"Sie sorgen für den Zusammenhalt in der Stadt, Sie sorgen dafür, dass Wien liebens-
und lebenswert bleibt."
Wien (apa/prk) - Bundespräsident Alexander Van der Bellen hat am 22. Jänner die Wiener Stadtregierung
und die Bezirksvorsteher empfangen. Das Staatsoberhaupt lud zu einem informellen Austausch in den Spiegelsaal der
Hofburg, um über die Entwicklung der Stadt zu sprechen und zu erfahren, "wo der Schuh drückt".
"Sie sind die, die das Ohr an den Freuden und Beschwerden der Bevölkerung haben", betonte er.
Seit seinem Amtsantritt habe er schon einige Bundesländer besucht und viele Bürgermeister getroffen -
in Wien seien das eben die Bezirksvorsteher und Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) der Oberbürgermeister,
meinte Alexander Van der Bellen. "Es ist sicher nicht leicht, Bürgermeister beziehungsweise Bezirksvorsteher
zu sein", sagte er. "Sie sorgen für den Zusammenhalt in der Stadt, Sie sorgen dafür, dass Wien
liebens- und lebenswert bleibt." Die Stadt habe sich in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten "enorm
entwickelt", befand der Bundespräsident. Er selbst sei Ende der 1950er-, Anfang der 1960er-Jahre zum
ersten Mal nach Wien gekommen. "Das war eine andere Stadt, grau und verdrossen."
Für den Wiener Stadtchef und SPÖ-Obmann Michael Häupl war es einer der letzten öffentlichen
Auftritte vor dem Landesparteitag am Samstag, wo sein Nachfolger gewählt wird. Der gebürtige Niederösterreicher
erinnerte sich in seiner Rede, in der er dem Bundespräsidenten für die Einladung dankte, ebenfalls an
seinen ersten Eindruck von Wien. "Ich bin 1969 nach Wien gekommen. Das war eine völlig andere Zeit. Ich
wollte eigentlich 1969 aus Wien wieder davonrennen." Damals seien um sechs Uhr abends "die Gehsteige
raufgeklappt worden", es sei düster und finster gewesen.
"Wenn wir als Studenten etwas erleben wollten, sind wir nach München gefahren. Heute kommen die Münchner
zu uns." Die Hauptstadt sei "eine lichte Stadt, eine helle Stadt" geworden, schwärmte der Wiener
Bürgermeister. "Ich hoffe sehr, dass auch dieses Gespräch dazu beitragen wird, dass sich das Animo
von uns allen, sich dafür einzusetzen, dass Menschen gerne und gut in dieser Stadt leben, sich entsprechend
erhält und möglicherweise auch noch verstärkt", sagte der scheidende Stadtchef.
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