Mineralölindustrie: 2017 von Aufwärtstrend
 bei Diesel geprägt

 

erstellt am
02. 01. 18
13:00 MEZ

Benzinverbrauch stagnierend, Heizölverbrauch steigt
Wien (pwk) - Laut einer Markteinschätzung des Fachverbandes der Mineralölindustrie (FVMI) lag im Jahr 2017 der Verbrauch von Diesel (DK) und Benzin (OK) in Österreich bei rund 8,6 Millionen Tonnen, das entspricht einem Anstieg von 2,8 % gegenüber dem Vorjahr. Der Benzinverbrauch hat sich laut Einschätzung des FVMI gegenüber dem Vorjahr kaum verändert, während beim Diesel ein klares Plus von 3,4% zu verzeichnen ist. Der Verkauf von Heizöl Extraleicht (HEL) stieg 2017 nach einem leichten Minus im Vorjahr um 5 %.

Umgerechnet von Tonnen in Liter wurden 2017 etwa 10,5 Milliarden Liter Kraftstoff verbraucht. Das bedeutet knapp 2,2 Milliarden Liter Benzin und 8,3 Milliarden Liter Diesel. Im Jahr 2016 lag der Verbrauch von OK und DK bei etwa 10,2 Milliarden Liter.

Bei Benzin ist für 2017 von einem überwiegend stagnierenden Absatz auszugehen. Blickt man zurück, kann man feststellen, dass 2003 noch etwa 2,2 Millionen Tonnen Benzin am österreichischen Markt verbraucht wurden, 14 Jahre später waren es nur noch etwas mehr als 1,6 Millionen Tonnen (minus 27 %). Zurückzuführen ist diese Entwicklung unter anderem auf die jährlich sinkende durchschnittliche Fahrleistung pro PKW und die sparsameren Benzinmotoren. Der aktuelle Trend hin zum Benzinmotor könnte jedoch in Zukunft wieder zu einem OK-Verbrauchsanstieg führen und den Dieselanstieg dämpfen.

Der voraussichtliche Jahresverbrauch von Diesel liegt mit rund 7 Millionen Tonnen auf hohem Niveau. Während der Dieselverbrauch in den Jahren 2013 bis 2015 eher konstant war, wurde der Spitzenwert von 2016 erneut übertroffen. Ein wesentlicher Grund ist die konjunkturbedingt höhere Dieselnachfrage. Wichtige Branchen für den DK-Absatz sind die Transport-, Bau- und Landwirtschaft sowie die öffentliche Hand, die im Großkundengeschäft verstärkt Diesel nachfragen.

Heizölverbrauch unbeeindruckt durch vieldiskutiertes Ölheizungsverbot
Nach einem Minus von 0,4 % im Vorjahr, ist der Heizölverbrauch im Jahr 2017 wieder um 5 % gestiegen. Wurden 2016 lediglich 1,13 Millionen Tonnen Heizöl Extraleicht abgesetzt, so stieg der Verbrauch im Jahr 2017 auf 1,19 Millionen Tonnen. Das vieldiskutierte Ölheizungsverbot hatte demnach keine Auswirkungen auf den Heizölverbrauch. Positiv auf den Absatz wirkte sich hingegen der im Jahr 2017 vergleichsweise niedrige Heizölpreis aus.

Die FVMI-Verbrauchseinschätzung umfasst das Gesamtjahr 2017. Die Angaben aus der Erdöl-Verbrauchsstatistik des Wirtschaftsministeriums lagen bei Erstellung dieser Meldung bis inkl. September 2017 vor.

 

 

 

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