18 Jahre in politischen Spitzenfunktionen, davon fünf Jahre als Landesrätin für
Bildung, Wissenschaft, Sport und Gesetzgebung in der Landesregierung
Bregenz (vlk) - Nach 18 Jahren politischer Arbeit, davon fünf Jahre im operativen Geschäft als
Landesrätin für Bildung, Wissenschaft, Sport und Gesetzgebung wird Landesrätin Dr. Bernadette Mennel
mit 30. Jänner 2018 von allen politischen Ämtern und Funktionen zurücktreten. Dies gab die Landesrätin
am 8. Jännerbekannt. Für die Landesrätin sind es persönliche Gründe, die zu diesem Schritt
geführt haben: „Die Entscheidung ist in den letzten Monaten gewachsen, der Schritt ist reiflich überlegt
und wurde von mir bereits vor einiger Zeit mit Landeshauptmann Wallner vorbesprochen.“ Wichtig ist LR Mennel für
die kommenden Wochen eine gute, eine geregelte Übergabe der Ressortaufgaben.
Als Mitglied der Landesregierung ist Bernadette Mennel (58) für die Ressorts Bildung, Wissenschaft, Sport
und Gesetzgebung zuständig. Das Bildungsressort umfasst den gesamten Bildungsbogen vom Kindergarten über
die Schulen bis zu den postsekundären Bildungseinrichtungen und wissenschaftlichen Institutionen in Vorarlberg.
Auch die Sport-Agenden und die Gesetzgebung fallen in ihr Aufgabengebiet. Heute Vormittag hat sie ihren Rücktritt
mit Wirkung 30. Jänner 2018 von allen politischen Ämtern formal bei Landeshauptmann Markus Wallner eingereicht.
„Bildung ist die Chance auf ein selbstbestimmtes Leben“
Politische Verantwortung zu übernehmen und an der Verbesserung gesellschaftlicher Rahmenbedingen gestaltend
mitzuwirken, war Bernadette Mennel immer wichtig: „Ich hatte viel Glück im Leben - eine Familie, die mich
immer unterstützt und gefördert hat und ich konnte die Chance auf eine gute Ausbildung und ein Studium
nutzen“. Diese guten Ausgangsbedingungen, so die Bildungslandesrätin, hätten nicht alle Kinder: „Bildungspolitik
bedeutet für mich daher vor allem, möglichst vielen Kindern die Perspektive auf eine gute Ausbildung
zu geben und Kindern und Jugendlichen durch Bildung die Chance auf ein selbstbestimmtes Leben und eine gute berufliche
Zukunft zu eröffnen.“ Der Schlüssel für Bildung sind sicher die Pädagoginnen und Pädagogen,
die wertvolle Arbeit leisten, ihr Stellenwert in der Gesellschaft muss gestärkt werden, so Mennel.
Besonders positiv erlebte LR Mennel die Zuständigkeit für das Sportressort: „Ich hatte im Sport mit so
vielen engagierten und positiven Menschen zu tun, mit jungen Leuten, die mit Begeisterung für ihren Sport
leben.“ In der Gesetzgebung konnte die promovierte Juristin ihre Kenntnisse bei der Vorbereitung der Landesgesetze
und den Stellungnahmen zu Bundesgesetzen einbringen.
Für Bernadette Mennel waren die letzten fünf Jahre als Landesrätin „sehr intensiv, sie waren vielfach
auch bereichernd, eine spannende und herausfordernde Zeit mit schönen und berührenden Erlebnissen mit
vielen Menschen in unserem Land, vor allem mit vielen Kindern und Jugendlichen“. Landesrätin Mennel: „Die
vielen Verbesserungen in der Bildung, der Wissenschaft und im Sport waren ebenso wie die legistische Arbeit nur
durch Unterstützung vieler möglich. Ich bedanke mich bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für
die wertvolle Facharbeit und die gute Zusammenarbeit. Bei Landeshauptmann Wallner, meinen Regierungskollegen und
Weggefährten bedanke ich mich für die politische Unterstützung.“ Ihre weitere berufliche Zukunft
möchte LR Mennel bewusst offen lassen: „Ich werde mir das gut überlegen.“
Kindergarten: Sprachförderung und neues Gesetz
Zentrale Meilensteine der vergangenen fünf Jahre waren im Kindergartenbereich die Novelle des Kindergartengesetzes
und die Vereinheitlichung der Kindergartentarife im ganzen Land. Damit wurden landesweit einheitlich gute Bedingungen
für den Besuch des Kindergartens geschaffen. Wesentlich war Mennel die Weiterentwicklung der frühen Sprachförderung.
Mit dem Einsatz eines neuen Instruments der Sprachstandsfeststellung wird die Sprachförderung im Kindergarten
weiter professionalisiert. Dieses Instrument wird derzeit in Pilotgemeinden eingeführt und im kommenden Jahr
landesweit ausgerollt.
Millionenschweres Paket für die Volksschulen und Ausbau ganztägiger Schulformen
Für die Volksschule wurde von der Landesrätin ein Paket geschnürt, das mit jährlich über
3,4 Millionen Euro den Grundschulen zu Gute kommt und den Direktorinnen und Direktoren mehr Freiraum für ihre
pädagogische Arbeit gibt. Derzeit wird in einer Evaluierung überprüft, ob die mit dem Volksschulpaket
eingesetzten Mitteln die gewünschte Wirkung entfalten. Ein weiterer bildungspolitischer Schwerpunkt war der
weitere Ausbau der ganztägigen Schulformen an allen Schultypen, die mehr Kindern die Chance auf eine erfolgreiche
Schullaufbahn geben. „Die Zahlen zeigen, dass uns hier sehr vieles gelungen ist - die Anzahl der Kinder und Jugendlichen
in der ganztägigen Betreuung an Schulen hat sich seit dem Schuljahr 2005/06 fast vervierfacht“, so Mennel.
Weiterentwicklung der Schulen der 10- bis 14-Jährigen
Mit dem Projekt zur Weiterentwicklung der Schulen der 10- bis 14-Jährigen hat Landesrätin Mennel einen
Prozess eingeleitet, der weit über die Landesgrenzen hinaus wirkt. Als Ziel nennt die Landesrätin „eine
neue, eine bessere Schule. Wir arbeiten an einer leistungsstarken und gleichzeitig chancengerechten Schule für
die 10- bis 14-Jährigen“. Auf der Basis einer ebenso breiten wie tiefen Analyse der Vorarlberger Schulen
und der gesellschaftlichen und sozialen Herausforderungen hat sich der Vorarlberger Landtag parteiübergreifend
für eine Weiterentwicklung der Schulen der 10- bis 14-Jährigen ausgesprochen. Auf Vorarlberger Initiative
wurde die Einrichtung von Modellregionen bundesgesetzlich verankert. Bernadette Mennel: „Damit hat sich eine Türe
aufgetan, die bisher fest verschlossen war.“ In Vorarlberg wurde für die Schulen der 10- bis 14-Jährigen
ein pädagogisches Konzept ausgearbeitet, begleitende Maßnahmen in der Fortbildung der Lehrpersonen erstellt,
die Schulentwicklung aufgebaut und ein Feedback-System erstellt. Damit, so Mennel, „konnten wichtige Meilensteine
erreicht werden. Andere werden den Weg fortsetzen.“
Die Vergabe des ersten Vorarlberger Schulpreises, die Neuorganisation der Pädagogischen Hochschule, die Weiterentwicklung
der Aus- und Fortbildung der Lehrpersonen im Verbund LehrerInnenbildung West sind weitere wichtige Meilensteine
der vergangenen Jahre. Ebenso wurde die Fachhochschule mit zukunftsweisenden Angeboten weiter ausgebaut und für
Schloss Hofen eine Entwicklungsstrategie ausgearbeitet.
Duale Ausbildung als Visitenkarte Vorarlbergs
Das Erfolgsmodell Lehre wurde von Landesrätin Mennel stets nach Kräften unterstützt, um die hohe
Qualität der dualen Ausbildung und die moderne und hochwertige Ausstattung der acht Landesberufsschulen sicherzustellen.
„Vor allem das Modell „Lehre und Matura“ ist eine große Chance für leistungsstarke Lehrlinge, um parallel
zur Lehrausbildung die Matura abzulegen“, so Mennel.
"Talente-Check": Flächendeckende Umsetzung
Seit dem Schuljahr 2015/16 wird der "Talente-Check – Zeig was in dir steckt" flächendeckend für
alle Schülerinnen und Schüler der 8. Schulstufe an den 56 Mittelschulen und zehn AHS-Unterstufen umgesetzt.
Mittels gezielter Checks, Selbsteinschätzungsverfahren und Standortgesprächen lernen die Jugendlichen
ihre Interessen, Talente und Begabungen genauer kennen. Sie werden auf eventuelle Lücken aufmerksam gemacht
und erhalten die Chance, ihre Kompetenzen weiter zu entwickeln.
Sport
Mit der Sportstrategie 2020 ist für die kommenden Jahre sowohl im Spitzen- wie auch im Breitensport die Zielrichtung
gelegt. Als Beispiele nennt Landesrätin Mennel die Nachwuchsförderung, verbesserte Möglichkeiten
für Spitzensportler, eine berufliche Ausbildung zu machen, sowie die tägliche Bewegungseinheit an einigen
Pilotschulen. Meilensteine waren auch die Neuausrichtung des Olympiazentrums und die Jugendolympiade EYOF, die
Vorarlberg gemeinsam mit Liechtenstein 2015 durchführte.
Erste Frau als Landtagspräsidentin
Sehr positiv in Erinnerung bleiben Bernadette Mennel auch die drei Jahre als Landtagspräsidentin – eine Funktion,
die sie als erste Frau in Vorarlberg innehatte. „Es hat mir schon viel Bedeutet, diese Funktion zu übernehmen
und die Landtagsarbeit maßgeblich mitzugestalten und nach außen zu vertreten. Dass ich als erste Frau
Pionierarbeit geleistet habe, macht mich auch stolz“, so Mennel.
Landesrätin Dr. Bernadette Mennel - Funktionen
18 Jahre politische Arbeit
5 Jahre als Mitglied der Landesregierung (2012 – 2018)
3 Jahre als Präsidentin des Vorarlberger Landtags (2009 – 2012)
5 Jahre als Vizepräsidentin des Vorarlberger Landtags (2004 – 2009)
5 Jahre als Abgeordnete zum Vorarlberger Landtag (1999 – 2004)
18 Jahre als Mitglied bzw. Ersatzmitglied der Stadtvertretung Bregenz (2000 – 2018)
davor: Lehrerin für Politische Bildung und Recht und EU-Koordinatorin im Landesschulrat, Studium und Promotion
zur Doktorin der Rechtswissenschaften an der Universität Innsbruck
Weitere Funktionen
Amtsführende Präsidentin des Landesschulrats für Vorarlberg
Vorsitzende des Hochschulrats der Pädagogischen Hochschule Vorarlberg
Beiratsvorsitzende des Landeskonservatoriums für Vorarlberg
Beiratsvorsitzende Schloss Hofen, Zentrum für Wissenschaft und Weiterbildung
Aufsichtsratsvorsitzende Olympiazentrum Vorarlberg
Kuratoriumsvorsitzende Vorarlberger Schulsportzentrum
Beiratsvorsitzende bei der Nordic Montafon GmbH
Bezirksparteiobfrau der ÖVP des Bezirks Bregenz
Bezirksobfrau der ÖVP Frauenbewegung des Bezirks Bregenz
Stellvertreterin der Landesobfrau der ÖVP Frauenbewegung
Schirmherrin „Tischlein Deck Dich“
Schirmherrin des Projekts „START Vorarlberg - Stipendien für engagierte Schülerinnen und
Schüler mit Migrationshintergrund“
|