"Die Rückkehr der Legion. Römisches Erbe in Oberösterreich"
– Die Römer kommen: Vorbereitungen zur OÖ. Landesausstellung 2018 in finaler Phase
Linz (lk) - Landeshauptmann Mag. Thomas Stelzer und der Vizebürgermeister der Stadtgemeinde Enns, DI
Markus Scherzinger, haben am 24. Jänner mit Mag. Reinhold Kräter: Kulturdirektor Land Oberösterreich,
Dr. Stefan Traxler: Wissenschaftlicher Leiter OÖ. Landesausstellung 2018, Projektleiter der Ausgrabungen im
Rahmen OÖ. Landesausstellung, Sammlungsleiter Archäologie Römerzeit, Mittelalter/Neuzeit, OÖ.
Landesmuseum, Dr. Reinhardt Harreither: Wissenschaftlicher Leiter OÖ. Landesausstellung 2018, Leitung Museum
Lauriacum in Enns, DIin Elisabeth Plank: ARGE Plank-Veit- Aschenbrenner, Ausstellungsgestaltung, und Mag.ª
Inge Friedl: Konzept Kulturvermittlung OÖ. Landesausstellung 2018, über den Stand der Vorbereitungen
der Landesausstellung informiert.
Am 26. April 2018, um 14.00 Uhr, wird die 32. Oberösterreichische Landesausstellung mit einem großen
Festakt am Hauptplatz und in der Stadthalle in Enns eröffnet.
Unter dem Titel "Die Rückkehr der Legion. Römisches Erbe in Oberösterreich" gibt die OÖ.
Landesausstellung von 27. April bis 4. November 2018 mit Schaugrabungen, eindrucksvollen Originalfunden, Forschungs-Abenteuern
für Nachwuchs-Archäologen, interaktiven Apps und virtuellen Welten einen vielschichtigen Einblick in
das Leben der Römer vor 1800 Jahren.
"Die Landesausstellung 2018 führt die Besucherinnen und Besucher auf Spurensuche in die Zeit des ‚Imperium
Romanum'. Eine Mischung aus eindrucksvollen Funden und moderner Präsentationstechnik zeigt die Vielfalt der
Siedlungsbauten und Bedeutung der Handelsstraßen in Oberösterreich", so Landeshauptmann Mag. Thomas
Stelzer.
Im Zentrum stehen die neu gestalteten Ausstellungen im Museum Lauriacum und in der Unterkirche der Basilika St.
Laurenz in Enns, die sich dem vielfältigen Leben im Legionslager und der römischen Zivilsiedlung sowie
dem frühen Christentum in Oberösterreich widmen.
Entlang der alten römischen Straßen in Enns ergänzen Archäologie-Stationen die Ausstellungen
und vermitteln die Dimension des römischen Legionslagers und der Zivilsiedlung sowie die Beziehung zur mittelalterlichen
Stadt. Informationstafeln, Stereoskope und eine App lassen Enns zur Zeit der Römer virtuell wiederauferstehen.
Im Oberen Donautal wurden im Vorfeld der Landesausstellung eine kleine römische Badeanlage in Schlögen
(2015) und ein römisches Kleinkastell in Oberranna bei Engelhartszell (2017) freigelegt. Die Ausgrabungen
werden mit Schutzbauten gesichert und sind als Nebenschauplätze ebenfalls Teil der OÖ. Landesausstellung.
OÖ. Landesausstellung 2018 mit vielen Neuerungen
Die OÖ. Landesausstellung beschreitet 2018 neue Wege und macht sich fit für die Zukunft: Erstmals in
der Geschichte der OÖ. Landesausstellungen bleiben alle Standorte auch nach der Landesschau in vollem Umfang
erhalten. Das Museum Lauriacum und die Ausstellung in der Unterkirche der Basilika St. Laurenz werden auch in Zukunft
das römische Erbe Oberösterreichs präsentieren. "Mit der OÖ. Landesausstellung 2018 beschreiten
wir in vielerlei Hinsicht neue Wege. Besonders hervorzuheben ist, dass erstmals alle Ausstellungen in vollem Umfang
erhalten bleiben", erklärt Stelzer.
Im Bereich der Wissenschaft wurden durch die enge Zusammenarbeit mit dem OÖ. Landesmuseum Synergien genutzt
und es wurde auf das vorhandene, hoch qualifizierte wissenschaftliche Personal zurückgegriffen. Bereits im
Vorfeld der OÖ. Lan- desausstellung wurden so archäologische Forschungen in Enns und im Oberen Donautal
durchgeführt. Die Ausgrabungen werden mit Schutzbauten gesichert und bleiben als Außenstellen des OÖ.
Landesmuseums dauerhaft für die Öffentlichkeit zugänglich.
"Außerdem setzt die Landesausstellung zunehmend auf Digitalisierung und bietet 2018 erstmals eine kostenlose
App zur Vermittlung der Ausstellungsinhalte an", so Stelzer weiter.
Mehr Schlagkraft durch Neupositionierung der OÖ. Landesausstellungen
Die OÖ. Landesausstellungen sind zentrale Pfeiler des oberösterreichischen Kulturlebens. Ab 2018 finden
die Landesausstellungen, in Abstimmung mit den Landesgartenschauen, in einem dreijährigen Rhythmus statt.
Es wird ein neues Verfahren zur Vergabe und Finanzierung der investiven Maßnahmen eingeführt. Die Landesförderung
für die OÖ. Landesausstellungen bzw. Landesgartenschauen wird gedeckelt. Für die Landes-ausstellungen
nach 2027 wird ein neuer Ausschreibungsprozess gestartet. Dabei werden jeweils nur noch zwei Landesausstellungsprojekte
im Voraus geplant.
"Ziel ist es, die Landesausstellungen zeitgemäß neu zu positionieren. Ich bin davon überzeugt,
dass mit dem neuen Konzept der Landesausstellungen Freiräume für neue
Wege in der breitenwirksamen Vermittlung von Kunst und Kultur geschaffen werden", unterstreicht Landeshauptmann
Stelzer.
Das neue Museum Lauriacum: interaktiv - anschaulich - unterhaltsam
Das 1892 gegründete Museum Lauriacum ist die drittälteste wissenschaftliche museale Institution in
Oberösterreich. Die ersten Schauräume befanden sich im Meierhof des Schlosses Ennsegg, doch konnten die
musealen Exponate schon 1898 durch das Entgegenkommen der Stadtgemeinde Enns im historischen Ratssaal im ehemaligen
Rathaus in würdigem Rahmen aufgestellt werden. 1971 wurden weitere großzügige Räumlichkeiten
im früheren Rathaus für das Museum adaptiert. Für die Präsentation in den 1980er Jahren erhielt
das Museum Lauriacum 1988 den Museumspreis.
Das Museum, das eine der bedeutendsten Sammlungen zur Römerzeit in Österreich beherbergt, bildet das
Herz der diesjährigen Landesausstellung. Durch die Einbindung jüngster Forschungsergebnisse von Ausgrabungen,
geophysikalischen Prospektionen, altertumswissenschaftlichen, anthropologischen und archäozoologischen Unter-
suchungen werden auch ganz neue Aspekte zum Leben an der Donau vor 1800 Jahren präsentiert. Die Kombination
von interaktiven Vermittlungsstationen, Multimedia und klassischer Objektpräsentation ermöglicht ein
informatives, anschauliches und unterhaltsames Erlebnis für Jung und Alt.
Durch die Landesausstellung konnten die Präsentationsflächen für die Römerzeit mehr als verdoppelt
werden - von ursprünglich 600 m² auf 1.300 m². Das Museum Lauriacum wird damit zu einem der größten
Römermuseen Mitteleuropas.
Im Eingangsbereich begleiten marschierende Legionäre in Form einer Großformatgrafik die Besucherinnen
und Besucher ins Museum. Damit wird auch der Titel der OÖ. Landesausstellung 2018 "Die Rückkehr
der Legion" aufgegriffen.
Museum Lauriacum
Ab 1971 wurde im ehemaligen Rathaus am Stadtplatz in Enns das Museum Lauriacum eingerichtet. Im Zuge der Landesausstellung
2018 wird das inhaltliche Konzept der bedeutenden antiken Sammlung ergänzt und neu positioniert.
Die Gestaltung ist eine Komposition aus unterschiedlich erfahrbaren Räumen. Sie steht in keiner Konkurrenz
zu den Räumen des Altbaus, sondern verbindet selbstverständlich die Zeitschichten des Bestandes, der
Ausstellungsobjekte und der neuen Präsentation. Für das Museum wurde eine neue Wegführung mit einem
Wechsel aus engen und weiten Raumsituationen konzipiert. Nahe und weite Blickbeziehungen und präzise darauf
abgestimmte Ausstellungshighlights ermöglichen einen auf mehreren Ebenen spannenden Ausstellungsbesuch und
gleichzeitig eine selbstverständliche Orientierung. Mit in die Ausstellung einbezogen ist der Arkadenhof.
Dessen neu gestaltete Oberfläche zeigt das Verhältnis der antiken römischen Stadt zur heutigen Altstadt
Enns.
Die Ausstellungsarchitektur trägt wesentlich dazu bei, das neue inhaltliche Konzept erlebnisorientiert zu
vermitteln. In die Ausstellungsarchitektur integrierte Sitzmöbel mit medialer Ausstattung laden zu Ruhepausen
und inhaltlichen Vertiefungsphasen ein.
Da diese Landesausstellung als Dauerausstellung im Museum Lauriacum eingerichtet wird, sind besondere konservatorische
Anforderungen bei den einzelnen Ausstellungs- vitrinen zu berücksichtigen. Die Auswahl der einzelnen Materialien
der Ausstellungs- einbauten erfolgte auch hinsichtlich ihrer konservatorischen Eignung in Bezug auf die historischen
Exponate. Eine neue, technisch aktuelle Beleuchtung der Räume und Vitrinen hebt die Exponate hervor und ist
wesentlicher Teil des Gestaltungskonzeptes.
Basilika St. Laurenz
In der Unterkirche der Basilika St. Laurenz wurden durch Ausgrabungen in den 1960er Jahren römische Mauerreste
sichtbar, die ein einzigartiges Zeugnis eines römischen Prunkbaus darstellen. Mittels moderner Lichttechnik
werden die gesamte Raumwirkung, und die Wegführung verstärkt sowie die einzelnen Bauphasen an den alten
Mauern sichtbar. Großformatige Fotoaufnahmen würdigen die Ausgrabungen, die nur durch umfangreiche Unterfangungen
der Stützpfeiler der Kirche durch massive Betonfundamente möglich waren.
Zwischen diesen Betonquadern sind räumlich interessante Nischen mit kapellenartiger Wirkung entstanden. Zwei
dieser Raumnischen werden als Gedenknischen für die Lorcher Heiligen gestaltet. Die Legenden rund um den Heiligen
Florian sowie die Geschichte um das Wirken des Heiligen Severin sind überregional bekannt. Weitgehend unbekannt
außerhalb von Enns sind jedoch jene 40 Märtyrer, die durch ihr Bekenntnis zum Christentum gemeinsam
mit Florian zu Tode gekommen sind. Ihnen wird eine Gedenknische mit Lichtstelen gewidmet, die an die Wichtigkeit
kultureller und religiöser Toleranz erinnern soll.
Ausstellungsgestaltung
Die Ausstellungen im Museum Lauriacum und in der Unterkirche der Basilika St. Laurenz wurden von Arch DIin Elisabeth
Plank und Arch DIin Susanne Veit-Aschenbrenner (ARGE Plank Veit-Aschenbrenner) geplant. Für die Umbauarbeiten
am Gebäude und den neuen Zubau wurde Arch DI Christoph Haas beauftragt.
http://arch-plank.at | http://vaarchitekten.com
| http://haasarchitektur.at
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