Rot-weiß-rote Erfolgsstory Export dank Europa - Fahne des Freihandels hochhalten - AW-Leiter
Otter: bei Technologieexporten Chancen nützen, neuer Fokus Innovation
Wien (pwk/awo) - Eine rundum „gute und erfreuliche“ Bilanz zur Entwicklung des österreichischen Außenhandels
zogen der Präsident der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) und neue Präsident der Europäischen
Wirtschaftskammern EUROCHAMBRES, Christoph Leitl, am 10. Jänner in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Michael
Otter, dem neuen Leiter der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA der WKÖ. „Der europäische Kammerpräsident kann
dem österreichischen Kammerpräsidenten zur hervorragenden rot-weiß-rote Export-Performance gratulieren“,
meinte Leitl mit einem Augenzwinkern.
Auf Basis der bis dato vorhandenen Exportdaten für Jänner bis Oktober 2017 werden die heimischen Ausfuhren
im Gesamtjahr 2017 um rund 8 Prozent auf über 140 Milliarden Euro steigen. „Auch 2018 bleibt die Exportwirtschaft
auf Rekordkurs und wird die Schallmauer von 150 Milliarden Euro überspringen“, erwartet Leitl. Hauptausschlaggebend
für die hervorragende Entwicklung - zwischen 2000 und 2017 hat sich das rot-weiß-rote Exportvolumen
verdoppelt - „sind Europa und die österreichische EU-Mitgliedschaft. Den diversen Integrationsschritten -
von der Ostöffnung über den EU-Beitritt, die Euro-Einführung bis hin zu Schengen und zur EU-Erweiterung
- verdankt Österreich 500.000 zusätzliche Arbeitsplätze. „Die Europäische Union, die in Österreich
immer wieder mit Skepsis beäugt wird, ist in Wirklichkeit unsere Erfolgsgrundlage“, betonte der WKÖ-
und EUROCHAMBRES-Präsident. Als sehr positiv strich er zudem hervor, dass Österreich vom Importeur zum
Exporteur von Investitionen geworden sei. Heimische Unternehmen sind mit rund 190 Milliarden Euro im Ausland investiert
und beschäftigen dort eine Million Menschen.
Auch die Europäische Union selbst steuert nach Jahren der Wirtschaftskrise im Export nach einem Plus von 8
Prozent von Jänner bis Oktober 2017 auf ein neues „All-time-high“ zu. Leitl zur politischen Schlussfolgerung,
die daraus gezogen werden sollte: „Wir müssen die Fahne des Freihandels, die die Amerikaner niedergelegt haben,
aufheben und hochhalten!“ Notwendig seien etwa eine rasche umfassende Anwendung des europäisch-kanadischen
Handelsabkommens CETA, die zügige Umsetzung des Abkommens mit Japan, zu dem es bereits eine politische Einigung
gibt, und der Abschluss weiterer Abkommen. Leitl sprach sich zudem abermals für eine transatlantische Freihandelszone
von Lissabon bis Wladiwostok aus.
Der neue Leiter der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA, Michael Otter, strich hervor, dass die positive Entwicklung im österreichischen
Export breit gefächert sei. Die Zuwachsrate nach Europa, wohin 80 Prozent der österreichischen Ausfuhren
gehen, liege mit 8 Prozent im Schnitt. Deutlich überdurchschnittlich stiegen die rot-weiß-roten Ausfuhren
nach Asien (11,4%) und in die beiden Amerikas (12,5%, davon 10% USA und 14,2% Kanada). Krisenbedingt nach wie vor
rückläufig sind die Exporte in den Nahen Osten (-7%), etwas unterdurchschnittlich ist das Exportplus
mit Afrika (5,2%), wobei Westafrika hier eine positive Ausnahme bildet (19,9%).
Sehr positiv entwickeln sich auch die Dienstleistungsexporte mit einem Plus von 6,5 Prozent. Sie werden sich im
Gesamtjahr 2017 somit rund 59 Milliarden Euro betragen und machen damit bereits 30 Prozent des gesamten Exportvolumens
(200 Milliarden Euro) aus. Für das Jahr 2018 sehen 9 von 10 österreichischen Exportbetrieben eine gleiche
oder sogar noch bessere Entwicklung, zeigt der Wirtschaftsbarometer der WKÖ.
Otter strich auch hervor, dass im Russland-Geschäft 2017 nach einer Durststrecke infolge der EU-Sanktionen
mit einem Exportplus von 17 Prozent wieder ein „Rebound“ zu verzeichnen sei. Besonders im Bereich Maschinen, Anlagen,
aber auch im Tourismus gab es eine sehr positive Entwicklung, nach wie vor große Probleme haben heimische
Nahrungsmittel-Exporteure. Auch das Geschäft mit den USA läuft ein Jahr nach dem Amtsantritt des neuen
Präsidenten wie geschmiert. Österreichische Unternehmen profitieren vom US-Wirtschaftsboom, zudem kommt
ihnen der erstarkte Dollar-Kurs entgegen. „Trump twittert fleißig, wir handeln fleißig“, brachte es
Otter auf den Punkt.
Viele zusätzliche Chancen für die heimische Exportwirtschaft gebe es zum Beispiel bei Technologieexporten,
wo Österreich mit einer Exportquote von 14 Prozent leicht unter dem europäischen Mittelfeld liegt. Nicht
zuletzt vor diesem Hintergrund und als Antwort auf die immer schnellere Digitalisierung und Globalisierung wurde
die AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA im Zuge der WKO Reform 4.0 zu einer „Innovationsagentur“ weiterentwickelt. Durch den
Abschluss von Kooperationsabkommen mit weltweiten Spitzenforschungseinrichtungen werden österreichische Unternehmen
mit den besten Köpfen der Welt vernetzt und erhalten so einen einfacheren Zugang zu weltweitem Wissen.
Mit mehr als 100 Stützpunkten in über 70 Ländern betreut die AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA jährlich
rund 25.000 österreichische und 40.000 internationale Geschäftspartner sowie über 4.000 österreichische
Niederlassungen. Daraus ergeben sich fast eine Million weltweite Kundenkontakte.
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