Präsident der Europäischen Wirtschaftskammern EUROCHAMBRES fordert bei Neujahrsempfang
der IHK Karlsruhe europäische Wirtschaftsoffensive zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit
Karlsruhe/Wien (pwk) - In seiner neuen Funktion als neuer Präsident der Europäischen Wirtschaftskammern
EUROCHAMBRES (EWK) forderte Christoph Leitl beim Neujahrsempfang der IHK Karlsruhe vor rund 1000 deutschen Unternehmern
am 8. Jänner eine europäische Wirtschaftsoffensive zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit Europas:
„Europas Wirtschaft läuft derzeit viel besser als in den vergangenen Jahren. Das ist eine riesige Chance,
um Europa jetzt durch richtige und rasche Maßnahmen nachhaltig zukunftsfit zu machen. Unsere Antwort auf
‚America first‘ und ‚China strong‘ muss jetzt heißen: ‚Europe Competitive!‘“
Stärkung des unternehmerischen Umfelds
Europa brauche einen freien und fairen Welthandel und Europa brauche eine Stärkung des unternehmerischen
Umfelds mit weniger Bürokratie, mehr Kreativität, Innovation und leichterem Zugang zu Unternehmensfinanzierungen
vor allem auch für Unternehmens- gründer, betonte Leitl in seiner Neujahrs-Rede, zu der ihn der Präsident
der DIHK Karlsruhe und neue EUROCHAMBRES-Vizepräsident Wolfgang Grenke eingeladen hatte.
Konkret nannte der neue EUROCHAMBRES-Chef Leitl drei Schwerpunkte für die bevorstehende Arbeit der Europäischen
Wirtschaftskammern:
Fitnessprogramm für die Digitalisierung
Um ein Zurückfallen europäischer Unternehmen bei der Digitalisierung etwa gegenüber US-Technologiekonzernen
zu vermeiden, brauche es ein Fitnessprogramm für die Digitalisierung („digifit“), um allen EU-Unternehmen
eine Teilnahme in neu entstehenden Wertschöpfungsketten zu ermöglichen.
Duale Ausbildung stärken
Trotz des sehr positiven Wirtschaftswachstums in Europa sei die Jugendarbeitslosigkeit nach wie vor viel zu
hoch. Zugleich werde ein Mangel an Fachkräften in vielen Ländern immer deutlicher spürbar. Eine
Chance für Europas Jugend sei etwa die duale Ausbildung, wie sie in Deutschland und Österreich erfolgreich
umgesetzt werde. Leitl: „Es darf keine ‚verlorene Generation‘ in Europa geben. Unsere Lehrlingsausbildung ist ein
Vorbild bei der Aus- und Weiterbildung von Europas Jugend! Die europäische Wirtschaft muss auch Vermittler
von Lebens- und Zukunftsperspektiven sein.“
Kampf gegen überbordende Bürokratie
Und nicht zuletzt müsse der Kampf gegen eine überbordende Bürokratie neu aufgenommen werden.
Leitl denkt dabei an die Einsetzung einer „Task force“ auf europäischer Kammerebene, um bestehende EU-Regeln
in Hinblick auf deren Belastung für die Unternehmen zu durchforsten.
Leitl betonte, dass ein starkes und geeintes Europa Antworten auf die Sorgen und Ängste der Menschen in Bezug
auf Digitalisierung, Globalisierung, Klimawandel und Migration geben muss: „Wir, die europäischen Betriebe,
sind dabei als Begleiter der Politik Impulsgeber, Dienstleister sowie Optimismus- und Wohlstandsvermittler. Ein
offensives Europa ist die beste Antwort an die globalen Herausforderer!“
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