Lawinenwarndienst belegt nach Erkundungsflügen das umfangreiche Lawinenszenario
Innsbruck (lk) - „Ich danke allen Mitgliedern der Lawinenkommissionen, den Bürgermeistern und dem Lawinenwarndienst
für die engagierte und verantwortungsvolle Lawinengefahren-Beurteilung der vergangenen Tage. Nur durch ihre
fachgerechte Expertenentscheidungen konnte Tirol vor größeren Schadensereignissen bewahrt werden. Auch
wenn es letztlich vieler Straßensperren zur Aufrechterhaltung der Sicherheit bedurft hatte, zeigen die vorliegenden
Flugfotos die absolute Notwendigkeit für all diese Entscheidungen“, erklärte LH Günther Platter
am 25. Jänner nach dem Vorliegen der Auswertungen der umfangreichen Erkundungsflüge des Lawinenwarndiensts
Tirol.
Viele Beobachterstationen melden Schneemaximum
„Bei vielen unserer Beobachterstationen haben wir das um diese Zeit bisher gemessene Schneemaximum überschritten.
Dabei haben wir einen Messbereich zwischen 20 und 50 Jahren verglichen. Das zeigt uns auch einprägsam die
gesamttiroler Karte der mittleren absoluten Schneehöhe an“, betonte Rudi Mair, Leiter des Lawinenwarndiensts
der Abteilung Zivil- und Katastrophenschutz des Landes Tirol.
Hohe Lawinentätigkeit
Die Lawinentätigkeit in den vergangenen Tagen war in Summe durchaus hoch: „Die Lawinengröße variierte
von mittelgroß über groß bis sehr groß. Dabei wurden kleinere Gebäudeschäden und
nicht alltägliche Waldschäden verzeichnet. „Die meisten Lawinenabgänge konnten im besonnten und
allgemein kammnahen Gelände beobachtet werden. Der Höhenbereich variierte, lag jedoch meist zwischen
etwa 2.000 und 2.600 Metern“, zeigt Lawinenexperte Mair auf.
Achtung vor Gleitschneelawinen
Schneereiche Winter sind immer auch Gleitschneewinter. Während der Abgang spontaner, trockener Schneebrettlawinen
inzwischen sehr unwahrscheinlich ist, muss unverändert auf das Abgleiten von Schnee auf steilen Wiesenhängen
geachtet werden. Mair: „Wir konnten bei unseren Erkundungsflügen zahlreiche Gleitschneerisse sowie kürzlich
abgegangene Gleitschneelawinen beobachten.“ Deshalb ist die aktuelle Lawinengefahr nach wie vor heikel und mit
der Lawinengefahrenstufe 3 zu beurteilen.
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