Neue Impulse mit Schwerpunkt „Medienkunst – Neue Medien“
Linz (stadt) - Vor drei Jahren ist Linz zur UNESCO City of Media Arts geworden und setzt seitdem viele neue
Aktivitäten, um diesem Titel gerecht zu werden. So entwickelte sich nicht nur das Ars Electronica Festival
in der Post City zum Publikumshit. Vergangenes Jahr setzte die oberösterreichische Landeshauptstadt mit der
Eröffnung des VALIE EXPORT Centers einen weiteren Meilenstein als internationale Medienkunststadt. 2018 steht
das Kulturjahr nun ganz unter dem Motto „Medienkunst – Neue Medien“. Unter anderem wartet mit dem neuen Musikfestival
STREAM, das sich dem Thema Digitalisierung in der Musik verschrieben hat, ein weiterer Höhepunkt auf eine
interessierte Öffentlichkeit.
Darüber hinaus finden zahlreiche Veranstaltungen und Projekte quer durch alle Kulturbereiche statt, die sich
mit Medienkunst, Neuen Medien und der Frage der Digitalisierung unserer Lebensbereiche auseinandersetzen. Von den
Programmier-Workshops „Hello World“ in der Stadtbibliothek Linz über den neuen Infofolder „We are so UNESCO“
bis hin zu vielen Angeboten im Ars Electronica Center.
„Der Jahresschwerpunkt ‚Medienkunst – Neue Medien‘ soll den Blick auf Digitalisierung im Kunst- und Kulturbereich
schärfen und für neue Entwicklungen offen machen, aber auch den kritischen Zugang stärken. Als UNESCO
City of Media Arts setzt Linz auch 2018 viele neue Akzente“, so Kulturstadträtin Doris Lang-Mayerhofer zum
Linzer Kulturprogramm 2018.
Neuer Folder „We are so UNESCO“
Neu ist 2018 auch ein Infofolder mit dem Titel „We are so UNESCO“, der in einer Auflage von 10.000 Stück
erschienen ist. Er bietet Gästen und Interessierten einen übersichtlichen und gut lesbaren Einstieg in
die Media-Arts-Aktivitäten der UNESCO City. Der Folder wurde von Studierenden der Meisterschule für Kommunikationsdesign
gestaltet und versammelt alle Institutionen und Veranstaltungen, die die Kreativstadt Linz im Bereich Medienkunst
und Neue Medien ausmachen. Die Meisterschule für Kommunikationsdesign ist eine zweisemestrige Zusatzausbildung
für Grafik-Design und Werbung an der HTL1 Linz, Bau & Design.
Ars Electronica – Zentrum von Media Arts in Linz
Im Ars Electronica Center beginnt das Medienkunstjahr 2018 mit der Ausstellung „Time Out .08“. Im Rahmen dieser
Reihe stellt das Museum der Zukunft jungen Medienkünstlerinnen und -künstlern der Studienrichtung „Zeitbasierte
und Interaktive Medien“ der Linzer Kunstuniversität Raum für ihre Arbeiten zur Verfügung. Am 23.
Jänner geht die Ausstellungsreihe bereits in die achte Runde.
Am 10. Februar findet die TEDxLinz erstmals im Ars Electronica Center statt. Insgesamt zwölf Referentinnen
und Referenten werden sich dem Thema THE NEW NORMAL – DIE NEUE NORMALITÄT aus verschiedenen Perspektiven nähern.
Gemeinsam mit dem Institut für Robotik der Johannes Kepler Universität Linz, dem Roboterlabor der Kunstuniversität
Linz sowie der in Linz ansässigen KUKA CEE GmbH wird am 9. Mai dann der dritte Teil der Ausstellungsreihe
„Kreative Robotik“ eröffnet.
Von 6. bis 10. September steuert der Medienkunstschwerpunkt mit dem Ars Electronica Festival, das mit seinen Ausstellungen,
Vorträgen und Konzerten eines der wichtigsten Medienkunstfestivals weltweit ist und zuletzt über 100.000
BesucherInnen in die Post City locken konnte, seinem Höhepunkt zu. Wichtiger Teil der Ars Electronica 2018
wird die Prix Ars Electronica Exhibition „CyberArts 2018“ sein, die in Kooperation mit dem OÖ Kulturquartier
bereits zum 21. Mal zahlreiche prämierte Einreichungen des wichtigsten Medienkunstpreises der Welt zeigen
wird.
STREAM - neues Festival für digitale Musik
Als ganz neues Format wird sich das Musikfestival STREAM von 31. Mai bis 2. Juni mit dem Thema Digitalisierung
in der zeitgenössischen Populärmusik auseinandersetzen. Im Mittelpunkt dabei stehen passend zu Linz als
UNESCO City of Media Arts digitale Technologien, die neue Wege für das musikalische Schaffen ermöglichen
beziehungsweise verändern. Für das künstlerische Konzept zeichnet Markus Reindl, Musiker und Kulturmanager,
verantwortlich. Das Programmkonzept umfasst drei Teile, die sich jeweils auf unterschiedliche Weise dem Thema annähern
und es so konkret erlebbar machen. Stream:Talk ist der Diskurs- und Vermittlungsteil in Kooperation mit dem Ars
Electronica Center, Stream:Stage ist das Musikprogramm mit drei Abenden auf der Hauptbühne an der Donaupromenade
Urfahr und Stream:Club ist das eintägige Club-Festival, das in der ganzen Stadt in Kooperation mit vielen
Partnern auch aus der Ferien Szene den krönenden Abschluss bilden wird.
Veranstaltungen und Workshops
2018 wartet Linz mit einer ganzen Reihe von weiteren Veranstaltungen auf, die den Jahresschwerpunkt „Medienkunst
– Neue Medien“ eindrucksvoll unterstreichen.
In der ersten Jahreshälfte finden zwei Festivals statt, die traditionellerweise das Medienkunst-Angebot in
Linz bereichern. Bereits zum zehnten Mal wird Linz zur Stadt der Graphic Novels, Animationsfilme, Cartoons und
Karikaturen. Beim NEXTCOMIC Festival vom 15. bis 24. März kann in Linz und Steyr in das Universum der bunten
Bilder und Fantasiewelten eingetaucht werden.
Eigenwilliges, zeitgenössisches und gesellschaftspolitisches AutorInnenkino erwartet die Besucherinnen und
Besucher bei der mittlerweile fünfzehnten Auflage des Crossing Europe Filmfestivals von 25. bis 30. April.
Mit diesem Festival findet das Thema Film in Linz starke internationale Beachtung. Mehr als 20.000 Festivalgäste
sowie Film- und Musikbegeisterte haben auch im vergangenen Jahr die Filmvorstellungen, Ausstellungen, Talks und
die Nightline besucht.
Extra für heuer ist seitens der Open Commons Region Linz in Kooperation mit der Stadtbibliothek Linz unter
dem Titel „Hello World“ eine eigene Workshop-Reihe für jugendliche Programmierinteressierte organisiert worden.
Gemeinsam mit Medienpädagoginnen und -pädagogen sowie Mentorinnen und Mentoren aus IT-Berufen erfahren
Kinder, was Soft- und Hardware zum Laufen bringt, wie sie Technik zu kreativen Problemlösungen und persönlichem
Ausdruck nutzen können. In kostenfreien Workshops, Tages- und Ferienangeboten gibt „Hello World“ den Teilnehmenden
Inspiration und Werkzeuge mit, um Erlebtes kritisch zu hinterfragen und die Umwelt aktiv mitzugestalten. Dank einer
Förderung des Bundeskanzleramts Österreich können ab Jänner 25 dieser Workshops durchgeführt
werden. Die ersten beiden davon sind aufgrund des großen Interesses bereits ausgebucht.
Ebenfalls im Frühjahr veranstaltet die Stadtbibliothek Linz erstmals einen Tag der digitalen Bibliothek. Vorgesehene
Stationen sind das Kompetenzzentrum eReading mit Beratungssprechstunden und Ausprobieren der neuesten Geräte,
interaktive Edutainmentspiele für Groß und Klein am neuen Maxi-Multitouch-Bildschirm, eine Digitalisierungsstation
für Familienerinnerungen auf VHS-Videokassetten, ein 3D-Druck-Workshop oder erste Schritte zu spielerischem
Programmmieren für Kinder ab zehn Jahren.
Auch die Musikschule der Stadt Linz setzt heuer starke Akzente im Bereich Neue Medien. So findet eine Konferenz
zum Thema „Digitale Medien im Musikschulunterricht“ statt, die den Lehrkräften Inputs geben wird, wie sie
den Unterricht mit Hilfe digitaler Werkzeuge noch attraktiver gestalten können. Dabei werden Kompositionsprogramme
genauso präsentiert, wie die Nutzung des Smartphones als Stimmgerät oder Rhythmusinstrument.
Ein weiteres Angebot der Musikschule im SoundLab des Ars Electronica Centers richtet sich an Schülerinnen
und Schüler, die sich systematisch mit den kreativen musikalischen Gestaltungsmöglichkeiten, die der
Computer bietet, auseinandersetzen wollen.
VALIE EXPORT Center und Atelierhaus Salzamt
Ein besonderes Augenmerk wird 2018 auf die Entwicklung des VALIE EXPORT Centers Linz zu einem Vollbetrieb als
Forschungszentrums für Medien- und Performancekunst gelegt. Garantie dafür ist die ab Anfang Dezember
als wissenschaftliche Leiterin bestellte internationale Medienkunstexpertin Sabine Folie. Sie hat zuletzt die Generali
Foundation geleitet und war jahrelang als Chefkuratorin der Kunsthalle Wien tätig. Einerseits geht es um das
Erfassen und Zugänglichmachen des reichhaltigen Materials des VALIE EXPORT Archivs, das 2015 von Linz angekauft
wurde, andererseits um das Einwerben von attraktiven Forschungsaufträgen zur wissenschaftlichen Bearbeitung
des Vorlasses. Als erster Einblick in das erworbene Archiv ist noch bis einschließlich 28. Jänner die
von Sabine Folie kuratierte Ausstellung „VALIE EXPORT. Das Archiv als Ort künstlerischer Forschung“ im LENTOS
Kunstmuseum zu sehen. Die Schau wird 2019 auch im Neuen Berliner Kunstverein gezeigt.
Für das Atelierhaus Salzamt wiederum ist 2018 nach der Neustrukturierung das Jahr, in dem mit den neuen Partnern
Ars Electronica und Kunstuniversität Linz nicht nur neue Programmschienen und -konzepte entworfen werden,
sondern auch der Schwerpunkt Medienkunst noch stärker verfolgt wird. Das Ars Electronica Festival wird sich
im Sommer drei Monate an der Oberen Donaulände einquartieren und das Haus zu einem Experimentierfeld für
Digitale Kunst machen. Der künstlerische Leiter des Salzamtes, Holger Jagersberger, nimmt sich dann für
Herbst einem großen Projekt an. Mit dem Ausstellungsformat „Analog-digitale Vermischungen im öffentlichen
Raum“ werden ab 10. Oktober zehn Künstlerinnen und Künstler an zehn Tagen 100 Meter Stadt künstlerisch
neu vermessen. Veranstaltet wird diese Ausstellung mit zahlreichen Vorträgen, Screenings und Diskussionsrunden
in Kooperation von Atelierhaus Salzamt, Kulturverein qujOchÖ, Sturm und Drang Galerie, servus.at und Kunstuniversität
Linz.
UNESCO Evaluierung
Ebenfalls 2018 ist der erste Evaluierungsbericht zur UNESCO City of Media Arts zu erstellen. Linz ist mit seinen
Entwicklungen der vergangenen Jahre dafür gut gerüstet und zuversichtlich, dass seitens der UNESCO die
Aufnahme in das Creative Cities Netzwerk nach vier Jahren äußerst positiv beurteilt werden wird.
Museen im Zeichen des Gedenkjahres
Der zweite kulturelle Jahresschwerpunkt, das Gedenkjahr 2018, steht vor allem in den Museen der Stadt Linz,
LENTOS und NORDICO, im Mittelpunkt der Programmplanung. Anlässlich des 100. Todestags von Gustav Klimt, Egon
Schiele und Koloman Moser werden Werke der drei Künstler aus den hauseigenen Sammlungen und des OÖ. Landesmuseums,
ergänzt durch einige wertvolle Leihgaben aus Privatbesitz, gezeigt. Die Schau „1918 – Klimt · Moser
· Schiele“ im LENTOS Kunstmuseum stellt an Hand von 75 Meisterwerken der Wiener Moderne interessante Fragen
zu oft rätselhaften Biografien von Porträtierten, komplexen Provenienzen oder zur Restaurierung einzelner
Kunstwerke.
Das Jahr 1938 wird in der Schau von Tatiana Lecomte ebenfalls im LENTOS aufgegriffen. Achtzig Jahre nach dem
„Anschluss“ Österreichs an das nationalsozialistische Deutschland begibt sie sich in das Fotoarchiv der Museen
der Stadt Linz. Das NORDICO Stadtmuseum ermöglicht mit einer Präsentation der öffentlich heiß
diskutierten Statue der Aphrodite im Linzer Zimmer eine Auseinandersetzung mit dem kulturellen Erbe der NS-Zeit.
Die groß angelegte Herbstausstellung „Wer war 1968?“, die im LENTOS und NORDICO in Kooperation mit der OÖ.
Landesgalerie präsentiert wird, geht dem Echo von 1968 in Linz und Oberösterreich nach. Die Schau spannt
erstmals einen Bogen, der das Klima und die Geschichte dieser Ära nochmals lebendig werden lassen – mit Kunst,
Architektur, Musik, Film und Literatur.
Das Gedenkjahr 2018 mit 100 Jahre Republik Österreich 1918, „Anschluss“ Österreichs an Hitler-Deutschland
1938 und der Jugendrevolte 1968 wird aber auch mit vielen anderen Projekten und Ausstellungen seitens der Stadt
Linz begangen (dazu findet Anfang März eine eigene Pressekonferenz statt!). Involviert sind neben den beiden
städtischen Museen das Archiv der Stadt Linz, die Ars Electronica, die Volkshochschule, die Musikschule, die
Friedensstadt Linz sowie die Israelitische Kultusgemeinde. Zu den Aktivitäten anlässlich des Gedenkjahres
erscheint ein eigener Folder.
32. Pflasterspektakel – der Publikumshit im Sommer
Ein absolutes sommerliches Highlight im Linzer Kulturgeschehen findet heuer zum 32. Mal statt. Beim Pflasterspektakel
verwandeln über 100 Künstlerinnen- / Künstlergruppen und Solisten aus etwa 30 Nationen die Linzer
Innenstadt von 19. bis 21. Juli in einen einzigartigen Schauplatz internationaler Straßenkunst. Als eines
der vielfältigsten Straßenkunstfestivals in Europa präsentiert das Pflasterspektakel ein hochkarätiges
Programm aus Objekt- und Improtheater, Comedy und Jonglage, Clownerie und Pantomime, Hochseil- und Feuerakrobatik,
Artistik und Musik aller Art. Jährlich gibt es auch attraktive Programminnovationen und Neuheiten zu erleben.
Somit kommt das Analoge auch im Medienkunstjahr 2018 nicht zu kurz. Mehr als 200.000 Menschen, die vergangenen
Sommer das sympathische Live-Art-Festival besucht haben, zeigen das nachhaltige Interesse am Pflasterspektakel,
das zu einem überregional wahrgenommenen Markenzeichen von Linz geworden ist.
Internationales Brucknerfest Linz – alles neu
Völlig neu aufgestellt wird unter dem neuen künstlerischen Vorstandsdirektor der LIVA, Mag. Dietmar
Kerschbaum, das Internationale Brucknerfest Linz. Der Auftakt „Happy Birthday, Anton!“ erfolgt diesmal exakt am
Geburtstag des großen Meisters und Namenspatrons am 4. September mit Kirchenmusik aus Bruckners Jugend in
der Pfarrkirche Ansfelden. Das Festival endet mit einem Gedenkkonzert am 11. Oktober an Bruckners Todestag in St.
Florian. Dazwischen breitet sich eine unter dem Motto „‘Was du ererbt von deinen Vätern‘ – Bruckner und die
Tradition“ sehr konzise und dramaturgisch spannungsreich gestaltete Großveranstaltung aus, die mit absoluten
Konzerthighlights aufwarten kann. Das Internationale Brucknerfest Linz 2018 stellt den Komponisten in einen Traditionsbezug
zur Musikgeschichte.
Passend zum neuen Schwerpunkt des Brucknerhauses wird 2018 auch der Startschuss zu einer Markenentwicklung Anton
Bruckner gesetzt. Stadt Linz und Land OÖ werden gemeinsam mit vielen Kooperationspartnern die Marke Anton
Bruckner neu definieren – als Vorbereitung für ein internationales Bruckner-Marketing und als Vorarbeit für
das große Bruckner-Jubiläumsjahr 2024.
Junge Kunst – Junges Publikum
Der Schwerpunkt des vergangenen Kulturjahres „Junge Kunst – Junges Publikum“ wird auch heuer im kulturpolitischen
Fokus bleiben. Vermittlungsarbeit und Kulturangebote für Kinder und Jugendliche sind wie bisher ein integraler
und besonders wichtiger Bestandteil aller Kulturanbieter und -veranstalter. Als besonderes Highlight mit mehr als
300 Veranstaltungsterminen geht die sechste Kinderkulturwoche heuer von 18. bis 28. Oktober erneut mit zahlreichen
Kooperationspartnern in ganz Linz über die Bühne.
Am 15. Juni sorgt einmal mehr die Popfabrik der Musikschule beim City Open Air mit einem tollen Mix aus Jazz, Pop,
Rock und Worldmusik für die beste Laune im Stadtzentrum. Und am 23. November heißt es wieder „Musikschule
goes Brucknerhaus“ – mit einer musikalischen Collage quer durch 100 Jahre Republik Österreich passend zum
Gedenkjahr 2018.
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