LR Wilfing beim Fachsymposium im Rahmen der Messe HausBau + EnergieSparen Tulln
St. Pölten (nlk) - Das Land Niederösterreich und das Alois Mock Institut – Forum für Zukunftsfragen
luden im Rahmen der Messe HausBau + EnergieSparen Tulln zum Fachsymposium „Wie wir wohnen werden – die Zukunft
des Wohnbaus zwischen Grundbedürfnis und Luxusgut“. Vier renommierte Experteninnen und Experten aus unterschiedlichen
Bereichen beschäftigten sich mit dem leistbaren Wohnraum, steigenden (bau-) technischen wie ökologischen
Anforderungen, steigenden Mieten und utopischen Grundstückspreisen. Danach wurde am hochkarätig besetzten
Podium zu dem Thema diskutiert.
Die Zukunft wird Veränderung bringen. Die Frage ist dabei aber, inwieweit die Zukunft geplant werden kann.
Darin waren sich alle Expertinnen und Experten, die am Symposium teilnahmen, einig. Die Gesellschaft befindet sich
im Wandel, es kommen immer neue Wohnformen und Wohnkonstellationen auf und der Wohnungsmarkt wird immer knapper
und damit teurer. Doch wie kann und wird der Wohnraum der Zukunft wirklich aussehen?
„Die Frage ist nicht nur, wie der Wohnbau aussieht, sondern auch, wie er eingebettet ist, wie die Stadt in Zukunft
aussehen wird und vor allem, was die Bedürfnisse der Menschen sind. Viele dieser Fragen sind in der Zeit des
Umbruchs, in der wir uns gerade befinden, noch offen“, betonte Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka, Präsident
des Alois Mock Instituts. Auch der für Wohnbau zuständige Landesrat Karl Wilfing meinte: „Das eigene
Zuhause hat eine wesentliche Bedeutung. Es sind aber nicht nur die eigenen vier Wände und das Dach über
dem Kopf wichtig, sondern das Leben mit dem man sein Zuhause erfüllt. Für das Land Niederösterreich
ist es eine entscheidende Bedeutung alles daran zu setzen, um leistbaren Wohnraum mit seinen individuellen Förderprogrammen
für die unterschiedlichsten Lebenssituationen zu ermöglichen.“
Die Nachfrage nach Wohnraum steigt jedenfalls – auch, weil die Bevölkerung immer größer wird. Das
betonte Bundesminister Univ.-Prof. Heinz Faßmann: „Wir hatten in den letzten Jahren eine starke Zuwanderung,
dazu kommt noch die Tendenz, dass die einzelnen Haushalte immer kleiner werden und zusätzlich immer mehr auf
Qualität – also größere Wohnräume – Wert gelegt wird“. Bei allen Überlegungen bezüglich
der Zukunft komme es vor allem auch auf die ausgeglichene Wechselwirkung zwischen individueller Flexibilität
und allgemeingültigen Standards an, erklärte Univ.-Prof. Markus Hengstschläger in diesem Zusammenhang:
„Um die Zukunft schon in der Gegenwart planen zu können, müssen wir darauf achten, dass einerseits genug
Individualität zugelassen wird, dass diese aber auf der anderen Seite nicht so hoch ist, dass sie die Individualität
anderer und gewisse Standards stört“.
Das betrifft vor allem auch das Thema Wohnen und die Planung von Wohnraum. Sei es die Frage, ob am Land oder in
der Stadt gebaut wird, jene, inwiefern soziale Einsamkeit durch die Schaffung von Gemeinschaftsräumen entgegengewirkt
werden kann oder auch die Diskussion, was Wohnraum können soll und dabei kosten darf. Es gehe vor allem immer
darum, so individuell wie möglich auf die Bedürfnisse der Menschen einzugehen und dabei auch noch gewisse
Standards zu erhalten. Darin waren sich die Experten einig. Dass das ein schwieriger und steiniger Weg und Prozess
ist und nie mit Sicherheit gesagt werden kann, ob gewisse Konzepte in Zukunft wirklich noch aufgehen werden, das
ist in jedem Fall das Risiko der Gegenwart.
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