Feier für Lehrlinge mit Auszeichnung im Festspielhaus St. Pölten
St. Pölten (nlk) - Auf Einladung von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und Wirtschaftskammer-Präsidentin
Sonja Zwazl fand am 16. Jänner eine Feierstunde für die 711 Lehrlinge, die heuer in Niederösterreich
ihre Lehrabschlussprüfung mit Auszeichnung bestanden haben, gemeinsam mit ihren Eltern und Lehrherrn im Festspielhaus
St. Pölten statt. Moderiert wurde die Veranstaltung von Kabarettist Max Mayerhofer, der als Gäste auf
der Bühne Friseurmeisterin Sandra Wimmer und Billa-Vorstandssprecher Robert Nagele begrüßen konnte.
Musikalisch umrahmt wurde die Festveranstaltung von Nathan Trent und Barbara Obermeier vom Musical Sommer Amstetten
und einem Ensemble des Jugendsinfonieorchesters Niederösterreich.
„Wir sind stolz auf unsere Lehrlinge“, führte Landeshauptfrau Mikl-Leitner aus, dass man von der Welt ob der
dualen Ausbildung beneidet werde und, dass die „ausgezeichneten“ Lehrlinge „wichtige Botschafter“ seien. Bei den
Betriebsbesuchen in den vergangenen Wochen und Monaten habe sie vor allem zwei Dinge mitnehmen können:
volle Auftragsbücher und zu wenig Fachkräfte, um die Aufträge abarbeiten zu können – das sei
das Schlimmste für einen Unternehmer.
„In der Lehre steckt so viel: Freude, Emotion und Erfolg“, sagte Mikl-Leitner im Gespräch mit Moderator Mayerhofer,
dass Schulen einen großen Beitrag dafür leisten könnten, dass sich wieder mehr junge Menschen für
eine Lehre entscheiden. „Wir müssen schauen, dass die Lehrer wissen, welch breites Spektrum an Berufen es
gibt“, betonte die Landeshauptfrau, dass man die Kompetenz der Lehrer hinsichtlich Berufsbilder stärken müsse.
Außerdem müsse die Berufsorientierung verpflichtend sein. Seitens des Landes Niederösterreich habe
man gemeinsam mit der Wirtschaftskammer Niederösterreich eine Lehrlings-und Fachkräfteoffensive gestartet,
das bedeute flächendeckende Karrieremessen, wo man Schüler mit der Wirtschaft zusammenbringe, Karriere-Coaches
als Ansprechpartner für Lehrwillige und das Sonderprogramm „NÖ Lehre PLUS“ als Bildungsförderung
für Lehrlinge und Auszubildende, mit dem es ermöglicht werde, während der Lehre oder Ausbildung
Zusatzqualifikationen zu erwerben.
Die Landeshauptfrau appellierte an die Jugendlichen, sich etwas zuzutrauen und Auslandspraktika, wie etwa durch
die Initiative „Let‘s Walz“ der Wirtschaftskammer angeboten, zu nutzen, um gestärkt nach einem derartigen
Aufenthalt zurückzukommen. Sprachliche Kompetenzen seien in allen Berufssparten gefragt, „weil wir international
sind“, führte Mikl-Leitner aus, dass es auch aufgrund des Tourismus wichtig sei, Grundkompetenzen in der englischen
Sprache zu haben. Als Abschluss gab sie den Jugendlichen mit auf den Weg: „Freude ist die beste Grundlage, um erfolgreich
zu sein.“
Wirtschaftskammer-Präsidentin Zwazl sagte, dass sie „stolz auf die Leistungen der Jugend“ sei. Die „ausgezeichneten“
Lehrlinge seien „die besten Botschafter dafür, was Lehrlinge können“. Zwazl sagte auch ein „Danke an
die Betriebe und Lehrlingsausbildner“. Es sei wichtig, eine Ausbildung zu bekommen, die seinem Potenzial entspreche
und die die jeweiligen Talente, Neigungen und Begabungen unterstütze, betonte sie den Begabungskompass als
Angebot an die Jugendlichen, wo man schaue, „wo die Talente und Begabungen liegen“. Zudem hob Zwazl die Wichtigkeit
einer verpflichtenden Berufsorientierung hervor.
Sandra Wimmer, die sich mit 20 Jahren mit ihrem Frisörstudio hairlich in der Gemeinde Ertl selbstständig
gemacht hat, vier Mitarbeiterinnen hat und erfolgreich Lehrlinge ausbildet, erzählte im Gespräch mit
Moderator Mayerhofer von ihren Erfahrungen von der EuroSkills 2016 in Göteborg, wo sie mit dem „Medal of excellence“
ausgezeichnet wurde.
Robert Nagele, seit 1. Jänner 2018 Vorstandssprecher der Billa AG, führte aus, dass es für eine
Führungsposition Hausverstand, Engagement und Leidenschaft brauche, außerdem die Bereitschaft, mehr
zu tun. Um langfristig erfolgreich zu sein brauche es auch „Beständigkeit, Ausdauer und Konsequenz“. Bei Billa
habe die Lehrlingsausbildung einen hohen Stellenwert, informierte Nagele, dass man sich zu den Lehrlingen bekenne
und zur dualen Ausbildung zusätzlich Schulungen anbiete und nach der Lehre Perspektiven aufzeige.
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