Wien (statistik austria) - Die Inflationsrate für Dezember 2017 lag nach Berechnungen von Statistik Austria
bei 2,2% (November +2,3%). Ausschlaggebend für diesen Rückgang war ein schwächerer Preisauftrieb
bei Heizöl und Treibstoffen. Die Ausgaben für Wohnung, Wasser, Energie erwiesen sich als der bedeutendste
Preistreiber, gefolgt von jenen für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke.
Der Indexstand des Verbraucherpreisindex 2015 (VPI 2015) lag für den Monat Dezember bei 104,3. Gegenüber
dem Vormonat November stieg das durchschnittliche Preisniveau um 0,4%.
Ohne Wohnung, Wasser, Energie sowie Nahrungsmittel hätte die Inflation 1,5% betragen
Die Preise für Wohnung, Wasser, Energie stiegen im Jahresvergleich um durchschnittlich 2,0% und beeinflussten
die allgemeine Teuerung mit +0,39 Prozentpunkten. Wichtigster Preistreiber innerhalb der Ausgabengruppe war die
Wohnungsmiete, die um 4,1% über Vorjahresniveau lag (Einfluss: +0,21 Prozentpunkte). Die Instandhaltung von
Wohnungen verteuerte sich durchschnittlich um 2,0% (Einfluss: +0,13 Prozentpunkte). Haushaltsenergie verbilligte
sich hingegen insgesamt um 1,1%; hauptverantwortlich für diesen Rückgang waren die um 5,1% niedrigeren
Strompreise (Einfluss: -0,11 Prozentpunkte). Zudem verteuerte sich Heizöl insgesamt nur noch um 3,7% (Einfluss:
+0,02 Prozentpunkte), deutlich weniger als im November (+10,9%; Einfluss: +0,07 Prozentpunkte). Die Preise für
Gas stiegen um 0,6%, für Fernwärme um 1,8% und für feste Brennstoffe um 4,6%.
Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke kosteten im Dezember 2017 um durchschnittlich 3,2% mehr als im Dezember
2016 (Einfluss: +0,37 Prozentpunkte). Hauptverantwortlich dafür waren die Nahrungsmittel, die um insgesamt
3,0% teurer waren (Einfluss: +0,31 Prozentpunkte). Fleisch verteuerte sich um 3,3%, Milch, Käse und Eier insgesamt
um 4,7%. Öle und Fette insgesamt legten um 13,2% zu, darunter Butter um 27,3%. Auch die Preise für Brot
und Getreideerzeugnisse (+1,8%), Gemüse (+2,4%), Fisch (+5,8%) sowie Obst (+1,3%) erhöhten sich im Jahresvergleich.
Alkoholfreie Getränke kosteten um 4,6% mehr (Kaffee +8,3%).
Für Leistungen von Restaurants und Hotels musste man um durchschnittlich 2,9% mehr bezahlen (Einfluss: +0,31
Prozentpunkte), wozu fast ausschließlich teurere Bewirtungsdienstleistungen beitrugen (insgesamt +3,0%; Einfluss:
+0,29 Prozentpunkte). Beherbergungsdienstleistungen kosteten um 1,6% mehr.
Die Preise im Bereich Verkehr stiegen um durchschnittlich 2,2% (Einfluss: +0,29 Prozentpunkte). Treibstoffe, deren
Preise im November noch um 6,3% (Einfluss: +0,21 Prozentpunkte) gestiegen waren, verteuerten sich im Dezember nur
um 5,1% (Einfluss: +0,17 Prozentpunkte). Flugtickets ins Ausland kosteten um 7,3% mehr. Die Preise für Reparaturen
privater Verkehrsmittel stiegen um 2,4%.
Für Freizeit und Kultur erhöhten sich die Preise um durchschnittlich 2,2% (Einfluss: +0,25 Prozentpunkte).
Hauptverantwortlich dafür waren Freizeit- und Kulturdienstleistungen (insgesamt +2,3%; Einfluss: +0,10 Prozentpunkte)
sowie Zeitungen, Bücher und Schreibwaren (insgesamt +5,8%). Pauschalreisen verbilligten sich hingegen um durchschnittlich
1,5%.
Die Preise für Nachrichtenübermittlung gingen um durchschnittlich 3,2% zurück (Einfluss: -0,07 Prozentpunkte).
Ausschlaggebend dafür waren billigere Telefon- und Telefaxdienste (insgesamt -3,5%).
Inflation Dezember 2017 gegenüber November 2017: +0,4%
Als Hauptpreistreiber im Monatsabstand erwiesen sich die Ausgaben für Freizeit und Kultur (durchschnittlich
+1,6%; Einfluss: +0,17 Prozentpunkte). Dazu trugen fast ausschließlich die saisonal um 8,4% teureren Pauschalreisen
bei.
Hauptpreisdämpfer im Monatsabstand war die Ausgabengruppe Bekleidung und Schuhe mit durchschnittlich -1,4%
(Einfluss: -0,08 Prozentpunkte). Erste Winterschlussverkäufe ließen Bekleidungsartikel gegenüber
dem Vormonat insgesamt um 1,3% und Schuhe um 1,7% billiger werden.
Teuerung laut harmonisiertem Verbraucherpreisindex Dezember 2017: +2,3%
Der Indexstand des auf europäischer Ebene harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI 2015) lag im Dezember
bei 104,94. Die harmonisierte Inflationsrate betrug +2,3%; der Unterschied zum VPI von +0,1 Prozentpunkten beruht
auf Gewichtungsunterschieden zwischen VPI und HVPI (siehe Informationen zur Methodik). Merkliche Preisanstiege
für Restaurants und Hotels, für Flugtickets ins Ausland sowie für Bekleidung (jeweils höhere
Gewichtsanteile im HVPI als im VPI) erhöhten den HVPI gegenüber dem VPI deutlich. Teuerungen für
die Instandhaltung und Reparatur von Wohnungen, für Mieten sowie für Versicherungsdienstleistungen (jeweils
geringere Gewichtungsanteile im HVPI als im VPI) dämpften hingegen den HVPI gegenüber dem VPI.
Inflation für täglichen und wöchentlichen Einkauf deutlich höher als jene des VPI
Das Preisniveau des Mikrowarenkorbs, der überwiegend Nahrungsmittel, aber auch Tageszeitungen oder den Kaffee
im Kaffeehaus enthält und den täglichen Einkauf repräsentiert, erhöhte sich im Jahresabstand
um 5,7% (November +5,8%). Das Preisniveau des Miniwarenkorbs, der einen wöchentlichen Einkauf abbildet und
neben Nahrungsmitteln und Dienstleistungen auch Treibstoffe enthält, stieg im Jahresabstand um 4,1% (November
+4,1%).
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