“KLIMT’S MAGIC GARDEN: A Virtual Reality Experience by Frederick Baker” von 7. Februar
bis 22. April 2018, MAK FORUM
Wien (mak) - Mit “KLIMT’S MAGIC GARDEN: A Virtual Reality Experience by Frederick Baker” lanciert das MAK
am 100. Todestag von Gustav Klimt (6. Februar 2018) ein fantastisches, virtuelles Ausstellungsexperiment. Auf Basis
von hochaufgelöstem Bildmaterial reinszeniert der renommierte Filmemacher Frederick Baker Klimts in neun Teilen
erhaltene Entwurfszeichnungen für den Mosaikfries im Speisesaal des Brüssler Palais Stoclet (1910/1911)
und eröffnet neue Perspektiven auf einen der Höhepunkte der MAK-Sammlung. Klimts beispiellose Arbeit
verschmilzt mit einer von seinen regelmäßigen Aufenthalten am Attersee inspirierten Landschaft zu einer
immersiven, virtuellen Szenerie – „KLIMT’S MAGIC GARDEN“ –, in der sich BesucherInnen über ein HTC Virtual-Reality-Headset
bewegen können.
Im speziell für experimentelle Ausstellungs- und Vermittlungsformate eingerichteten MAK FORUM kann man sich
entweder selbst in die interaktive 3-D-Landschaft begeben oder den „Director’s Cut“ wählen: Frederick Baker
zeichnet darin seinen individuellen Weg durch „KLIMT’S MAGIC GARDEN“ nach. Die jeweiligen Virtual-Reality-Erlebnisse
der Headset-TesterInnen werden für andere BesucherInnen auf synchronisierte Bildschirme übertragen.
Gustav Klimts Flächengestaltung und die Möglichkeiten des virtuellen Raums mixt Baker mit modernster
Technologie zu einem neuartigen Zusammenspiel von Zwei- und Dreidimensionalität. Der Titel „KLIMT’S MAGIC
GARDEN“ und die vielschichtige Struktur des virtuellen Projekts evozieren Assoziationen zu einem Labyrinth – die
von Baker definierte Metapher für seine Reise von der „Erwartung“ zur „Erfüllung“. Bakers filmisches
Experiment kann auch als zeitgenössische Interpretation der Idee des Gesamtkunstwerks im Sinne der von Philosoph
Odo Marquard attestierten „Tilgung der Grenze zwischen ästhetischem Gebilde und Realität“ gelesen werden.
IN DER MAK-SAMMLUNG: KLIMT'S ENTWÜRFE FÜR DEN FRIES IM PALAIS STOCLET
Der Mosaikfries im Speisezimmer des Palais Stoclet in Brüssel zählt zu den herausragenden Leistungen
der Kunst um 1900 und zu den Hauptwerken von Gustav Klimt. Die Entwurfszeichnungen, einer der wichtigsten Bestände
der MAK-Sammlung, sind auch im Wiener-Moderne-Jahr 2018 als Herzstück der MAK-Schausammlung Wien 1900 permanent
ausgestellt. Das Palais Stoclet wurde 1905 vom Großindustriellen Adolphe Stoclet bei Josef Hoffmann in Auftrag
gegeben und von ihm unter Beteiligung einer Vielzahl von Mitgliedern der Wiener Werkstätte im Sinne eines
Gesamtkunstwerks ausgestattet. Klimts jeweils rund ein mal zwei Meter große Entwurfszeichnungen für
den Fries im Speisezimmer wurden unter Verwendung von Blattgold und Blattplatin auf Transparentpapier und stärkerem
Entwurfspapier ausgeführt und fügen sich feinfühlig in das Stadtpalais.
FREDERICK BAKER
Der Filmemacher und Digitalkünstler Frederick Baker hat mit seiner Firma Filmbäckerei über 50
Filme für das Kino, BBC und ARTE produziert. Er beschäftigt sich intensiv mit der künstlerischen
Neuinterpretation von kulturellem Erbe. Das während seiner Tätigkeit als Digital Humanities-Forscher
an der Cambridge University entstandene Virtual-Reality-Projekt „Pitoti Prometheus“ (2016) – eine Version von Goethes
„Prometheus“ – wurde mit dem Europa-Nostra-Preis der EU (2016) sowie dem 3D Guild Award in der Kategorie „3D Virtual
Reality Animated Film“ (2016) prämiert und für das Ars Electronica Festival 2017 ausgewählt.
Mit „KLIMT’S MAGIC GARDEN“ setzt das MAK, das sich intensiv mit der Digitalen Moderne beschäftigt, einmal
mehr Vergangenheit und Gegenwart in Beziehung zueinander. Frederick Baker gelang in Zusammenarbeit mit Markus Cermak,
3D Graphic Artist, dem Sound Designer und Komponisten George Taylor und der Videopostproduktion Christian Leiss
Postproduction GmbH eine Synergie aus künstlerischer Kreativität und technologischer Innovation.
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