Energiepreisindex November: Energiepreise
 auf höchstem Stand seit über zwei Jahren

 

erstellt am
28. 12. 17
13:00 MEZ

Preis von Heizöl steigt am stärksten von allen Energieträgern – Höchste Spritpreise seit Sommer 2015, aber günstiger als im EU 28-Schnitt – Energie seit einem halben Jahr erstmals wieder Inflationstreiber
Wien (energy agency) - Österreichs Haushalte zahlten im November um 2,7 % mehr für Energie als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Damit erreicht der Energiepreisindex (EPI) der Österreichischen Energieagentur im November den höchsten Stand seit August 2015. Im Oktober betrug der Unterschied zum Vorjahr noch 1 %. Auch im Monatsvergleich stieg der EPI mit 1,3 % stärker als im Oktober (+0,7 %).

Adrian Zelalic, Senior Expert für Preise & Marktanalyse bei der Österreichischen Energieagentur, analysiert die jüngsten Entwicklungen: „Treibstoffe und Heizöl waren deutlich teurer als noch vor einem Jahr. Diese Energieträger haben damit den EPI maßgeblich beeinflusst.“ Die folgende Tabelle zeigt die Hauptpreistreiber der im EPI angeführten Energieträger.

Energie wieder Preistreiber
Die stärkere Dynamik bei den Energiepreisen wirkte sich in weiterer Folge auch auf die allgemeine Inflation aus. Gegenüber November 2016 stieg der Verbraucherindex* (VPI) um 2,3 % und im Monatsvergleich um 0,2 %. „Im November war Energie zum ersten Mal seit einem halben Jahr wieder Preistreiber bei der allgemeinen Teuerungsrate. Dafür war vor allem der Preisanstieg bei Treibstoffen gegenüber dem Vormonat verantwortlich“, erklärt Peter Traupmann, Geschäftsführer der Österreichischen Energieagentur. Bereinigt um Energie würde die November-Inflation im Jahresvergleich bei 2,2 % liegen. Energie steuerte somit 0,1 Prozentpunkte zur gesamten Teuerung im November bei.

Heizöl auf 10-Monatshoch
Der Preis von Heizöl stieg im November am stärksten von allen Energieträgern. Es kostete um fast 11 % mehr als im Vorjahresmonat. Für eine 3.000-Liter-Tankfüllung musste man daher im November 230 Euro mehr als vor einem Jahr bezahlen. Zum Vergleich: Im Oktober lagen die Mehrkosten noch bei knappen 90 Euro.

Im Monatsvergleich lag der Preis um 3,6 % höher. Der Heizölpreis erreichte im November somit den höchsten Stand seit Jänner 2017.

Treibstoffe: Super und Diesel auf über 2-Jahreshoch
Die Treibstoffpreise stiegen im Jahresvergleich im November mit 6,3 % spürbar stärker als im Oktober (+3,3 %). Im Detail bedeutet das: Bei Superbenzin stieg der Preis im Jahresvergleich von 2,8 % im Oktober auf 6,4 % im November, bei Diesel von 3,5 % auf 6,2 %. Damit erreichten der Diesel- und Superpreis den höchsten Stand seit Juli bzw. August 2015. Eine 50-Liter-Tankfüllung Diesel war daher um 3,60 Euro bzw. Super um 4 Euro teurer als im November 2016. Trotz der Preisanstiege der letzten Monate blieb der Preisvorteil gegenüber der EU weiterhin bestehen: Der Preis für Superbenzin lag in Österreich im November um 11,7 % und für Diesel um 8,1 % unter dem EU 28-Schnitt.

Im Monatsvergleich war Super um 2,1 % bzw. Diesel um 2,2 % teurer.

„Die höheren Preise für Treibstoffe und Heizöl sind grundsätzlich im Zusammenhang mit den wieder steigenden Ölpreisen zu sehen“, so Zelalic. Die Nordseesorte Brent notierte im November durchgehend über der 60-US-Dollar-Marke und lag im Monatsdurchschnitt bei 62,7 US-Dollar. Das stellte ein Plus von 9 % gegenüber Oktober 2017 und gleichzeitig den höchsten Stand seit Mai 2015 dar.

Fernwärme & Gas teurer als vor einem Jahr, Strom billiger
Gegenüber dem Vorjahresmonat stieg Fernwärme um 2,5 %, im Vergleich zum Vormonat zeigte sich ein Plus von 0,1 %. Strom und Gas blieben im November das neunte Monat in Folge unverändert. Im Jahresvergleich war Gas um 0,7 % teurer und Strom um 4,8 % günstiger.

Feste Brennstoffe gegenüber Vorjahr um 4 % teurer
Die Preise für feste Brennstoffe lagen im November um 4 % höher als im Vorjahresmonat. Dabei war vor allem der um 4,8 % höhere Preis für Brennholz verantwortlich, welcher das achte Monat in Folge anstieg. Auch Holzbriketts (+4,5 %) und Holzpellets (+2,8 %) zogen im Jahresvergleich an. Im Monatsvergleich lag der Preis für Brennholz um 0,9 % höher, jener von Pellets um 0,6 % und Holzbriketts um 1,5 %.

Über die Österreichische Energieagentur – Austrian Energy Agency
Die Österreichische Energieagentur (AEA) liefert Antworten für die Energiezukunft. Sie berät auf wissenschaftlicher Basis Entscheidungsträger aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung. Die strategischen Schwerpunkte des Kompetenzzentrums für Energie liegen dabei auf der visionzero einer fossilfreien Zukunft, der Transformation des Energiesystems in Richtung Energieintelligenz und den damit verbundenen Umbrüchen in den energierelevanten Branchen. Im Vordergrund steht die Forcierung von Energieeffizienz und erneuerbaren Energieträgern im Spannungsfeld zwischen Wettbewerbsfähigkeit, Klima- und Umweltschutz sowie Versorgungssicherheit. Die Österreichische Energieagentur ist national und international tätig. Sie entwickelt Strategien für eine nachhaltige und sichere Energieversorgung, führt Beratungen und Schulungen durch und ist die Vernetzungsplattform für die Energiebranche. Die Österreichische Energieagentur setzt klimaaktiv – die Klimaschutzinitiative des BMLFUW – operativ um und koordiniert die verschiedenen Maßnahmen in den Themenbereichen Mobilität, Energiesparen, Bauen & Sanieren und Erneuerbare Energie. Zudem betreibt die Österreichische Energieagentur im Auftrag des BMWFW die Nationale Energieeffizienz-Monitoringstelle.

Fragen der Energiezukunft mit ExpertInnen-Know-how beantworten – dieses Ziel unterstützt die Österreichische Energieagentur mit ihrer strategischen Personalentwicklung.

Die Österreichische Energieagentur ist nach ÖNORM ISO 50001:2011 und ISO 29990:2010 zertifiziert.

Energy 2027 Satz PA
Die Österreichische Energieagentur feiert 2017 ihr 40-Jahres Jubiläum. Das Jubiläumsjahr mit dem Thema ENERGY 2027>> steht ganz im Zeichen der Energiezukunft. Wie werden wir im Jahr 2027 global und lokal Energie erzeugen, verteilen und nutzen? Der Zeitraum scheint kurz, aber angesichts der disruptiven und exponentiellen Entwicklungen ist heute nicht absehbar, wie unsere Energie-Welt in zehn Jahren tatsächlich aussieht und vor welchen Herausforderungen sie dann stehen wird. Weitere Informationen unter

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