Österreich bewies bei der 45. Aktion von „Licht ins Dunkel“ wieder große Hilfsbereitschaft
Wien (orf) - 7.912.590,28 Euro konnten bei der 45. Aktion von „Licht ins Dunkel“ und der 40. Fernsehsendung
am Heiligen Abend im ORF gesammelt werden, mit tatkräftiger Unterstützung zahlreicher Prominenter und
Gardesoldaten des Österreichischen Bundesheeres, die den ganzen Tag an den Spendentelefonen mithalfen. Ein
Erfolg, über den sich alle Beteiligten freuen konnten, lag er doch um rund 1 Million Euro über dem Vorjahresergebnis.
Ö3-Weihnachtswunder wurde wahr: Mehr als 2,8 Millionen Euro für Familien in Not in Österreich
Im Verlauf der „Licht ins Dunkel“-Vormittagssendung in ORF 2 ging auf dem Hauptplatz in Linz eine andere Marathonsendung
zu Ende: um 10.23 Uhr meldeten sich Robert Kratky, Andi Knoll und Gabi Hiller, um das Ergebnis ihrer 120-Stunden-Wunschmusiksendung
bekannt zu geben: Für 2.276.303 Euro haben die Ö3-Hörerinnen und -Hörer Musikwünsche bestellt
und dabei gleichzeitig für den „Licht ins Dunkel“-Soforthilfefonds gespendet. Dazu kommt das bisherige Ergebnis
der Ö3-Wundertütenaktion mit 563.438 Euro, so dass die Ö3-Gemeinde insgesamt 2.839.741 Euro für
Familien in Not in Österreich gespendet hat.
Kardinal Schönborn: „Wenn jeder einem Menschen hilft, ist Vielen geholfen““
Zur Mittagszeit, die Punkt 12.00 Uhr mit dem Angelusläuten aus Salzburg eingeleitet wurde, stellte sich Kardinal
Christoph Schönborn ein, der an den Kern der Weihnachtsbotschaft erinnerte: „Ich möchte nur erinnern,
dass es um das Geburtsfest Christi geht, dass wir nach diesem Datum auch unsere Jahre zählen und auch 2017
Jahre nach Christi Geburt ist dies das zentrale Ereignis. Und natürlich hat mit seiner Geburt auch etwas zu
tun: der Friede auf Erden. Das war die Botschaft, die die Hirten mitgebracht haben zur Krippe: Friede auf Erden
– das ist die große Hoffnung zu Weihnachten! Es beginnt bei einem selber, es beginnt in der Familie und es
geht weiter in unserem Land und in der ganzen Welt.“, so Schönborn. Um diese Friedensbotschaft auch in die
Herzen zu bringen, riet der Kardinal:
„Ich habe den Rat, dass alle diejenigen, denen es gut geht, zumindest einem Menschen helfen, dem es nicht gut geht
– dann geht es schon sehr vielen Menschen besser.“
Bundespräsident Van der Bellen: Sozialstaat und private Spendenorganisationen ergänzen einander
Auch der Bundespräsident und Schirmherr der Aktion „Licht ins Dunkel“, Alexander Van der Bellen, kam mit
seiner Frau Doris Schmidauer, um an den Spendentelefonen zu helfen. Auf die Frage von Tarek Leitner, ob ein funktionierender
Sozialstaat überhaupt Spendenaktionen benötige, meinte der Bundespräsident: „Ich bin überzeugt,
es braucht beides: es braucht ein sehr gutes Sozialsystem, das von staatlicher Seite dafür sorgt, dass niemand
ganz unter die Räder kommt. Es kann aber nie perfekt sein – und deswegen brauchen wir auch die vielen Organisationen
und Spendenaktionen, die sich eben nicht über Steuern finanzieren, sondern über private Spenden. Und
ich glaube, es ist auch wichtig für uns selbst; ich will ja nicht nur wissen, dass es das staatliche Sozialsystem
gibt, ich möchte auch selber etwas tun! Dafür sind ,Licht ins Dunkel‘ und andere Spendenaktionen sehr
gut geeignet.“
Doris Schmidauer betonte: „Wir werden den Heiligen Abend so verbringen wie die meisten Österreicherinnen und
Österreicher: im Kreise der Familie. Ich glaube, das Wichtigste, das man sich schenken kann, ist Zeit, um
füreinander da zu sein, gute Gespräche zu führen und aufeinander zu hören. Wertschätzung
und Respekt sollte uns nur zur Weihnachtszeit prägen, aber gerade hier sollten sie einen ganz besonderen Stellenwert
haben.“.
Regierungsspitzen und Parlamentsvertreter zur Mittagszeit
Sebastian Kurz, der erstmals als Bundeskanzler am Spendentelefon Platz nahm, versicherte, dass sein Weihnachten,
trotz veränderter Rahmenbedingungen, gleich geblieben sei: „Weder für meine Freundin noch für meine
Eltern bin ich jetzt der Herr Bundeskanzler, sondern bleibe ich derselbe Mensch, der ich vor zehn Jahren und auch
letztes Jahr war. Da hat sich der Umgang miteinander, Gott sei Dank, nicht verändert. Das einzige was für
mich anders ist: Ich habe eine große Verantwortung, die ich zwar in der Vergangenheit als Außenminister
auch hatte, die aber auch vor mir liegt, und insofern denke ich natürlich sehr viel nach – es ist eine Aufgabe,
die einen nie ganz loslässt, das ist klar.“
ORF-Generaldirektor Wrabetz: „Botschaften transportieren und vermitteln“
Ebenfalls zur Mittagszeit waren auch ORF-Generaldirektor Dr. Alexander Wrabetz und die Leiterin des ORF-Humanitarian,
Sissy Mayerhoffer, zu Gast. Wrabetz unterstrich den hohen Stellenwert einer Aktion wie „Licht ins Dunkel“ für
den ORF: „Wir sehen das als Teil unseres Auftrages für unser Publikum, die Menschen in Österreich miteinander
zu verbinden, wichtige Initiativen zu setzen und jene miteinander zu verbinden, die helfen wollen, mit jenen, die
Hilfe brauchen. Wir verstehen uns als Rundfunk aller Österreicherinnen und Österreicher. Das ist eine
Verantwortung, wenn wir täglich 90 Prozent der Österreicher mit unseren Medien erreichen, dass wir auch
Botschaften transportieren und Botschaften vermitteln. Das gehört zu unserem öffentlich-rechtlichem Auftrag
– wir wollen informieren, wir wollen unterhalten und wir wollen aber auch Beiträge ermöglichen, dass
das Land besser wird.“, sagte Wrabetz.
Sissy Mayerhoffer lobte die Hilfsbereitschaft der Österreicher, „die heuer besonders viel geben“, was vielleicht
auch den guten Wirtschaftsdaten geschuldet sei, und bedankte sich für „das ansteckende Engagement eines ganzen
Hauses, von Ö3 bis zu den Landesstudios.“
Eine besonders große Einzelspende kam von Heidi Goëss-Horten, die „Licht ins Dunkel“ seit Jahren großzügig
unterstützt und heuer 500.000 Euro spendete, da die Aktion ihr Vertrauen besitze, „dass die Spenden dorthin
kommen, wo sie gebraucht werden“. Heidi Goëss-Horten, die Alfons Haider zum Interview in Kärnten traf:
„Ich finde, wohlhabende Leute sollten auch auf andere Rücksicht nehmen und auch andere an ihrem Wohlstand
teilhaben lassen.“
Vizekanzler H.C. Strache von der FPÖ unterstrich: „Gerade zu Weihnachten ist es wichtig – und zwar für
alle Menschen –, ein bisschen auch die besinnliche Zeit für die Familie zu finden.“ Im Hinblick auf bevorstehende
Regierungsaufgaben meinte der Vizekanzler, nach 12 Jahren der Oppositionsarbeit: „Die Verantwortung im Bereich
der Gestaltung geht jetzt erst los und da haben wir uns tagtäglich mit Demut und Verantwortung aufs Neue zu
beweisen. Wir wollen der österreichischen Bevölkerung dienen.“
Klubobmann Peter Schieder von der SPÖ meinte, gut in der Oppositionsrolle angekommen zu sein und betonte:
„Gute Oppositionsarbeit heißt, dass man die Politikvorschläge, die man für richtig hält, auch
promotet und voranbringt“. Aber auch Schieder unterstrich die Notwendigkeit, den Kopf einmal frei zu bekommen,
„um die Bücher endlich zu lesen, die man geschenkt bekommen hat oder die schon seit Längerem am Nachtkastl
liegen.“
Auch Beate Meinl-Rasinger von den Neos freute sich – nach dem „dritten Wahlkampf in fünf Jahren“ – auf Zeit
mit der Familie zu Weihnachten. Meinl-Reisinger: „Der Politikbetrieb ist extrem fordernd und man muss fit sein,
auch körperlich fit sein. Aber man braucht auch Räume, an denen man sich dem Stress nicht unterwirft.
Ich muss nicht andauernd auf mein Handy schauen, nicht andauernd auf Twitter und Facebook sein, sondern ich muss
mich auch einmal Themen intensiver widmen können.“
Stephanie Cox von der Liste Pilz unterstrich wie wichtig es sei, dass es „Menschen und auch soziale Unternehmer/innen
gibt, die mit Menschen arbeiten, um Lösungen zu finden und diese dann auch umzusetzen, die im Grunde etwas
tun, was gesellschaftliche Anforderungen auch löst.“ Diese soziale Verantwortung gelte es zu fördern,
so Stephanie Cox.
Ein ganzes Land im Dienst der guten Sache
Nicht nur Bundespräsident und Kardinal, sondern Volksvertreter aller Parteien, die Repräsentanten der
Weltreligionen in Österreich, Vertreter aus Kultur, Wirtschaft und Sport, Sponsoren, zahlreiche Prominente
und Soldaten des Österreichischen Bundesheeres vereinten sich an diesem besonderen Tag wieder für eine
gute Sache: Hilfe für behinderte Kinder und notleidende Menschen, insbesondere für Familien mit Kindern
in Österreich, zu leisten. Letztendlich wurde der Einsatz aller Mitwirkenden mit Spendenzusagen in Höhe
von 7.912.590,28 Millionen Euro belohnt und lag damit deutlich über dem Vorjahresergebnis von 6,8 Millionen
Euro.
Auch nach dem 24. Dezember kann unter der kostenlosen A1-Spendentelefonnummer 0800 664 24 12 sowie im Internet
unter http://lichtinsdunkel.ORF.at weiter gespendet
werden. Alle Informationen zu den Spendenmöglichkeiten befinden sich im ORF TELETEXT auf Seite 680. Die gesamte
„Licht ins Dunkel“-Sendung ist als Live-Stream und nach der TV-Ausstrahlung sieben Tage auf der Video-Plattform
ORF-TVthek als Video-on-Demand abrufbar.
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