Haderlaps, tiefgründige Werke betonen auch die sprachliche und kulturelle Vielfalt Kärntens
und stehen für die gemeinsame Aufgabe, unsere Geschichte gemeinsam und daraus lernend aufzuarbeiten
Zürich/Klagenfurt (lpd) - Maja Haderlap erhält den mit 40.000 Franken (rund 34.000 Euro) dotierten
Max-Frisch-Preis der Stadt Zürich. Er wird alle vier Jahre an Autorinnen und Autoren vergeben, die sich künstlerisch
kompromisslos mit den Grundfragen der Demokratie auseinandersetzen.
Landeshauptmann Peter Kaiser gratulierte der Schriftstellerin und Bachmannpreisträgerin 2011 zu ihrer Auszeichnung.
Haderlap habe als Autorin mit ihren Werken viel zu Verständigung und gegenseitigen Verständnis im Land
beigetragen und mit ihrer Sprache und ihren Stil auch in den Köpfen viel bewegt. Sie reiht sich unter jene
Kärntner Autorinnen und Autoren slowenischer Herkunft ein, die mit ihren erfolgreichen Werken den slowenischen
und europäischen Geist bereichert haben. Zudem war es ihr stets ein Anliegen die Kultur des Sprechens und
des Erinnerns zu pflegen. Dafür und für ihr schriftstellerisches Engagement gebührt ihr großer
Respekt,“, so Kaiser.
Für den Landeshauptmann hat die Jury ihre Begründung perfekt formuliert, indem sie feststellte, „dass
das Werk der Schriftstellerin für eine Literatur steht, die sich nicht mit Grenzen abfindet. Und das in einer
Zeit, in der vielerorts in Europa wieder Identitätspolitik betrieben wird, die Menschen, Sprachen und Kulturen
scheidet.“
Haderlap kam 1961 in Bad Eisenkappel zur Welt. Nach ihren Studien der Theaterwissenschaften und der Deutschen Philologie
promovierte sie 1988 an der Uni Wien. Sie gilt als die bedeutendste lyrische Stimme unter den slowenisch schreibenden
Österreicherinnen und Österreichern. Für ihre Werke erhielt sie – schon vor dem Bachmann-Preis -
zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Hubert-Burda-Preis und den Förderungspreis des Landes Kärnten
für Literatur. Zudem ist sie Trägerin des Großen Goldenen Ehrenzeichens des Landes Kärnten.
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