Aktuelles Widmungsverfahren wird nicht weiterverfolgt
Wien (rk) - Der Bereich des Althangrundes zählt zu den herausforderndsten städtebaulichen Vorhaben
in der Stadt. Zum einen geht es um den Erhalt und die Neubelebung des Bahnhofs, zum anderen soll die Barrierewirkung
verringert und ein neues, offenes Stadtquartier entstehen. „In den vergangenen Tagen habe ich Gespräche mit
allen Akteuren geführt. Ich habe sowohl mit dem Bezirk, als auch mit dem Investor und insbesondere mit kritischen
AnrainerInnen aus der Umgebung gesprochen. Auf Basis dieser Gespräche habe ich nun folgende Entscheidung über
die weitere Vorgangsweise getroffen. Das vorliegende Widmungsverfahren wird nicht weiterverfolgt. Jetzt wird das
Ergebnis des laufenden Wettbewerbs abgewartet und dann ein neues Widmungsverfahren über das gesamte Areal
gestartet“, so Wiens Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou.
Zur Vorgeschichte
Ein umfangreiches Verfahren unter Einbindung der BürgerInnen und des Bezirks hat sich seit 2015 mit der
Erstellung eines Leitbilds für den Althangrund beschäftigt. Die Planungen mündeten in ein vom Bezirk
und allen Parteien getragenen Leitbild, das in der Stadtentwicklungskommission im März 2017 einstimmig zur
Kenntnis genommen wurde. Dieses städtebauliche Leitbild umfasst verschiedene Rahmenbedingungen und Ziele:
Der bestehende Kopfbau am Julius-Tandler-Platz soll in einer umfassenden Sanierung grundsätzlich erhalten
bleiben, im hinteren Bereich soll ein Neubau erfolgen. Es wurden Dichte und Baumassen festgelegt, öffentliche
Freiräume, Durchgänge uvm. Ebenso wurden qualitative Zielsetzungen definiert, wie eine Belebung der Erdgeschoßzone,
der Anteil an leistbarem Wohnraum, Freiraumqualitäten, Nutzungsverteilungen, Überlegungen zu Handels-
und Dienstleistungseinrichtungen im Sockelbereich, Mobilitätsfragen und vieles andere mehr. Es wurde gemeinsam
festgelegt, dass die Größe der Freiräume und die Höhe der baulichen Entwicklung kommunizierbare
Größen sind, deren genaues Verhältnis im Rahmen eines folgenden Architekturwettbewerbes entwickelt
werden sollte. Um hier eine möglichst große Bandbreite zu ermöglichen, wurde auch die Möglichkeit
von Hochhäusern an bestimmten Stellen eröffnet.
Es wurde in Abstimmung mit dem Bezirk entschieden, dass es zwei Widmungsverfahren geben soll, ein vorgelagertes
Verfahren für den vorderen Bereich am Julius-Tandler-Platz und ein eigenes Verfahren für den hinteren
Bereich nach Abschluss eines Wettbewerbs. Für den vorderen Bereich wurde auf Basis des Leitbilds und in Abstimmung
mit dem Fachbeirat ein konkreter Entwurf für einen Flächenwidmungsplan erarbeitet und öffentlich
vorgelegt. Im Rahmen der öffentlichen Auflage dieses Entwurfs hat nun der Bezirk eine negative Stellungnahme
abgegeben.
Folgende Vorgangsweise wird nun gewählt:
- • Die gemeinsam entwickelten und verabschiedeten Zielsetzungen
haben weiterhin Gültigkeit und stellen die Basis für weitere Planungsschritte dar.
- • Der laufende Architekturwettbewerb, der unter diesen Rahmenbedingungen
durchgeführt wird, wird zu Ende geführt.
- • Auf Basis dieses Ergebnisses wird die ursprünglich
in zwei Schritten geplante widmungstechnische Umsetzung und in einem neuen Widmungsverfahren über das gesamte
Areals der Bevölkerung, der Bezirksvertretung und dem Gemeinderat vorgelegt.
Ein Ergebnis des laufenden Wettbewerbs ist im April zu erwarten. Alle weiteren beschriebenen Schritte können
sodann im Anschluss durchgeführt werden.
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