambulatorium für Entwicklungsdiagnostik und Therapie der Lebenshilfe Salzburg.

Bessere Versorgung möglich
In den vergangenen Jahren hatten engagierte Elterninitiativen versucht, die Situationen in Salzburg zu verbessern. Mit diesem institutionenübergreifenden Projekt wird der dringende Bedarf nach einer besseren Versorgung von Kindern mit Autismus-Spektrum-Störungen in Angriff genommen. "Als Land tragen wir die Verantwortung, soziale Leistungen langfristig zur Verfügung zu stellen und so Familien Sicherheit zu bieten", so Schellhorn. Derzeit wird das Angebot in der Stadt Salzburg angeboten, für den Landesrat ist jedoch klar: "Unser aller Wunsch ist es, dieses auch auf die Bezirke auszuweiten. Wir wollen auch außerhalb der Stadt den Kindern und Jugendlichen mit Autismus-Spektrum-Störungen sowie den Familien eine bessere Perspektive zu geben."

Ziele der Therapie
Voraussetzung für die Therapien ist, dass im Ambulatorium für Entwicklungsdiagnostik und Therapie durch qualifizierte ärztliche Diagnostik eine Autismus-Spektrum-Störung festgestellt oder bestätigt wird. Dabei kommen mehrere Therapie-Konzepte zur Anwendung: ESDM (Early Start Denver Model), PECS (Picture Exchange Communication System), TEACCH (Treatment and Education of Autistic and related Communication handicapped Children) und ABA (Applied Behavioural Analysis). Dazu wird ein Behandlungsplan mit entsprechenden Therapiezielen erstellt. Die Durchführung der Therapien erfolgt durch ein entsprechend ausgebildetes Team aus den Bereichen Ergotherapie, Logopädie und Psychologie.

 

 

 

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