Berthold: 33 Grundversorgungsquartiere mit knapp 600 Plätzen geschlossen / Aktuelle Trends
und Maßnahmen zur Integration
Salzburg (lk) - Der Salzburger Asylreport 2017 weist im abgelaufenen Jahr weiterhin einen stark sinkenden
Trend bei der Unterbringung von Asylwerbenden aus. "Derzeit sind 3.200 Menschen im Bundesland Salzburg untergebracht.
Das ist ein Rückgang von 20 Prozent. Parallel dazu wurden insgesamt 33 Grundversorgungsquartiere mit knapp
600 Plätzen geschlossen", weiß die zuständige Landesrätin Martina Berthold.
Unter den geschlossenen Quartieren sind u.a. der Botenwirt in Lofer, die Quartiere in Eben, der Jungschar-Turm
in Goldegg, die Quartiere Oberndorf, der Felserhof in Radstadt, das Quartier Faberstraße in Salzburg, das
Quartier Wiesenbauer in St. Michael, das Quartier Faistenau sowie das Wördlhaus in Straßwalchen.
Allgemein setzt das Land Salzburg bei der Unterbringung von asylwerbenden Menschen auf kleine und mittlere Quartiere
und eine ausgewogene regionale Verteilung. Der Onlinereport gibt Überblick zu den aktuellen Entwickelungen
im Detail.
Weiter verstärkt wurden 2017 Maßnahmen zur wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Einbindung von geflüchteten
Menschen. Damit wird der Salzburger Weg der Integration konsequent umgesetzt. Dieser umfasst verpflichtende Deutschkurse
beginnend von Anfang an, einen umfassenden Aktionsplan zur Arbeitsmarktintegration, Schul- oder Berufsausbildung
für junge Flüchtlinge, Steuerungsgruppen zur landesweiten Zusammenarbeit bei Asyl und Integration, neue
Maßnahmen im Bereich Prävention und Sicherheit und mehr Unterstützung für Freiwillige.
Vorbildliche Projekte
Auf unterschiedliche Weise förderlich für die Integration von Asylwerberinnen und -werbern in die Salzburger
Gesellschaft sind Projekte wie etwa das Patenschaftsprojekt "open.heart" der Kinder und Jugendanwaltschaft
(KIJA) sowie das Projekt "Integration durch Arbeit" des Roten Kreuzes und des Berufsförderungsinstituts
(BFI). Insgesamt wurden bei "open.heart" 160 Ehrenamtliche in zehn Ausbildungsgängen zu Patinnen
und Paten ausgebildet, die geflüchtete Jugendliche bei Alltagsfragen unterstützen und begleiten. Insgesamt
wurden bisher mehr als 100 Patenschaften vermittelt. "open.heart" wurde kürzlich in Maastricht mit
dem Europäischen Verwaltungspreis EPSA ausgezeichnet.
"Integration durch Arbeit" verfolgt zwei wichtige gesellschaftliche Ziele: den Abbau des Arbeitskräftemangels
im Tourismus und den raschen Einstieg in den Arbeitsmarkt. Bei diesem österreichweiten Pilotprojekt werden
Asylwerbende als Lehrlinge oder Saisonkräfte qualifiziert und im Tourismus vermittelt. Das Interesse an diesen
Lehrgängen war groß. Mehr als 80 Asylwerberinnen und -werber haben sich im Frühjahr für den
ersten Integrationskurs beworben. Zehn der 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmer können als Lehrlinge in Gastronomiebetrieben
weiter ausgebildet werden, andere arbeiten als Saisonarbeitskräfte oder haben nun die Gelegenheit, ihren Pflichtschulabschluss
nachzuholen.
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