WIFO prognostiziert für Wien 2018 ein Wirtschaftswachstum von 2,5%
Wien (rk) - Nach den Aufwärtstendenzen 2016 hat sich die positive Dynamik der Wiener Wirtschaft 2017
weiter beschleunigt. Der aktuelle Wiener Konjunkturbericht (Herbst 2017) des WIFO geht von einem Wirtschaftswachstum
von +2,5% im vergangenen Jahr aus - der höchste Wert seit zehn Jahren (reale Bruttowertschöpfung). Dies
wird deutlich zu einer weiteren Entspannung der Situation am Arbeitsmarkt der Bundeshauptstadt führen.
Inlandsnachfrage und Dienstleistungssektor treiben Aufschwung an
Die private Konsumnachfrage und die internationale Nachfrage treiben den Aufschwung in Österreich und
Wien an. In der Bundeshauptstadt profitiert davon vor allem der Dienstleistungssektor, der sein Wertschöpfungswachstum
mehr als verdoppeln konnte. Der regionale Aufschwung steht somit auf breiter Basis. Nachdem im Frühjahresbericht
noch von einem Wachstum von 1,7% im Jahr 2017 ausgegangen wurde, korrigierten die ForscherInnen ihre Prognose im
Herbst auf 2,5% - und damit deutlich nach oben. Für 2018 wird ebenfalls ein Wachstum in dieser Höhe angenommen.
„Die neuesten Daten für Österreich deuten sogar an, dass die Wiener Wirtschaft dieses Jahr noch stärker
wachsen könnte als angenommen – das ist erfreulich und Arbeitsauftrag zugleich. Nun müssen die Anstrengungen
am Arbeitsmarkt noch weiter verstärkt werden, damit dieser Aufschwung auch tatsächlich bei den Wienerinnen
und Wienern ankommt.“, so Wirtschaftsstadträtin Renate Brauner.
Entspannung am Arbeitsmarkt setzt sich fort
Die Zahl der unselbstständig Beschäftigen stieg im vergangen Jahr um 1,9% - ein Wert, der in Wien
seit den 1990er-Jahren nicht mehr erreicht wurde. Die nur moderaten Zuwächse beim Arbeitskräfteangebot
führen in Kombination mit dem hohen Wirtschaftswachstum dazu, dass die Arbeitslosigkeit deutlich sinkt. Sowohl
in der Gruppe der In- als auch der AusländerInnen ging die Arbeitslosigkeit zurück – wobei letztere die
ÖsterreicherInnen erstmals überholten.
Laut den aktuellsten Dezember-Werten verzeichnet Wien mit 826.000 Beschäftigten und 23,2 Prozent des gesamten
Beschäftigungszuwachses Österreichs einen historischen Höchstwert. Die Arbeitslosenquote wird zum
14. Mal in Folge sinken: Einen länger durchgehenden Rückgang der Arbeitslosigkeit verzeichnete Wien seit
1987 erst zwei Mal: 1999–2001 und 2006–2008. Brauner: „Auch wenn im Laufe des Jahres ein Rückgang der Wiener
Arbeitslosenquote von 13% auf 12,5% erwartet wird, liegt sie klar über dem, was für uns als Stadtregierung
langfristig akzeptabel ist – Deshalb steht Arbeitsmarktpolitik nach wie vor ganz oben auf der politischen Agenda
der rot-grünen Stadtregierung.“, so Brauner.
Aufschwung muss bei allen ankommen - Aktion 20.000 dafür unverzichtbar
Leider zeigen die Daten auch, dass der derzeitige Aufschwung bei einer einzigen Bevölkerungsgruppe nicht ankommt:
Unter den älteren ArbeitnehmerInnen (55+) steigen die Arbeitslosenzahlen weiter – auch bei den Langzeitbeschäftigungslosen.
„Die Daten belegen die Notwendigkeit der ‚Aktion 20.000‘ deutlich: Auf dem normalen Arbeitsmarkt finden Ältere
selbst in der derzeitigen Phase des Wirtschaftsaufschwungs nur schwer einen Job. Hier handelt es sich um Menschen,
die oft ihr Leben lang fleißig gearbeitet haben und denen durch den Stopp der Aktion 20.000 die Tür
abermals vor der Nase zugeschlagen wird. Immer noch ungeklärt bleibt, was mit jenen 1.300 Stellen passiert,
für die derzeit Bewerbungsverfahren laufen. Das Ende der Aktion 20.000 bedeutet alleine in Wien für 7.000
Wiener Langzeitarbeitslose über 50 Jahren keine neuen Jobchancen.“, so Brauner.
Die Stadträtin forderte abermals, die Aktion 20.000 weiterzuführen. „Die bisherigen Daten zur Aktion
20.000 zeigen deutlich, dass das ein geeignetes Instrument ist, die Arbeitslosigkeit in dieser Risikogruppe zu
senken. Di Bundesregierung sollte zumindest für jene 1.300 Stellen, für die bereits Bewerbungsverfahren
laufen, ermöglichen, diese auch positiv zu beenden. Ansonsten stehen auch hier erneut viele ältere Arbeitslose
erneut vor einem Scherbenhaufen.“, so Brauner abschließend.
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