2018 ist im Burgenland das „Jahr des Ehrenamts“
Eisenstadt (blms) - Nach dem „Jahr der Gemeinden“ erklärte Landeshauptmann Hans Niessl am 10. Jänner
in seiner Grundsatzerklärung das Jahr 2018 zum „Jahr des Ehrenamts“. Die Freiwilligenorganisationen, wie Feuerwehr,
Rotes Kreuz, Arbeitersamariterbund und Vereine in den verschiedensten Bereichen, wie Sport und Kultur, stehen im
Mittelpunkt. „Ehrenamt ist Ehrensache“ – insgesamt sind es rund 100.000 Burgenländerinnen und Burgenländer,
die sich ehrenamtlich engagieren. „Der Aufstieg des Burgenlandes ist eine Erfolgsgeschichte, auf die wir gemeinsam
stolz sein können. Dieser Aufstieg ist nur möglich durch den Fleiß und Einsatz der Menschen in
unserem Land. All jene, die sich freiwillig und ehrenamtlich engagieren, leisten einen besonders großen Beitrag
zum Erfolg unseres Heimatlandes Burgenland. Deshalb verdienen unsere Freiwilligen Dank, Respekt und Anerkennung“,
so Niessl am 10. Jänner 2018 vor zahlreichen Fest- und Ehrengästen im Kultur- und Kongresszentrum in
Eisenstadt.
Es gibt rund 4.900 Vereine und 325 Feuerwehren im Land. Diese 325 Freiwilligen Feuerwehren zählen mehr
als 17.000 Mitglieder. 2016 haben die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren 105.000 Einsatzstunden geleistet.
Rechnet man einen Stundenlohn von 20 Euro, dann sind es mehr als 2 Millionen Euro, die die Freiwilligen Feuerwehren
dem Steuerzahler erspart haben. Beim Roten Kreuz gibt es rund 3.400 freiwillige Mitarbeiter. Im Rettungsdienst
wurden über 122.000 unbezahlte Dienststunden geleistet. So, wie beim Roten Kreuz, werden auch beim Arbeitersamariterbund
enorme Leistungen erbracht. Niessl: „Die Freiwilligen erbringen enorme Leistungen für ein sicheres, soziales
und menschliches Burgenland“.
Dazu Gastreferent Univ.-Prof. Dr. Peter Filzmaier, Donau-Universität Krems: „Fast jeder zweite Erwachsene
im Burgenland ist freiwillig bzw. ehrenamtlich aktiv. Das freiwillige Engagement prägt durch seine Vorbildwirkung
gerade den ländlichen Raum, sichert wesentliche Leistungen und ist die Grundlage einer funktionierenden sozialen
Infrastruktur sowie der Lebensqualität auf dem Land. Das Ehrenamt, das von Sach-, Organisations- und Kommunikationskompetenz
geprägt ist, muss daher als gesellschaftliche Notwendigkeit in seinen vielfältigen Formen der Unabhängigkeit,
Bürgernähe und Verlässlichkeit ideell und materiell auch in Zukunft weiter gestärkt werden.“
Der Blasmusikverband zählt mehr als 4.000 aktive Musikerinnen und Musiker. Es gibt 1.500 Sportvereine im Land.
Im Sport, in der Kultur, in der Sparte Sicherheit, im Sozialbereich, aber auch auf vielen anderen Gebieten, wie
beispielsweise im Tourismus, sind es Freiwillige und ehrenamtlich tätige, die wesentliche Leistungen erst
möglich machen. „Der Tourismus im Burgenland entwickelt sich sehr erfolgreich. Der Tourismus und seine Strukturen
machen aber auch im Burgenland einen stetigen Wandel durch. So wurden die Tourismusverbände in den letzten
Jahren durch freiwillige Zusammenschlüsse organisatorisch komprimiert und dadurch die Vorstände und Beiräte
ehrenamtlich besetzt. Die Fachexpertise, der Zeitaufwand und die Arbeit werden von diesen Menschen kostenlos eingebracht.
Für diesen Einsatz, für diese systemtragende Rolle, möchte ich allen danken und die Bitte aussprechen,
auch in Zukunft ihren Teil zur Erfolgsstory im burgenländischen Tourismus beizutragen“, erklärte dazu
Landesrat MMag. Alexander Petschnig.
Wichtig sind auch dementsprechend gute Rahmenbedingungen. „Als zuständiger Vereinsreferent der Landesregierung
ist es mir ein großes Anliegen, unsere Vereine bestmöglich bei ihren Aktivitäten zu unterstützen.
Von Seiten des Landes unterstützen wir jährlich zwischen 500 und 600 Vereine aus der Vereinsförderung.
Auch mit den Bedarfszuweisungen für die Gemeinden werden viele wichtige Projekte im Bereich der Freiwilligkeit
und der Infrastruktur unterstützt. In Summe gab es im vergangenen Jahr Bedarfszuweisungen von rund 37 Millionen
Euro – so viel wie noch nie“, betonte der Landeshauptmann. Unterstützung gibt es Seitens des Landes allerdings
nicht nur auf finanzieller Ebene, sondern auch im vereinsrechtlichen Themenbereich und in der Aufklärung und
Hilfeleistung bei Problemstellungen. Dazu gehören Informationsveranstaltungen in allen Teilen des Landes,
eine Vereinsfunktionärshotline, die Freiwilligenversicherung, ein neuer Leitfaden oder die Ausbildung zum
Zertifizierten Vereinsfunktionär. Ergänzend dazu ist mit der Errichtung einer Ombudsstelle für Sport-
und Vereinswesen eine wichtige Anlaufstelle und ein wichtiges Serviceangebot für alle Vereine und Funktionäre
ins Leben gerufen worden.
„Unser Ziel ist es, die Vereinsfunktionäre bei der Vereinsgründung sowie in ihrer täglichen Arbeit
bestmöglich zu unterstützen. Alljährlich werden aber auch beim ‚Tag der Vereine‘ ehrenamtlich tätige
Burgenländerinnen und Burgenländer vor den Vorhang geholt. Auch das halte ich für wichtig, denn
freiwilliges Engagement muss auch offiziell und öffentlich Anerkennung finden. Ich möchte deshalb allen
ehrenamtlich tätigen Danke sagen. Sie sind - nicht nur im Jahr des Ehrenamts - mit Herz dabei. Sie geben ein
Beispiel an Menschlichkeit, an Engagement und Einsatz. Sie sind Vorbilder in unserem Land, in unserer Gesellschaft.
Ihr Einsatz macht das Burgenland stark. Ihr Einsatz gibt unserem Heimatland Burgenland Zukunft“, so Niessl.
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