Das Wirtschaftswachstum schlug sich 2017 in weniger Unternehmensinsolvenzen und in mehr Neugründungen
nieder. Bisnode D&B hat die Details dazu.
Wien (bisnode) - Bereits im Jahr 2016 gab es ein sanftes Plus von drei Prozent in der Geburtenstatistik
der Unternehmen, das sich erfreulicherweise auch 2017 in ähnlichem Ausmaß fortsetzte. Der Rückgang
der Pleiten um rund 2,5 Prozent bedeutet jedoch einen Umschwung gegenüber 2016: im Vorjahr waren die Insolvenzen
noch ansteigend gewesen.
„Wir bei Bisnode D&B, dem europäischen Marktführer bei digitalen Wirtschaftsinformationen, beziehen
in unsere Analysen auch Schuldenregulierungsverfahren von Privatpersonen ein, wenn sie in offensichtlichem Zusammenhang
mit unternehmerischer Tätigkeit stehen. Das macht vor dem Hintergrund des hohen Anteils von Einzel- und Kleinstunternehmen
an Österreichs Wirtschaft (über 50 Prozent) einen wesentlichen Unterschied in der Aussagekraft der Insolvenzstatistik“,
so Alexandra Vetrovsky-Brychta, Managing Director bei Bisnode D&B.
Anfällige Dienstleistungsbranche, stabile Industrie
Mit dem hohen Anteil von Einzel- und Kleinstunternehmen geht auch eine starke Ausprägung der Dienstleistungsbranche
in Österreich einher, da Einzelunternehmen tendenziell in der Dienstleistung oder im Handel tätig sind,
aber kaum in der Industrie. Somit verwundert auch wenig, dass die Dienstleistungsbranche einen prominenten Platz
in der Insolvenzstatistik einnimmt. Und der Anteil im Vergleich zu anderen Branchen steigt: 21,5 Prozent im Jahr
2017 nach 20,5 Prozent 2016 und 19,5 Prozent 2015. Keine andere Branche hat im Vorjahr in ähnlichem Ausmaß
zugelegt. Traditionell nehmen das Gast- und Schankgewerbe (17 Prozent), der Einzelhandel (16 Prozent), das Baunebengewerbe
(13 Prozent) ebenso wie das Transportgewerbe (9 Prozent) mit die vordersten Plätze bei den Insolvenzen ein,
blieben 2017 aber stabil im Vergleich zum Vorjahr.
Signifikant rückgängig waren die Insolvenzen nur in der Herstellung: ihr Anteil sank von ohnehin niedrigen
5 Prozent 2016 auf 4 Prozent 2017.
GesmbHs haben höchste Insolvenzquote
Betrachtet man die Verteilung der Unternehmenspleiten 2017 nach Rechtsform, dominiert der hohe Anteil der nicht
protokollierten Einzelunternehmen. Dieser ergibt sich schon rein aus der Dominanz dieser Rechtsform in Österreich.
Allerdings wird ihr Stück vom gesamten Pleitekuchen immer geringer: von beinahe 60 Prozent 2013 auf 52 Prozent
2017. Dieser Rückgang wird aber stark durch den Anstieg bei den GesmbHs aufgesogen – von 29 Prozent 2013 auf
32 Prozent 2017. Die GesmbH ist dann auch die Rechtsform mit der höchsten Insolvenzquote. Diese Quote berechnet
sich aus dem Verhältnis Anzahl Insolvenzen der GesmbH zu Anzahl der GesmbH gesamt.
Insolvenzrisiko junger Unternehmen
Ein weiterer starker Einflussfaktor für die Ausfallswahrscheinlichkeit eines Unternehmens ist sein Alter:
Wie schon in den letzten Jahren wiesen Unternehmen im Jahr 2017 das höchste Pleiterisiko aus, wenn sie sehr
jung waren. Konkret besteht das höchste Risiko in den ersten drei Jahren nach der Gründung, wobei Bisnode
D&B eine leichte Verschiebung der Insolvenzeröffnung zu einem früheren Zeitpunkt des Unternehmensalters
beobachtet. Zwölf Prozent aller in Schieflage geratenen Unternehmen 2017 waren ein Jahr alt, nur mehr knapp
vier Prozent zehn Jahre. Das Unternehmen mit der kürzesten Lebensdauer im Jahr 2017 schaffte es innerhalb
von 81 Tagen von der Erstprotokollierung bis zur Eintragung in die öffentliche Insolvenzdatei.
Neugründungen: GesmbHs auf dem Vormarsch
Beim sanften Wachstumspflänzchen der Neugründen im Jahr 2017 zeigte sich wie schon in den Vorjahren
die GesmbH als die beliebteste Rechtsform mit über 50 Prozent, gefolgt von Einzelunternehmen mit über
20 Prozent. Bei den Branchen im Bereich der protokollierten Unternehmen waren Dienstleistungen (hiervon zwei Drittel
im Bereich IT & Consulting), Handel sowie der Finanz-, Versicherungs- und Investmentsektor mit jeweils etwas
über 20 Prozent führend.
Bisnode D&B ist ein führender europäischer Anbieter für Data & Analytics. Wir unterstützen
Unternehmen dabei, Kunden zu finden und über den gesamten Kundenlebenszyklus zu managen. Mit unserem Smart
Data Ansatz können Unternehmen ihren Umsatz steigern und Verluste minimieren. Bisnode D&B ist der größte
strategische Partner von Dun & Bradstreet, dem globalen Anbieter von Wirtschaftsinformationen. Die Bisnode
Gruppe mit Hauptsitz in Stockholm beschäftigt rund 2.100 MitarbeiterInnen in 18 Ländern.
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