LH Mikl-Leitner: „Der digitale Wandel wird die ganze Welt verändern“
Tulln/St. Pölten (nlk) - Im Atrium des Minoritenklosters in Tulln fand am 19. Jänner die Eröffnung
des 7. Tullner Zukunftsforums zu den Themen „Wirtschaft – Gesellschaft – Wissenschaft“ statt. Bürgermeister
Peter Eisenschenk konnte zahlreiche Ehrengäste und Interessierte begrüßen, unter ihnen Landeshauptfrau
Johanna Mikl-Leitner, Bildungs- und Wissenschaftsminister Heinz Faßmann, Landesschulratspräsident Johann
Heuras und Festredner Univ.-Prof. Dr. Dirk Helbing, der zu „Die digitale Gesellschaft – ein neues Zeitalter der
Menschheitsgeschichte“ referierte.
Landeshauptfrau Mikl-Leitner sprach von einer „großartigen Leistung, ob der Organisation oder der prominenten
Gastredner“, es sei „ein gutes Signal“, dass man sich mit Zukunft beschäftige. In Niederösterreich sei
es im Speziellen der digitale Wandel, mit dem man sich beschäftige. Dieser bringe „sehr viel an Veränderung
mit sich“ und sei „eine der größten Herausforderungen, weil er alle Lebensbereiche betrifft“, so Mikl-Leitner.
„Der digitale Wandel wird die ganze Welt verändern. Der digitale Wandel passiert täglich“, führte
die Landeshauptfrau aus, dass es Aufgabe der Politik sei, sich mit dieser Entwicklung zu beschäftigen und
vor allem den digitalen Wandel „für Land und Leute zu nutzen“.
Man habe damals die europäische Erweiterung genutzt und Niederösterreich „zu einer prosperierenden Region
gemacht“, führte Mikl-Leitner aus, dass die Frage nun laute, wie man den digitalen Wandel nutzen könne,
um Arbeitsplätze zu schaffen, um den ländlichen Raum zu stärken und um die Lebensqualität zu
verbessern. Die Antwort darauf sei die „Digitalisierungsstrategie Niederösterreichs“, führte die Landeshauptfrau
aus, dass einer der zentralen Punkte dieser Strategie sei, „neue Arbeitsplätze zu schaffen“. Arbeit sei das
wichtigste Anliegen der Bevölkerung und deshalb stehe man mit Unternehmen in Kontakt, um sie fit für
den digitalen Wandel zu machen. In diesem Zusammenhang nannte Mikl-Leitner die Initiative „Future of production“,
mit der man im Mostviertel begonnen und diese auf ganz Niederösterreich ausgerollt habe.
„Der digitale Wandel ist auch die große Chance, um den ländlichen Raum zu stärken und Unterschiede
zwischen Stadt und Land zu beheben“, betonte die Landeshauptfrau das Ziel, dass der ländliche Raum nicht nur
schön sein solle, sondern auch lebenswert bleiben müsse. Durch die Digitalisierung könne man neue
zusätzliche Unternehmen in die ländlichen Regionen bringen. Seitens des Landes gehe man mit gutem Beispiel
voran und ermögliche in der Landesverwaltung eine Dezentralisierung: Im ersten Schritt würden innerhalb
der nächsten Wochen 100 Arbeitsplätze dezentralisiert werden. Zudem würde der digitale Wandel noch
bessere Lebensqualität bringen, hob Mikl-Leitner das Online-Wirtschaftsförderportal und die Semester-Ticket-Förderung
als Beispiele hervor, „wo man spürt, dass Technologie das Leben leichter machen kann“.
Als Leuchtturmprojekt nannte die Landeshauptfrau das „Haus der Digitalisierung, wo man Wissenschaft und Wirtschaft
zusammenbringen und Platz für Startups schaffen wolle. Dieses sei kein virtuelles, sondern ein haptisches
Haus und komme nach Tulln.
Zum Mehrwert aller brauche es Impulsgeber, „das wird beim Zukunftsforum geboten“, wünschte Mikl-Leitner „viele
Impulse und neue Ideen“ und bedankte sich für die großartige Veranstaltung.
Bildungs- und Wissenschaftsminister Faßmann sagte: „Herzliche Gratulation!“ „Das Programm ist ausgesprochen
spannend“, wünschte er „anregende Vorträge und ertragreiche Diskussionen“ und bedankte sich bei den Organisatoren
für die Initiative.
Bürgermeister Eisenschenk betonte, dass es nichts Sinnvolleres gebe, „als einen Plan für die Zukunft
zu entwerfen“. Dieser Plan für die Zukunft brauche in erster Linie Bildung, insbesondere Herzensbildung, und
Wissen. „Das wollen wir mit dem Zukunftsforum gewährleisten und anbieten“, hielt Eisenschenk fest, dass man
hochkarätige Vortragende am Zukunftsforum habe. Wenn nur ein einziger Impuls bei einem Zuhörer dazu beitrage,
etwas besser zu machen, habe das Zukunftsforum sein Ziel erreicht, so Eisenschenk.
Festredner Univ.-Prof. Dr. Dirk Helbing gab in seinem Vortrag Einblicke in seine wissenschaftliche Arbeit und sagte:
„Wir überbeanspruchen Ressourcen.“ Dieses Problem müsse man lösen. Egal, welche Parameter man ändere,
es werde immer zu Wirtschaftskrisen kommen, denn der Planet sei überbevölkert. „Wir brauchen eine bessere
Welt“, führte Helbing aus, dass es offene Innovationen, eine Kreislaufwirtschaft, Sharing Economy und neue
Erfolgsprinzipien brauche.
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