Verdienste der ehemaligen EU-Kommissarin und Außenministerin Dr. Benita Ferrero-Waldner
und des kroatischen Schriftstellers Miro Gavran gewürdigt
Wien (övp-pd) - Bundeskanzler a.D. Dr. Wolfgang Schüssel würdigte die Dr. Alois Mock Europa-Preisträgerin
2016, Dr. Benita Ferrero-Waldner, in seiner Laudatio für ihre Verdienste während ihrer Amtszeit als Außenministerin
in einer für Österreich sehr schwierigen Zeit, da das Land nach der Regierungsbildung im Jahr 2000 von
EU-Mitgliedsstaaten mit Sanktionen belegt wurde. Die hohe Professionalität, Kompetenz, Beharrlichkeit und
Freundlichkeit von Dr. Ferrero-Waldner haben wesentlich dazu beigetragen, dass sich die Beziehungen wieder verbessert
und schließlich normalisiert haben. Auch als EU-Kommissarin für Außenbeziehungen und europäische
Nachbarschaftspolitik hat sie gemeinsam mit Kommissionspräsident José Manuel Barroso wegweisende Initiativen
und Projekte initiiert (von Östlicher-Nachbarschaftspolitik bis zu einem umfangreicheren Engagement in Afrika).
Dr. Wolfgang Schüssel meinte abschließend, dass sich jeder Mensch "das freundliche Lächeln
von Dr. Benita Ferrero-Waldner aneignen" und als Teil seiner Lebenshaltung annehmen sollte.
In ihrer Dankesrede ging Dr. Benita Ferrero-Waldner auf die spannende und fordernde Zeit sowohl als Außenministerin
als auch als EU-Kommissarin ein. Sie sieht Europa vor großen Herausforderungen aufgrund bedeutender Entwicklungen
inner- und außerhalb der EU (von Brexit bis zu den geopolitischen Konflikten an den Grenzen Europas). Sie
wünscht sich ein starkes Österreich in einem starken Europa, wobei sie sich auch "ein Europa der
verschiedenen Geschwindigkeiten" vorstellen kann. Wie auch in ihrer soeben erschienenen Autobiografie "Benita
– Wo ein Wille, da ein Weg" (Böhlau Verlag) ausgeführt, plädierte die Preisträgerin für
ein flexibleres Europa, in dem ein kleiner Kreis von Staaten, ein europäischer Kern, vorangeht, dringend nötige
Reformen umsetzt und sich in Richtung einer stärkeren Kohäsion bewegt. "Konzepte dafür liegen
auf dem Tisch. Man muss nur umsetzen, was die Kommission schon vorbereitet hat."
Ebenso wurde der Europa-Preisträger 2017 geehrt. Im "Kulturjahr Österreich – Kroatien" wurde
der Preis an einen kroatischen Staatsbürger vergeben, da das Wirken von Dr. Alois Mock besonders eng mit der
jüngeren Geschichte Kroatiens verbunden ist.
In seiner Laudatio bezeichnete der Präsident der Dr. Alois Mock Europa-Stiftung, Vizekanzler a.D. Generaldirektor
Dr. Michael Spindelegger, den kroatischen Schriftsteller Miro Gavran als "Kulturbotschafter, der die europäischen
Werte betont" und somit ein würdiger Europa-Preisträger ist. Mit seinen Werken "gewinnt er
das Publikum und es gelingt ihm, die großen Werte wie Freiheit, Zuversicht und den Geist des Optimismus in
seine Arbeiten einfließen zu lassen". Dr. Spindelegger hob die internationale Bekanntheit und das außergewöhnlich
breite Spektrum der Arbeiten von Miro Gavran hervor. Gavran hat ca. 50 Dramentexte verfasst, seine Stücke
wurden bereits in über 50 Städten weltweit aufgeführt. Zudem hat er zehn Romane, eine Kurzgeschichtensammlung
sowie zehn Kinder- und Jugendbücher veröffentlicht. Für seine Arbeiten hat er zahlreiche nationale
und internationale Preise verliehen bekommen, "zu denen nun der Dr. Alois Mock-Europa-Preis hinzukommt".
Miro Gavran bedankte sich in seiner Rede für den Dr. Alois Mock-Europa-Preis 2017 und zeigte sich sehr erfreut,
denn "Dr. Alois Mock genießt großes Ansehen und Wertschätzung und gilt als wahrer Freund
der Republik Kroatien". Dr. Mock hat von fünf Städten in Kroatien die Ehrenbürgerschaft verliehen
bekommen, 1993 erhielt er auf Initiative der Österreichisch-Kroatischen Gesellschaft das Ehrendoktorat der
Universität Zagreb und zu seinem 80. Geburtstag wurde an der Universität in Zadar die österreichische
Dr. Alois Mock-Bibliothek eröffnet. Für Miro Gavran ist dieser Preis "nicht nur eine Würdigung
meines literarischen Schaffens und meiner Theaterarbeit, sondern auch eine Bestätigung der Freundschaft und
kulturellen Verbundenheit zwischen Österreich und Kroatien".
Die 1994 gegründete Dr. Alois Mock Europa-Stiftung unterstützt wissenschaftliche, kulturelle, gesellschaftspolitische
und humanitäre Tätigkeiten zur Förderung der friedlichen Integration der Völker Europas im
Rahmen gesamteuropäischer Institutionen mit der Zielrichtung der dauerhaften Sicherung von Frieden und Wohlstand
in Europa. Der Dr. Alois Mock-Europa-Preis wurde am 20. Dezember im Alois Mock-Saal im Bundesministerium für
Europa, Integration und Äußeres für 2016 und 2017 verliehen und somit bereits zum 15. und
16. Mal vergeben. Der Preis weist eine prominente Liste an bisherigen Preisträgern auf: Paul Lendvai, Elmar
Brok, Dimitrij Rupel, Hugo Bütler, Roland Dumas, Magdaléna Vásáryová, Hans-Gert
Pöttering, Otto von Habsburg, Hans-Dietrich Genscher, Jerzy Buzek, Josè Manuel Barroso, Karel Schwarzenberg,
Othmar Karas und Viviane Reding.
Die Stiftung fördert zudem seit ihrer Gründung Wissenschaftler und Studenten, deren Dissertationen, Habilitationen
oder Diplomarbeiten sich mit wesentlichen europäischen Themen beschäftigen.
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