FWF und Universität investieren mehr als vier Millionen Euro
Graz (universität) - Rapider Temperaturanstieg, verheerende Überflutungen und trockene Äcker:
Was wie aus einem Science-Fiction-Thriller klingt, ist längst real. An der Karl-Franzens-Universität
Graz setzen sich WissenschafterInnen intensiv mit dem Klimawandel auseinander und entwickeln Lösungen, um
einer der größten Herausforderungen unseres Jahrhunderts zu begegnen. In einem eigenen Doktoratskolleg
erarbeiten 23 NachwuchsforscherInnen aus neun Ländern seit 2014 Strategien zum Klimawandel. Die Uni Graz baut
das internationale Programm, das der Wissenschaftsfonds FWF für weitere vier Jahre mit rund 2,9 Millionen
Euro fördert, nun aus.
„Forschungen zum Klimawandel schaffen wichtige Lösungen für die Zukunft. In dem nun verlängerten
Doktoratskolleg leisten junge ForscherInnen einen essentiellen Beitrag dazu“, betont Rektorin Christa Neuper. Das
erfolgreiche Doktoratskolleg (DK) „Klimawandel“ kann ab März 2018 erneut mehr als 20 Stellen für DissertantInnen
ausschreiben und wird außerdem um das Thema Umweltrecht erweitert.
Die NachwuchsforscherInnen werden sich vor allem zwei Fragen widmen, wie Univ.-Prof. Dr. Lukas Meyer, Sprecher
des Doktoratskollegs erklärt: „Zum einen, welche wissenschaftlich fundierten, effizienten und ethisch vertretbaren
Veränderungsstrategien hin zu einer emissionsreduzierten und klimaverträglichen Wirtschaft und Gesellschaft
lassen sich entwickeln? Zum anderen, wie gehen die Menschen mit Unsicherheiten und Risiken hinsichtlich der klimatischen
Veränderungen, vor allem durch Extremwetter, um?“
Zu den 23 bereits angestellten DoktorandInnen, die derzeit ihre Arbeiten abschließen, sind ab Herbst 24 weitere
geplant. Zwölf Stellen finanziert der FWF, acht die Uni Graz. „Vier weitere sollen mit Hilfe zusätzlicher
Drittmittel gefördert werden“, ist Meyer zuversichtlich. So hat das Land Steiermark derzeit schon die Kosten
für eine DoktorandInnenstelle des DK übernommen.
Damit werden insgesamt mehr als vier Millionen Euro in die Stärkung des Forschungsfeldes der Karl-Franzens-Universität
fließen. Dank der interdisziplinären Ausrichtung arbeiten Wissenschaftszweige an fünf Fakultäten
im Programm zusammen: Geisteswissenschaften, Naturwissenschaften, Rechtswissenschaften, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften
sowie Umwelt-, Regional- und Bildungswissenschaften.
Die Dissertationen setzen sich mit zahlreichen Aspekten der Klimaveränderungen auseinander, aus dem Blick
unterschiedlicher Wissenschaftsdisziplinen. Zum Beispiel kooperieren rund um das Phänomen der frühzeitigen
Apfelblüte NachwuchsforscherInnen der Systemwissenschaften, der Geophysik und Meteorologie sowie der Pflanzenwissenschaften.
In weiteren Arbeiten sollen ebenfalls brisante Fragen beantwortet werden: Welche Faktoren müssen Unternehmen,
die Erfolg versprechende umweltfreundliche Geschäftsstrategien umsetzen möchten, berücksichtigen?
Oder welche Verantwortung müssen VerursacherInnen des Klimawandels wahrnehmen?
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