Am 28. Jänner feiert Alma Deutschers Oper Cinderella in einer eigens für Wien erstellten
Fassung für Kinder Premiere in der Kinderoper | Agrana Studiobühne | Walfischgasse
Dorking/Wien (staatsoper) -Zum "Cinderella"-Stoff fand das 12jährige Ausnahmetalent - Alma
Deutscher ist Komponistin, Geigerin und Pianistin - einen eigenen Zugang, der die Handlung in ein Opernhaus verlegt.
Ihre Cinderella ist Komponistin und findet im Prinzen, der in der Oper ein Schriftsteller ist, ihren Seelenverwandten.
Mit der Arbeit an Cinderella begann Alma Deutscher schon als Achtjährige - die Oper wurde schließlich
2015 in Israel aufgeführt und feierte 2016 (in erweiterter Version) Premiere im Casino Baumgarten in Wien.
Für die Wiener Staatsoper hat sie nun das abendfüllende Werk in eine eigene Fassung für Kinder umgearbeitet,
die aber auch Erwachsene ansprechen soll, wie sie im Interview mit Andreas Láng für das Staatsopern-Monatsmagazin
"Prolog" betont: "Cinderella ist in ihrer inhaltlichen und mehr noch in ihrer musikalischen Struktur
so mehrschichtig, sodass sie das gesamte Publikum gleichermaßen ansprechen kann. Sie ist primär nicht
für Kinder geschrieben worden, ist aber dennoch eine Oper, die von Kindern verstanden - und wie ich so oft
erfahren durfte - auch geliebt wird. Die nun von der Wiener Staatsoper gezeigte eigens erstellte "Wiener Fassung"
wird einem jungen Publikum auf Grund der Kürzung der Gesamtdauer auf lediglich fünfviertel Stunden zusätzlich
entgegen kommen. Aber ganz egal ob jung oder älter: Cinderella soll die Zuschauer bewegen, sie glücklich
machen sie zum Nachdenken bringen, Spannung erzeugen, die Fantasie anregen."
Für den "Aschenbrödel"-Stoff hat sie sich selbst entschieden: "[…] Cinderella war von
Anfang an mein Lieblingsmärchen. Allerdings wäre mir ein nettes Mädchen, das den ganzen Tag den
Boden aufwischt und deren einziger Vorzug kleine Füße sind, die in die berühmten goldenen Schuhe
hineinpassen, als Opernfigur zu wenig tiefgründig gewesen. Also machte ich aus ihr eine Komponistin, die aber
von ihrer bösen Steifmutter und den bösen Stiefschwestern gezwungen wird, stupide Notenkopierarbeiten
zu erledigen … und auch den Prinzen habe ich zum Poeten aufgewertet. Ein romantisches Paar also, das darüber
hinaus auch ein gemeinsames Interesse hat - die Kunst!"
Zum Leading Team und zur Besetzung
Auf die Bühne gebracht wird Alma Deutschers Oper von einem Staatsopern-Team: Am Dirigentenpult steht Stefano
Ragusini. Der aus Italien stammende Dirigent und Pianist ist seit 2015 als musikalischer Assistent der Chordirektion
im Haus am Ring tätig. Engagements als Dirigent führten bzw. führen ihn weiters u. a. an die Neue
Oper Wien sowie zu Orchestern wie dem Bratislava Symphony Orchestra, den State Philharmonic Plovdiv, dem Orquesta
de Cámara de Catalunya, zum Konservatorium Wien Orchester und nach Italien. Zu seinen bisherigen Operndirigaten
zählen u. a. Aida, L'elisir d'amore, Così fan tutte, Le nozze di Figaro, Die Zauberflöte.
Inszeniert wird die Produktion von der österreichischen Regisseurin Birgit Kajtna, seit 2007 als Spielleiterin
und Regieassistentin an der Wiener Staatsoper. Mit Cinderella gibt sie ihr Regiedebüt am Haus. Über ihre
Regiearbeit sagt sie: "Wir haben das Privileg, in der Märchenwelt zu spielen, das bedeutet für mich,
dass die Grenzen zwischen Alltäglichem und Zauberhaftem ineinander verschwimmen dürfen. Daher darf man
manches schon überzeichnen … Die Figuren aber müssen in dem, was sie ausdrücken, echt bleiben -
egal ob Märchen oder Realität. Das macht die Geschichte lebendig und spannend. […] Mir ist es wichtig,
dass wir unsere Wiener Cinderella vom Disney Klischee befreien. Almas Oper ist äußerst vielschichtig
und spielt an einem ganz besonderen Ort: In einem Opernhaus - womit uns Alma ein großes Geschenk gemacht
hat. Die großen Themen unserer Cinderella sind die Suche nach einem Seelenverwandten, der Versuch die Welt
zu verbessern - egal ob König oder Künstlerin und Mobbing: Cinderella ist Außenseiterin nicht auf
Grund ihrer Patchwork-Situation, sondern auf Grund ihrer Begabung als Künstlerin."
Die Ausstattung stammt von Christina Feik (Bühnenbild) und Janina Müller-Höreth (Kostüme),
die als Dekorationsbetreuerin bzw. Kostümassistentin an der Wiener Staatsoper engagiert sind.
Zu erleben sind in alternierenden Besetzungen Ensemblemitglieder der Wiener Staatsoper: Die Premiere gestalten
Bryony Dwyer in der Titelpartie, Caroline Wenborne und Ulrike Helzel als ihre Stiefschwestern Griselda und Zibaldona,
Simina Ivan als Stiefmutter, Bongiwe Nakani als Emeline, Leonardo Navarro als Prinz, Dan Paul Dumitrescu als König
und Rafael Fingerlos als Minister.
Alma Deutscher wird selbst in einigen Vorstellungen auftreten - sie wird bei der Premiere am
28. Jänner sowie bei einigen Folgeterminen Solovioline spielen.
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