2018 setzt das Burgenland ein Lese-Zeichen

 

erstellt am
25. 01. 18
13:00 MEZ

Kulturpolitischer Jahresschwerpunkt: Kulturlandesrat Hans Peter Doskozil stellt das Projekt „Burgenland liest 2018“ vor – Literaturpreis des Landes Burgenland und Förderpreis für Bildende Kunst 2017 verliehen
Eisenstadt (blms) - Seit dem Jahr 2004 setzt das Kulturreferat kulturpolitische Jahresschwerpunkte. 2018 steht unter dem Motto „Burgenland liest“. „Das Projekt ,Burgenland liest‘ ist ein kulturpolitischer Jahresschwerpunkt, der hervorheben soll, welche Bedeutung das Lesen und die Literatur als Teil unserer Kultur haben“, so Kulturlandesrat Hans Peter Doskozil bei der Präsentation des Schwerpunktjahres am Abend des 24. Jänner im Projektraum des Landesarchives in Eisenstadt.

Aufgabe der Kulturpolitik sei es, Rahmenbedingungen zu schaffen, die einerseits die Freiheit der Kunst zulassen und die Kunst fördern, andererseits der Bevölkerung die Teilhabe an der Kunst zu ermöglichen, so Doskozil. „Kunst und Kultur sind Teil unseres Lebens. Sie spiegeln die Vielfalt unserer Gesellschaft. Auch die Schrift, das Wort oder das Lesen sind wesentlicher Bestandteile unserer Kultur. Mit den Schwerpunktejahren können wir einzelne Bereiche der vielfältigen Kulturlandschaft vor den Vorhang holen und auf ihre Bedeutung aufmerksam machen.“

Um der Literatur und dem Lesen Raum zu geben, hat das Kulturreferat das Jahr 2018 unter das Motto „Burgenland liest“ gestellt. Partner beim diesjährigen Schwerpunktjahr sind die burgenländischen Bibliotheken, der Landesverband Bibliotheken Burgenland (LVBB), die Grazer Autorinnen/Autorenversammlung (GAV), der PEN-Burgenland, das Literaturhaus Mattersburg, die Edition Lex Liszt 12, die burgenländischen Schulen, Literaturvereine und alle Menschen, die das geschriebene Wort lieben. All diese Institutionen beteiligen sich mit Projekten und Veranstaltungen am Schwerpunktjahr „Burgenland liest“, das zentral von Petra Werkovits koordiniert wird.

„Mit dem Jahresthema können wir vor allem auch junge Burgenländerinnen und Burgenländer erreichen. Organisationen, Vereine oder Unternehmen können Projekte rund ums Lesen einreichen und dazu Förderungen beantragen“, so Claudia Priber, Vorständin der Abteilung Bildung, Kultur und Gesellschaft. Insgesamt beträgt das Budget dafür 100.000 Euro. Seit dem Vorjahr liege der Schwerpunkt auf dem Bereich der Förderung, und nicht wie zuvor in der Entwicklung eigenständiger Projektformate durch die Kulturabteilung des Landes.

Sonderbudget für Projektförderungen
In den Bereichen Literatur und im Bibliothekswesen wurde für das Schwerpunktjahr, wie auch in den letzten Jahren, ein Sonderbudget für Projektförderungen zur Verfügung gestellt. Burgenländische Kunst- und Kulturvereine, Verlage und Bibliotheken sind aufgerufen, innovative Projekte einzureichen. Förderungen von bis zu 2.500 Euro sind möglich. Ein eigener Förderschwerpunkt liegt bei den burgenländischen Schulen. Hier sind Einzelförderungen bis zu € 400 möglich.

Kunstwettbewerb „Schriftbilder“
Die Verbindung von Wort und Bild sind Inhalt eines Kunstwettbewerbes mit dem Titel „Schriftbilder“, dessen Einreichungen im Zuge einer Ausstellung im Projektraum der Landesgalerie zu sehen sein werden. Wie in den vergangenen Jahren wird auch im Jahr 2018 der „Literaturpreis des Landes Burgenland“ vergeben. Der Preis in der Höhe von € 3.500.- wird für einen Prosatext vergeben.

Burgenländischer Buchpreis „3x7“
Ab September 2018 läuft in den burgenländischen Buchhandlungen und ausgewählten Bibliotheken das Publikumsvoting für den Burgenländischen Buchpreis „3x7“, der heuer bereits zum vierten Mal vergeben wird.
Alle Informationen über Veranstaltungen, Fördermöglichkeiten und Einreichfristen zum Jahresschwerpunkt „Burgenland liest“ sind auf der Seite http://www.burgenlandliest.at abrufbar.

 

 

Literaturpreis des Landes Burgenland – Bernhard Strobel erhält Literaturpreis, Förderpreis für Bildende Kunst für Martina Stapf (Fotografie) und Victor Hugo Portillo (Neue Medien)
Bernhard Strobel wurde im Rahmen des Festaktes mit dem Literaturpreis 2017 des Landes Burgenland ausgezeichnet. Der aus Neusiedl am See stammende Literaturschaffende erhielt nach 2003 diesen Preis bereits zum zweiten Mal. Den Förderpreis für Bildende Kunst 2017 erhielten Martina Stapf (Fotografie) aus Eisenstadt und der in Mattersburg lebende Künstler Victor Hugo Portillo (Neue Medien). Über die Zuerkennung der von der Kulturabteilung des Landes ausgeschriebenen Preise hatte eine kompetente und unabhängige Jury entschieden, Kulturlandesrat Hans Peter Doskozil nahm die Verleihung vor. „Der Literaturpreis und Förderpreis für Bildende Kunst des Landes Burgenland tragen dazu bei, diese wichtigen Bereiche des Kulturlebens stärker ins Licht der Öffentlichkeit zu rücken. Die prämierten Arbeiten spiegeln allesamt die beindruckend hohe Qualität der Werke der burgenländischen Kunstschaffenden wider. Ich gratuliere den Preisträgerinnen und Preisträgern ganz herzlich“, so Doskozil bei der Preisverleihung. Im Rahmen des Förderpreises für Bildende Kunst 2017 eingereichte Werke von 13 Kunstschaffenden sind in der Ausstellung „Burgenlands Aufbruch in die Moderne II“ im Projektraum der Landesgalerie in Eisenstadt zu sehen.

Literaturpreis für Kurzprosatext
Seit 2004 wird der Literaturpreis des Landes Burgenland in seiner jetzigen Form alternierend als Preis für ein abgeschlossenes Werk oder als Stipendium für ein in Arbeit befindliches Werk verliehen. Der Literaturpreis 2016 wurde für einen kurzen Prosatext ausgeschrieben. Die Höhe des Preises beträgt 2.500 Euro. Insgesamt gab es 10 TeilnehmerInnen.

Den Literaturpreis erhielt der Nordburgenländer Bernhard Strobel für seinen Prosatext „Im Vorgarten der Palme“, der durch „anspruchsvolle Erzählkunst“ überzeugt, so die Jury in ihrer Begründung. „Im Vorgarten der Palme“ sei „ein leiser Text. Es ist ein Text der kleinen Aktion. Ein der Gedankenwelt zuzuordnender Text. Wenig Worte, kaum Taten, sondern unausgesprochene Anschuldigungen, verschämte Mutmaßungen, gedachte Rechtfertigungen zu vermuteten Tatbeständen. So bahnt sich eine Ehekrise an zwischen einem anscheinend glücklich verheirateten Paar oder so funktioniert eine Ehekrise zwischen einem scheinbar glücklich verheirateten Paar“. Das Werk – ein Auszug aus einem Roman, den der Literat vor Kurzem vollendet hat – gebe „sich und den Leser/innen Zeit, aber, eh‘ man sich versieht, ist da Spannung“, so die Jury.

Förderpreis für Bildende Kunst
Das Kulturreferat der Burgenländischen Landesregierung schrieb 2017 einen Förderpreis für Bildende Kunst in den Sparten Fotografie und Neue Medien zum Thema „Burgenlands Aufbruch in die Moderne II“ aus. Den Förderpreis von 3.500 Euro teilen sich die beiden Preisträger.

Der Förderpreis für Bildende Kunst in der Sparte Fotografie ging an Martina Stapf. Aus der Jurybegründung: „Die performative Fotografie von Martina Stapf steht in der Tradition der Selbstinszenierung und nimmt auf vielen Ebenen Bezug zum aktuellen gesellschaftspolitischen Diskurs über Rollenbilder, Fremd- und Selbstwahrnehmung. Es fotografiert hier ein über die Fotografie- ,Performance- und Genderdiskurse wissendes Ich, das sich einerseits als Opfer, versteckt im Schrank hinter einer Spitzendecke, andererseits als Souverän, selbst den Auslöser in der Hand, inszeniert.“ Hier werde nichts dem Zufall überlassen. Inhaltlich und formal präzise, positioniere sich Stapf als junge Künstlerin mit Potential und lasse gespannt sein auf ihre weitere Entwicklung, so die Jury.

In der Sparte „Neue Medien“ überzeugte Victor Hugo Portillo mit seinem „tragisch-komischen, fiktiven Dokumentarvideo“ ,Robocop‘, so die Jury. Seine Arbeit überzeuge „durch ihren schlichten dokumentarischen Stil und durch ihren lakonischen Humor“. Die handelnden Personen und das gesamte Ambiente lassen den Betrachter an eine ländliche Gegend in Lateinamerika denken. Im Begleittext zu „Robocop“ erfährt man, dass es sich um das Land El Salvador handelt. „Angesichts der Komplexität des Phänomens der Gewalt, das von politischen Interessen angestoßen wird, ist ,Robocop‘ somit ein raffinierter Protest, ein kritischer Diskurs und eine Parodie auf die Situation in El Salvador“, so die Jury.

Mit dem Würdigungspreis wurde die junge Künstlerin Anna Carina Roth ausgezeichnet.

Es haben 21 Künstlerinnen und Künstler mit insgesamt 58 (55 in der Sparte Fotografie, 3 in der Sparte Neue Medien) Arbeiten an der Ausschreibung teilgenommen.

Ausstellung: „Burgenlands Aufbruch in die Moderne II“
Im Anschluss an die Preisverleihungen wurde die Ausstellung „Burgenlands Aufbruch in die Moderne II“ eröffnet. Werke folgender 13 Künstlerinnen und Künstler sind ausgestellt: Jutta Brunsteiner, Kurt Daque, Anita Hafner, Sabine König, Brigitte Kovacs, Victor Hugo Portillo, Christina Lag-Schröckenstein, Eveline Rabold, Heidi Rada, Anna Carina Roth – Würdigungspreis Sparte Fotografie, Birgit Sauer, Martina Stapf und Hans Wetzelsdorfer

 

 

 

Allgemeine Informationen:
http://www.burgenland.at

 

 

 

 

 

zurück

 

 

 

 

Kennen Sie schon unser kostenloses Monatsmagazin "Österreich Journal" in vier pdf-Formaten? Die Auswahl finden Sie unter http://www.oesterreichjournal.at