LRin Dunst präsentierte Bilanz der Konsumentenschutzabteilung des Landes
Oberwart/Eisenstadt (blms) - Die Bilanz der Konsumentenschutzabteilung des Landes präsentierte Konsumentenschutzlandesrätin
Verena Dunst am 18. Dezember in Oberwart. Demnach sind die Beratungszahlen gegenüber 2016 weiter stark gestiegen.
Nicht zuletzt aufgrund falschen Konsumverhaltens ist auch die Privatverschuldung auf durchschnittlich 100.000 Euro
angewachsen; das Durchschnittsalter der SchuldnerInnen beträgt 44 Jahre. Im kommenden Jahr will Dunst verstärkt
auf Prävention und Verbraucherbildung an Schulen setzen, weitere Schwerpunkte sollen Cyberkriminalität
und Preiskontrollen bei Obst- und Gemüseständen sein.
1.026 Beratungen wurden von der Konsumentenschutzabteilung des Landes vom 1. Jänner bis 30. November 2017
durchgeführt und 665 NeuklientInnen gezählt - 2016 waren es insgesamt 571. 44 % der Beratungen betrafen
Mietrechtsfragen, daneben waren Fragen zu Kaufverträgen, insbesondere Gewährleistung und Vertragsauflösung,
sowie Probleme betreffend Telekommunikation und Energie am häufigsten, vermehrt auch Reisemängel.
„Beratung vor allem beim Mieterschutz wird immer wichtiger, weil immer mehr BurgenländerInnen in Miet- oder
Genossenschaftswohnungen leben. Aber auch der Onlinehandel birgt erhebliche Risiken“, warnt Dunst. Gerade die Zeit
vor Weihnachten verleite oft zu spontanen und unbedachten Käufen. „Es gilt zu beachten, dass das Umtauschrecht
nicht gesetzlich verankert ist. Ein möglicher Umtausch muss schon beim Kauf vereinbart werden“.
Allerdings gebe es einen gesetzlichen Anspruch auf Gewährleistung, erklärt Mag. Dominik Schmidt von der
Abteilung Konsumentenschutz des Landes. „Garantie hingegen wird vom Unternehmer freiwillig eingeräumt“, erklärt
Schmidt. Recht auf Gewährleistung, Reparatur oder Austausch der Ware, auf Preisminderung oder Rücktritt
hat man, wenn die Sache bereits zum Zeitpunkt der Übernahme mangelhaft war. Die Fristen bei beweglichen Sachen
betragen zwei, bei unbeweglichen Dingen drei Jahre. Schmidt rät zudem, nie eine Mahnung zu bezahlen, wenn
vorher kein Vertrag abgeschlossen wurde.
Konsumentenschutzberatungen werden telefonisch, im persönlichen Gespräch vor Ort oder auch per Email
durchgeführt. Außensprechtage werden überdies in den Bezirken Oberwart, Güssing, Jennersdorf
und in Neusiedl angeboten. Viele hilfreiche Tipps rund um Mietfragen, kompakt zusammengefasst, gibt auch die Broschüre
„Mietrecht kompakt“, die beim Amt der Burgenländischen Landesregierung und in den Bezirkshauptmannschaften
aufliegt.
Wichtige Bereiche des Konsumentenschutzes seien auch die Preisbehörde, die Bankenombudsstelle und die Schuldenberatung.
Schwerpunkt der Preisbehörde seien heuer die Erdbeerstände gewesen, 53 Stände gemeinsam mit der
Lebensmittelbehörde kontrolliert worden. Fazit: Es werde nach wie vor viel Obst aus anderen Bundesländern
oder dem Ausland angeboten, die Produkte seien jedoch alle korrekt ausgezeichnet. „Die Kontrolltätigkeit der
letzten Jahre zeigt also Wirkung“, so Dunst. Im kommenden Jahr will Dunst die Kontrollen auf andere Obst- und Gemüsestände
ausdehnen.
Knapp 100.000 Euro betrage die Durchschnittsverschuldung der KlientInnen der Schuldenberatung Burgenland. Das Durchschnittsalter
liege bei 44 Jahren, rund 56 % seien männlich. Selbständigkeit und falsches Konsumverhalten seien die
häufigsten Verschuldensursachen, gefolgt von Scheidung/Trennung, Arbeitslosigkeit, Hausbau oder Wohnungskauf.
Auch Bankenombudsstelle und Schuldenberatung seien mit stark steigenden KlientInnenzahlen konfrontiert; eine Endbilanz
für 2017 werde im Jänner präsentiert werden.
Für 2018 werde der Schwerpunkt im Konsumentenschutz für die Jugend auf Cyberkriminalität und Verbraucherbildung
an Schulen in Kooperation mit dem Landesschulrat, dem Ausbau der Mietrechtsberatung, auf einem neuen Facebookauftritt
und Themenveranstaltungen liegen.
„Die vielfältigen Fragen der Konsumentinnen und Konsumenten zeigen, dass Konsumentenschutz uns alle angeht.
Es kann jeden von uns treffen, dann ist es wichtig zu wissen, wohin man sich wenden kann“, so die Konsumentenschutzlandesrätin.
|