System sorgt für Effizienz und Transparenz
Linz (lk) - Mit einer unter Landesrat Mag. Günther Steinkellner entwickelten, landesinternen Methode
werden Straßenprojekte wie bspw. geplante Umfahrungsprojekte, Umfahrungswünsche oder Spangen anhand
qualitativer und quantitativer Kriterien bewertet. "Ziel der Methode ist es, Umfahrungsprojekte nach einheitlichen
Kriterien zu beurteilen und damit die generelle Entscheidung über die weitere Vorgangsweise zu treffen. Das
Ergebnis der Detailbewertung ist die Grundlage für die Zuweisung in drei generelle Umsetzungsklassen",
erklärt Landesrat für Infrastruktur Mag. Günther Steinkellner.
- Ja: Das Projekt soll umgesetzt werden.
- Ja, aber nicht vordringlich: Das Projekt soll nicht vordringlich
umgesetzt werden (Umsetzung, wenn Budgetmittel vorhanden).
- Nein: Das Projekt wird nicht umgesetzt.
Bei dieser Bewertungsmethode werden die einzelnen Entscheidungskriterien aufgelistet und farblich dargestellt.
Bei den einzelnen Kriterien (z.B. Entlastung, Verkehrssicherheit) zeigt bspw. die Farbe Grün, dass ein Kriterium
für und bspw. Rot, dass ein Kriterium gegen eine Umsetzung des Umfahrungsprojekts spricht. Für die Einteilung
in die drei Umsetzungsklassen (Ja - Ja, aber nicht vordringlich – Nein) werden die verschiedenen Umfahrungsprojekte
miteinander verglichen.
Die einzelnen Kriterien für die Umfahrungsbewertung werden nach vier Wirkungszielen zusammengefasst. Damit
soll eine einfache Vergleichbarkeit und Verständlichkeit, auch über die Fachplanungsebene hinaus, gewährleistet
werden.
Die eruierten Wirkungsziele orientieren sich nach den Grundsätzen einer wirkungsorientierten Landesstraßenverwaltung:
- Wirkungsziel: Entlastung für die Bevölkerung
- Wirkungsziel: Verkehrssicherheit
- Wirkungsziel: Verbindungsfunktion für Durchfahrende
- Wirkungsziel: Kosten/Nutzen
- Sonstige Argumente: Pro und Kontra
Jedes Wirkungsziel ist mit quantitativen und qualitativen Kriterien versehen. Für das Wirkungsziel „Entlastung
für die Bevölkerung“ werden beispielsweise folgende Kriterien ermittelt:
- Gegenüberstellung der Kfz-Verkehrsbelastung (DTVw)
mit der Anzahl der Betroffenen in einem Korridor an der Bestandsstrecke
- Gegenüberstellung des Schwerverkehrsanteils (des DTVw)
mit der Anzahl der Betroffenen
- Entscheidungskriterium Aufenthaltsfunktion/Querungsbedarf
- Entlastungswirkung (Kfz/24h x Betroffene)
Es gibt in Oberösterreich (u.a. von den betroffenen Gemeinden) eine Vielzahl von Umfahrungswünschen und
es kommen auch laufend neue hinzu. "Es wird bewusst darauf verzichtet, Umfahrungsprojekte mit Hilfe von errechneten
Bewertungszahlen genau zu reihen. Dafür ist die methodische Vorgangsweise nicht ausgerichtet. Vielmehr stellt
diese Methodik eine Generalinspektion nach Effizienzkriterien dar", verdeutlicht Steinkellner. Darüber
hinaus ergibt die Einteilung in den ersten beiden Umsetzungsklassen keine genaue zeitliche Reihung der Umsetzung.
Die Anzahl und der Zeitpunkt der umzusetzenden Projekte sind einerseits von den rechtlichen Verfahrensdauern und
anderseits von den zur Verfügung stehenden Budgets abhängig.
In die Umsetzungsklasse 'Das Projekt wird nicht umgesetzt' wurden die Umfahrung Allhaming und die Umfahrung Pötting
eingereiht. Die Umfahrung Allhaming zeigt in der Zusammenschau aller Kriterien ein eindeutig negatives Bild. Auch
im Vergleich der beurteilten Umfahrungen zueinander weist das Projekt eine sehr schlechte Bewertung auf, was zur
negativen Einstufung geführt hat. Die als für eine Umsetzung nicht zielführend bewertete Umfahrung
wird durch ein Maßnahmenpaket am Bestand in der Ortsdurchfahrt der L 534 ersetzt. Auch die Umfahrung Pötting
zeigt in der Zusammenschau aller Kriterien ein eindeutig negatives Bild. Im Vergleich der beurteilten Umfahrungen
zueinander weist das Projekt eine sehr schlechte Bewertung auf, was ebenfalls zur Einstufung in die Umsetzungsklasse
'Nein – das Projekt wird nicht umgesetzt' geführt hat.
Alle anderen Überprüfungen führten bis dato zur Einreihung in die ersten beiden Umsetzungsklassen.
Detaillierte Informationen über diese Umfahrungsprojekte sind auch auf der Landeshomepage unter Straßenprojekte enthalten.
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