Alle wichtigen Brückenentscheidungen wurden 2017 getroffen
Linz (lk) - Im Jahr 2017 hat sich viel getan. Das Jahr stand im Zeichen der wichtigen Brückenentscheidungen
im oberösterreichischen Zentralraum. Die Planungen konnten allesamt abgeschlossen werden, so dass im kommenden
Jahr die Bauphasen beginnen", unterstreicht Landesrat für Infrastruktur Mag. Günther Steinkellner.
Brückenbau
Steyreggerbrücke
Zwei Bauphasen wurden im Zuge der Sanierung der Steyreggerbrücke eingeplant. Diese erfolgten im Jahr 2016
und 2017. Aufgrund der aufwendigen Maßnahmen ging man ursprünglich von einer länger andauernden
Bautätigkeit aus. Mit der Errichtung von Nachtbaustellen und Anreizsystemen für einen schnellen Bauvorschritt
gelang es allerdings, die Arbeiten zu beschleunigen. Somit konnte die zweite Sanierungsphase lediglich in der verkehrsberuhigten
Ferienzeit stattfinden und am 8. September 2017 bereits abgeschlossen werden. Die Verkehrsbehinderungen wurden
somit bestmöglich reduziert. Für die komplette Sanierung wurden Investitionen in Höhe von rund 5,6
Millionen Euro getätigt.
Westring
Nach langem Warten erfolgte am 21. August 2017 das positive Erkenntnis des Bundesverwaltungsgerichts zum Linzer
Westring. Darauf aufbauend folgten bereits Anfang November die Vorarbeiten für dieses wichtige Infrastrukturprojekt.
Der Bau des neuen Radweges soll im Sommer 2018 beendet werden. Anschließend beginnen im Herbst die Arbeiten
am Hauptbaulos.
Neue Eisenbahnbrücke Linz
Nach abgeschlossener Planungsphase, schnell durchlaufener Behördenverfahren und finalisiertem Finanzierungsübereinkommen
laufen derzeit die ersten Vorarbeiten für den Neubau der Eisenbahnbrücke Linz. Die Umlegung der Gasleitung
zur Baufeldfreimachung wurde bereits realisiert. Kanalsanierungs- und Umlegungsarbeiten von Strom- und Telekomleitungen
werden voraussichtlich bis zum Jahresende abgeschlossen sein. Zeitgleich laufen die Ausschreibungen für den
tatsächlichen Brückenbau derzeit auf Hochtouren, damit die Bauphase im Juni 2018 beginnen kann.
VOEST Bypass Brücken
Auch die Planungsarbeiten und Vorbereitungen für die Erweiterung der VOEST Brücke sind getroffen.
Mit täglich rund 100.000 Fahrzeugen gehört die A7 Mühlkreisautobahn nach der Wiener Südost
Tangente zur zweitstärkst befahrensten Straße in Österreich. Für eine effizientere Verkehrsführung
sind rechts und links neben der Bestandsbrücke Bypässe eingeplant. Die Bypassbrücken bestehen aus
je zwei Fahrspuren sowie auf jeder Brücke außen einem Geh- und Radweg. Bereits Mitte Jänner 2018
starten die Erweiterungsbauarbeiten auf der A7-Autobahnbrücke. Mit der Anbindung von insgesamt vier zusätzlichen
Fahrspuren werden die Einordnungen besser geregelt, was wiederum zu einem effizienteren Verkehrsfluss führt.
Donaubrücke Mauthausen
Im kommenden Jahr steht die dringend notwendige und unumgängliche Sanierung der Donaubrücke Mauthausen
an. Durch intensive Bemühungen konnte eine effiziente Sanierungsmaßnahme gewählt werden. Dadurch
sollen die hohen Verkehrsfrequenzen über die Donauquerung mit geringstmöglichen Zeitverlusten bewältigt
werden. Neben der Sanierung konnte während des Jahres auch der Anschluss der Umfahrung Pyburg verkehrstechnisch
mit einem beschränkten Maß an Reisezeitverlusten optimiert werden. Darüber hinaus einigten sich
die Länder Nieder- und Oberösterreich auf den Bau einer zusätzlichen, zweiten Donauquerung. Für
die wirtschaftlich pulsierende Region verspricht dieses Infrastrukturprojekt vor allem eine Entlastung der Verkehrssituation.
Die Erstellung eines Vorprojektes steht im Zentrum der Arbeiten für das Jahr 2018.
Straßenneubau
Umfahrung Mattighofen-Munderfing
Der gesamte Durchzugsverkehr auf der B 147 Braunauer Straße führt durch die Ortskerne von Mattighofen
und Munderfing. Durch die hohe Verkehrsbelastung und die ungenügenden Anlageverhältnisse kommt es in
den Ortszentren von Mattighofen und Munderfing zu Verkehrsbehinderungen, Staubildungen und Unfällen. Das Ziel
der Umfahrung Mattighofen-Munderfing ist zum einen die Entlastung der Ortskerne von Mattighofen und Munderfing
vom Durchzugsverkehr und zum anderen die Schaffung direkter Zufahrtsmöglichkeiten zu den Industriestandorten.
Mit dem Bau der Trasse wurde im Frühjahr 2017 begonnen. Nach einer Bauzeit von nur zehn Monaten wurde am 28.
November 2017 der erste von drei Teilabschnitten für den Verkehr freigegeben. Durch die Errichtung der ca.
3,3 km langen Umfahrung von Munderfing können ca. 70 % des derzeitigen Verkehrsaufkommens (ca. 8.600 Fahrzeuge
pro Tag) auf die Umfahrung verlagert werden. Die Investitionskosten für den ersten Bauabschnitt betragen rund
15 Mio. Euro.
Eröffnung des 200. Kreisverkehrs in Oberösterreich
Am 12. Dezember diesen Jahres wurde der 200. Kreisverkehr des Landes Oberösterreich für den Verkehr freigegeben.
Dabei handelt es sich um einen der leistungsfähigsten Kreisverkehranlagen des Landes. Auf den Landesstraßen
B 156 und B 148, die sich in Braunau kreuzten, kam es regelmäßig zu Staubildungen. Mit der neuen Verkehrsgestaltung
wurde ein leistungsfähiger, 3-armiger Kreisverkehr mit drei Bypässen geschaffen, der einen optimierten
Verkehrsfluss gewährleistet und die Verkehrssicherheit steigert. Ebenso bringt diese Infrastrukturmaßnahme
für die ansässigen, stark expandierenden Industrie- und Wirtschaftsunternehmen Vorteile.
Die im Vorjahr 2016 eröffneten Umfahrungen, wie bspw. die Umfahrungen Lambach, Freistadt und Eferding konnten
allesamt ihre Verkehrswirkungen und die damit verbundenen Verkehrssicherheitseffekte erwirken.
Verkehrssicherheit
Drogenvortestgeräte
Seit März 2017 ist die Verkehrspolizei des Landes OÖ mit einem hochfunktionalen Drogenvortestgerät
ausgestattet. Der Praxistest im ersten Jahr verläuft positiv. So konnten im Vergleich zum Vorjahr die Kontrollen
effizienter erfolgen und mehr Lenker/innen unter Drogeneinfluss ermittelt werden. "Mit dem Einsatz der Drogenvortestgeräte
wird ein wichtiger Schritt für die Verkehrssicherheit gesetzt. Die Anwendung ist darüber hinaus notwendig,
um das Ausmaß des Fahrens unter Drogeneinfluss genauer quantifizieren zu können", unterstreicht
Landesrat Mag. Günther Steinkellner.
Unfallstatistik 2017
"Auch wenn jede Person, die auf den oberösterreichischen Straßen ihr Leben lässt eine
zu viel ist, sind die langfristigen Entwicklungen mit einem Rückgang der Unfallstatistiken erfreulich",
unterstreicht LR Steinkellner. Auch die aktuelle Jahresstatistik bestätigt diese Tendenz. Verglichen mit dem
Vorjahr 2016 sind aktuell weniger Todesopfer registriert.
Öffentlicher Verkehr
Innviertler Verkehrskonzept
Zu Beginn des Jahres wurde das Innviertler Verkehrskonzept im Oberösterreichischen Landtag beschlossen.
Darauf aufbauend wird der Busverkehr für die Bezirke Schärding, Braunau und Ried effizient gestaltet
und das Zusammenwirken von Bus und Bahn vernetzt. Bereits heuer wurden diverse Planungen in Angriff genommen, um
die sich bildenden Potentiale zu entfalten. Hierzu zählen beispielsweise der Bau des Busterminals in Ried
und die Umgestaltung des Bahnhofs in Braunau. Mit Fahrplanwechsel 2018 wird das Innviertler Verkehrskonzept umgesetzt.
Raumordnungsprogramm Regiotram Richtung Gallneukirchen
Der Ausbau des öffentlichen Verkehrs im Zentralraum ist von größter Wichtigkeit, um die zu
erwartenden Verkehrsprognosen bewältigen zu können. Im Zuge eines Raumordnungsprogramms konnten dieses
Jahr die ersten Voraussetzungen für die künftige Anbindung einer Regiotram nach Gallneukirchen geschaffen
werden. "Die Anbindung der dynamisch wachsenden Gebiete im nordöstlichen Mühlviertel, welche darüber
hinaus ein hohes Pendlerpotential aufweisen, sind von großer Wichtigkeit", so Landesrat für Infrastruktur
Mag. Günther Steinkellner.
Verlängerung der Verkehrsdiensteverträge
Bund und Land finanzieren im Zuge eines dualen Bestellsystems das Angebot des Schienen-Personenverkehrs in
Oberösterreich. Die 2017 auslaufenden Verträge konnten heuer bis Ende 2019 verlängert werden. Durch
die zeitliche Gleichstellung der Bundes- und Landesverträge konnte der Betrieb der wichtigen Nebenbahnen wie
Hausruck- Almtal-, Aschacher-, und Mühlkreisbahn gewährleistet werden. "Bereits jetzt laufen die
Vorbereitungen auf die Verhandlungen der Verkehrsdiensteverträge im Jahr 2019. Ziel ist eine Angebotsverbesserung
und der Erhalt der Nebenbahnstrecken. Basis hierfür ist das zur Verfügung stehende Budget", unterstreicht
Steinkellner.
"Das Jahr 2017 war geprägt von wichtigen Entscheidungen, die gefällt wurden. Bereits jetzt freue
ich mich auf die Aufgaben im kommenden Jahr. Mit dem überschneidenden Bau von mehreren Donaubrücken gleichzeitig
werden große Herausforderungen auf uns zukommen. Gleichzeitig erwachsen daraus wichtige Verkehrswege und
eine leistungsfähige Infrastruktur für die Zukunft", so Steinkellner abschließend.
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