Umsetzung der Uni-Finanzierung und Ergebnisse von "Zukunft Hochschule“ werden wesentlich
zur Optimierung des „Systems Universität“ beitragen
Wien (bmb) - Die Zahl der Studienanfängerinnen und Studienanfänger an Universitäten wird
laut aktuellen Daten des Wissenschaftsministeriums mit Wintersemester 2017 wieder ansteigen: An den Universitäten
sind Anfang Dezember rund 47.000 ordentliche neuzugelassene Studierende zu verzeichnen; somit wird im Wissenschaftsministerium
– aufgrund der Erfahrungswerte der Vorjahre – insgesamt von einer Steigerung ausgegangen. Die Fachhochschulen (FH)
weisen mit rund 19.850 bei den Anfängerinnen und Anfängern ein leichtes Plus von 1,2% auf. Somit wird
sich insgesamt die Zahl der Neuzugelassenen ansteigend entwickeln. Im Bereich der wissenschaftlichen Universitäten
weisen die Veterinärmedizinische Universität Wien (+19%) sowie die Universität Salzburg (+4%) die
größten Steigerungsraten auf.
Insgesamt sind im Wintersemester 2017 an Universitäten und Fachhochschulen knapp 328.500 ordentliche Studierende
inskribiert. Damit hat sich die Zahl der ordentlichen Studierenden in den letzten drei Jahren auf einem relativ
hohen Niveau stabilisiert. Anders als an den Fachhochschulen, ist das Wachstum der Studienabschlüsse an den
Universitäten in den letzten drei Jahren, entgegen dem langläufigen Trend, zurückgegangen. Im Endeffekt
kommen und verbleiben damit immer mehr Personen im „System Universität“.
Zuletzt wurden rund 33.650 Studien an öffentlichen Universitäten abgeschlossen. Im gleichen Zeitraum
zählten die Fachhochschulen rund 13.700 Studienabschlüsse. Damit entfallen aktuell bereits knapp 30%
der Studienabschlüsse (ohne Dr.-Studien) auf den FH-Sektor. Im Fokus des Wissenschaftsministeriums steht daher
vorrangig auch die künftige Verteilung von Studierenden und Studienabschlüssen an Universitäten
und Fachhochschulen. Die Ergebnisse des vom Wissenschaftsministerium initiierten Projektes „Zukunft Hochschule“
sind ein klarer Auftrag für eine verbesserte Kooperation und Abstimmung auf nationaler Ebene, auch um international
kompetitiv zu bleiben. Die Stabilisierung der Studierendenzahl an den Universitäten ist auch ein im Universitätsentwicklungsplan
2019 – 2024 des BMWFW adressierter Effekt: Die hohen Steigerungsraten der Studierendenzahlen der letzten Jahre
haben unter anderem dazu geführt, dass Österreichs Universitäten immer mehr unter „Druck“ geraten
sind. Die durchaus signifikanten Ausgabensteigerungen gingen allerdings mit ebenso signifikanten Steigerungen der
Studierendenzahlen einher. Dazu kommen die mit der wachsenden Studierendenzahl entstanden negativen Effekte auf
die Betreuungsrelation.
Besonders ausgeprägt ist dieser Effekt bei den stark nachgefragten Studienrichtungen zu beobachten. Das Studium
der Rechtswissenschaften bleibt weiterhin das beliebteste bei den StudienanfängerInnen, gefolgt von Wirtschafts-
und Sozialwissenschaften, Wirtschaftsrecht sowie Pädagogik und Biologie. Gerade in nicht zugangsgeregelten
Studienfeldern wie Recht gibt es eine große Diskrepanz zwischen StudienanfängerInnen (10.554) und Absolvent/innen
(2.151), verbunden mit besonders schlechten Betreuungsverhältnissen. Mittlerweile kommen an den verschiedenen
Standorten bis zu 90 Studierende auf eine Betreuerin bzw. einen Betreuer.
Ziel des Wissenschaftsministeriums ist es, an den Universitäten bei einer annähernd stabilen Zahl von
Studierenden durch Steigerung der Prüfungsaktivität und Verbesserung der Betreuungsrelation mehr Studienabschlüsse
zu erreichen. Nach wie vor studiert in etwa die Hälfte (53%) aller ordentlichen Studierenden prüfungsaktiv.
Der für Leistungsvereinbarungsperiode 2019 bis 2021 durch Gesetzesbeschluss vom Juni 2017 festgelegte Gesamtbetrag
von 11,07 Milliarden € sowie die damit einhergehende Implementierung einer kapazitätsorientierten, studierendenbezogenen
Universitätsfinanzierung werden maßgeblich zu dieser Zielerreichung beitragen.
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