LEADER-Projekte: So vielfältig wie unser
 Land und so innovativ wie seine Menschen

 

erstellt am
19. 01. 18
13:00 MEZ

LHStv.in Schaunig: Von der E-Mobilität bis zur Volkskultur werden über regionale LEADER-Förderungen Projekte für den ländlichen Raum, unbürokratisch, schnell und effektiv umgesetzt
Brüssek/Klagenfurt (lpd) - „Die Förderung innovativer, zukunftsorientierter Lösungsansätze und Strategien zur Erhaltung, Weiterentwicklung und Stärkung des ländlichen Lebens – und Wirtschaftsraumes ist für ein erfolgreiches Kärnten unabdingbar“, so Gemeindereferentin LHStv.in Gaby Schaunig am 18. Jänner. „Über das Instrument der LEADER-Regionalförderung, finanziert von Bund, Land und Europäischer Union, haben wir die Möglichkeit Initiativen und Projekte zu unterstützen, die auf die Anfordernisse und Ausgangslage der jeweiligen Region Rücksicht nehmen und nachhaltige, positive Veränderung für die Menschen vor Ort mit sich bringen.“

Öffentliche und private Partnerschaften werden genutzt und ausgebaut um den ländlichen Raum, über ein „Bottom-up“-Konzept, also „von unten nach oben“ mit Entscheidungsbefugnis für lokale Aktionsgruppen, zu erhalten und sensibel zu entwickeln. Die Bandbreite der LEADER-Projekte reicht dabei von der Stärkung regionaler Identitäten bis hin zur Schaffung von Arbeitsplätzen, von der Sanierung von Kulturhäusern bis zu barrierefreien Freizeitangeboten für Einheimische und Gäste.

So haben sich die Gemeinden Weißenstein, Paternoin, Ferndorf, Fresach und Stockenboi zum gemeinsamen Projekt, „E-Car-Sharing im Unteren Drautal“ zusammengefunden. „Die fünf Gemeinden arbeiten seit Herbst 2015 intensiv an alternativen Mobilitätslösungen für die Region. So wurde das Untere Drautal im Rahmen des Mobilitätsmasterplanes Kärnten (MOMAK 2035) zu einem der neun Pilotprojekte des Landes Kärnten ausgewählt“, erläutert Rolf Holub, der zuständige Landesrat. Es wurden Recherchen betrieben, Arbeitsgruppen gebildet, mit allen wichtigen Institutionen kooperiert – wie der Fachabteilung des Landes und dem Verkehrsverbund. Das Ergebnis: Die Bürgerinnen und Bürger aus den fünf Gemeinden können nun sechs neue E-Autos nutzen, buchbar via Internet oder über die jeweiligen Gemeindeämter.

Durch die flexible Nutzung der E-Autos soll eine Substitution von Zweitautos erreicht werden und eine Reduktion des CO2-Ausstoßes (Ein E-Auto führt zu einer Reduktion von ca. 2,4 Tonnen CO2-Ausstoß pro Jahr) erreicht werden. Prinzipiell sollen alle Gemeindebürgerinnen und Gemeindebürger von der Aktion profitieren, im Besonderen wenig bis nichts mobile Menschen, Pendler und Schüler. Durch dieses innovative, zukunftsweisende Mobilitätskonzept soll eine optimale Anbindung betreffend Wohnen, Arbeiten, Ausbildung und Gesundheitsversorgung erreicht werden, ohne die Umwelt zu belasten.

Eine gänzliche andere Ausrichtung hat das LEADER-Projekt „Barrierfreie Kulturregion“, des Regionalverbandes Spittal-Millstättersee-Lieser-Malta-Nockberge. Mit barrierefrei ist in diesem Fall „Barrierefreiheit im Kopf“ gemeint. Die lokale Aktionsgruppe hat es sich zum Ziel gesetzt, ein gemeinsames Kulturverständnis in der Bevölkerung zu wecken und durch entsprechende Marketingmaßnahmen zu stärken. Ganz gezielt soll dabei das Potenzial der Region als Schnittpunkt der slawischen, romanischen und deutschen Kultur aufgezeigt werden. Die Bewusstseinsbildung für den Kulturraum, die Vernetzung vieler Kulturinitiativen und deren Wertschätzung sollen über dieses Projekt umgesetzt werden.

Über die Errichtung eine Veranstaltungsplattform und Druckwerke wie einen „Kulturspur“-Folder wird für Einheimische und Gäste die Möglichkeit geschaffen, die Region genussvoll kulturell zu erleben. Ebenso in Planung sind gegenseitige kulturelle Nachbarschaftsbesuche der Gemeinden um den unmittelbaren Nachbarn auf neue Art kenn zu lernen. Als Pilotprojekt für ein gemeindeübergreifendes Kulturangebot ist darüber hinaus geplant, ein Stück des Theaterwagens des Ensembles Porcia in den Gemeinden aufzuführen. Der zu erwartende Effekt der Maßnahmen ist selbstverständlich auch auf eine touristische Wertschöpfung ausgelegt, im Vordergrund steht aber die Sichtbarmachung der eigenen natürlichen und kulturellen Ressourcen der Region und die Stärkung von Funktionen und Strukturen die dem Gemeinwohl dienen.

Im Gitschtal wird ein LEADER-Projekt realisiert, das sich nicht mit der kulturellen, sondern der sportlichen Geschichte der Region befasst. Wobei hier nicht die reine Retrospektive im Vordergrund steht, sondern der Versuch durch eine entsprechende Präsentation erfolgreicher lokaler Vorbilder, vor allem junge Menschen zu Sport und Bewegung zu animieren. Im Gitschtal wurde der Grundstein für international anerkannte Sportkarrieren, wie z.B. jene von Bernhard Flaschberger, Werner oder Max Franz gelegt. Persönlichkeiten, die nicht nur auf Kinder und Jugendliche motivierend wirken, sondern durch ihre Strahlkraft eine Bereicherung und hohe Werbewirksamkeit für die gesamte Region darstellen.

Als Partner vor Ort fungiert der Sportverein Weißbriach, der für die Gestaltung der geplanten großflächigen Plane, mit den sportlichen Aushängeschildern Bernhard Flaschberger, Max und Werner Franz, verantwortlich ist. Die Plane wird in der Skiarena in Weißbriach, anlässlich des Skiopenings aufgehängt und präsentiert. Neben den sportlichen Erfolgen soll auch auf die ersten Anfänge der Spitzenathleten in Weißbriach hingewiesen werden. So werden international erfolgreiche Gitschtaler, Einheimischen und Touristen näher gebracht, die örtliche Infrastruktur gestärkt und das Vereinswesen belebt.

„Eine kleine Auswahl abgewickelter, laufender und in Planung befindlicher LEADER-Projekte führt vor Augen, wie vielfältig unser Land ist und welches Potential und Möglichkeiten in ihm steckt. Die Vereine, Bürgerinitiativen und Gemeinden wissen aus lokaler Expertise und Erfahrung, was die Regionen zur Stärkung und Entwicklung benötigen. Es ist unsere politische Verantwortung diese vielen engagierten und bemühten Menschen mit den nötigen Mitteln auszustatten, ihre Lebenswelt nachhaltig für die Zukunft zu gestalten,“ so Gaby Schaunig.

 

 

 

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