Exportzuwächse für alle Bundesländer

 

erstellt am
02. 01. 18
13:00 MEZ

Regionaler Außenhandel im ersten Halbjahr 2017
Wien (statistik austria) - Entsprechend den gesamtösterreichischen Außenhandelsergebnissen entwickelte sich der Außenhandel auch regional dynamisch: Im ersten Halbjahr 2017 verzeichneten alle Bundesländer Exportanstiege. Die stärksten absoluten Zuwächse in der Ausfuhr registrierten Wien (+1,59 Mrd. Euro) und Oberösterreich (+1,25 Mrd. Euro), wie vorläufige Ergebnisse von Statistik Austria zeigen.

In der Ausfuhr erzielten alle neun Bundesländer im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ein höheres Ergebnis und konnten ihre Exporte somit um durchgehend mehr als drei Prozent steigern. Die größten Zuwachsraten erzielten Wien (+18,1%), Niederösterreich (+9,0%) und Kärnten (+8,1%). Während acht Bundesländer ihre Einfuhrwerte im Vergleich zur Vorjahresperiode steigern konnten, verzeichnete das Burgenland einen Rückgang (-3,5%). In relativen Zahlen wiesen die Steiermark (+16,7%), Niederösterreich (+14,8%) und Oberösterreich (+10,6%) die dynamischsten Wachstumsraten gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf. Wie in der Vorjahresperiode wiesen auch im ersten Halbjahr 2017 fünf Bundesländer einen Handelsbilanzüberschuss aus, das heißt, es wurden mehr Waren von diesen Bundesländern aus- als eingeführt. Das höchste Aktivum verbuchte Oberösterreich mit 4,29 Mrd. Euro, gefolgt von der Steiermark mit 2,40 Mrd. Euro und Vorarlberg mit 1,47 Mrd. Euro. Das deutlichste Passivum verzeichnete mit 8,16 Mrd. Euro hingegen Wien.

Mehr als ein Viertel der österreichischen Ausfuhren entfielen auf Oberösterreich
Die Ausfuhr von Waren aus Österreich belief sich im ersten Halbjahr 2017 auf insgesamt 70,97 Mrd. Euro. Mehr als ein Viertel (18,34 Mrd. Euro bzw. 25,8%) davon entfiel auf Oberösterreich. Niederösterreich war mit 10,94 Mrd. Euro bzw. 15,4% das Bundesland mit den zweithöchsten Ausfuhrwerten, gefolgt von der Steiermark (10,41 Mrd. Euro bzw. 14,7%). Die gesamtösterreichischen Einfuhren von Waren lagen in der Berichtsperiode bei 73,19 Mrd. Euro. Mit einem Wert von 18,48 Mrd. Euro hatte Wien den einfuhrseitig höchsten Anteil (25,2%), gefolgt von Oberösterreich (14,05 Mrd. Euro bzw. 19,2%) und Niederösterreich (12,40 Mrd. Euro bzw. 16,9%; siehe Tabelle 1). Gemessen an der Handelsintensität (Summe aus Einfuhren und Ausfuhren) waren Oberösterreich, Wien und Niederösterreich die Bundesländer mit den höchsten Außenhandelswerten.

Maschinen und Erzeugnisse der chemischen Industrie dominieren
In den meisten Bundesländern dominierte sowohl ein- als auch ausfuhrseitig der Außenhandel mit "Maschinen" der Kapitel 84, 85 und 87. In Tirol überwogen die Einfuhren von "organischen chemischen Erzeugnissen" (Kapitel 29) mit einem Anteil von 18,7% sowie in Wien und in Tirol die Ausfuhren von "pharmazeutischen Erzeugnissen" (Kapitel 30) mit Anteilen von 17,9% bzw. 17,5% an den gesamten Importen und Exporten des Bundeslandes. Einzige Ausnahme bildeten die Einfuhren Niederösterreichs, wo traditionell das Kapitel 27 ("Mineralische Brennstoffe") den ersten Rang belegte. Den höchsten Anteil eines einzelnen Kapitels am gesamten Handel eines Bundeslandes hatte einfuhrseitig das Kapitel 87 ("Zugmaschinen, Kraftwagen und dergleichen") in Salzburg (41,9%) und ausfuhrseitig das Kapitel 84 ("Kessel, Maschinen, mechanische Geräte") in Oberösterreich (29,6%).

Wichtigster Handelspartner Deutschland
Wie im ersten Halbjahr 2016 war auch in der aktuellen Berichtsperiode Deutschland für alle neun österreichischen Bundesländer in beiden Verkehrsrichtungen der wertmäßig bedeutendste Handelspartner (siehe Tabelle 3). Einfuhrseitig verzeichnete Niederösterreich mit +0,66 Mrd. Euro (+18,6%) den größten absoluten Zuwachs. Die stärkste relative Entwicklung mit Deutschland erzielte die Steiermark (+23,2% bzw. +0,57 Mrd. Euro). Anteilsmäßig kamen im ersten Halbjahr 2017 knapp 42% aller oberösterreichischen Einfuhren aus Deutschland; ein Wert der nur von Salzburg (46,2% aller Einfuhren) übertroffen wurde. Mit Salzburg verzeichnete nur ein Bundesland Einfuhrrückgänge mit Deutschland (-0,8% bzw. -0,02 Mrd. Euro). Ausfuhrseitig war in den ersten sechs Monaten des Jahres 2017 der Außenhandel von acht österreichischen Bundesländern mit Bestimmungsland Deutschland höher als in der Vorjahresperiode, lediglich Kärnten registrierte einen Rückgang (-2,7% bzw. -0,03 Mrd. Euro). Den größten relativen und absoluten Zuwachs verzeichnete dabei in der Ausfuhr Niederösterreich (+14,5% bzw. +0,43 Mrd. Euro). Ebenfalls eine starke Entwicklung zeigten Wien (+13,4% bzw. +0,26 Mrd. Euro) und Vorarlberg (+6,0% bzw. +0,08 Mrd. Euro).

Exportseitig ist bei acht von neun Bundesländern zumindest ein Land außerhalb der Europäischen Union unter den drei wichtigsten Partnerländern zu finden. Niederösterreich ist das einzige Bundesland, dessen Top-3-Handelspartner ausschließlich aus Mitgliedsländern der Europäischen Union bestehen. Den stärksten absoluten Zuwachs mit einem Land außerhalb der Europäischen Union erzielte einfuhrseitig das Bundesland Wien mit den Vereinigten Staaten (+13,3% bzw. +0,23 Mrd. Euro).

Detaillierte Ergebnisse bzw. weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie hier >

 

 

 

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