Offizieller Besuch des Präsidenten der
Republik Serbien, Aleksandar Vucic, in Österreich
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erstellt am
05. 02. 17
13:00 MEZ
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Eine Annäherung mit dem Kosovo sei die Bedingung für den EU-Beitritt, den man anstrebe.
Bundespräsident Van der Bellen sicherte Vucic bei einem gemeinsamen Pressegespräch dabei die "volle
Unterstützung" Österreichs zu
Belgrad/Wien (apa/prk) - Der serbische Präsident Aleksandar Vucic hat bei seinem Wien-Besuch am 2.
Feber angekündigt, dass der Dialog mit Prishtina vonseiten Serbiens weiter gesucht werde. Eine Annäherung
mit dem Kosovo sei die Bedingung für den EU-Beitritt, den man anstrebe. Bundespräsident Van der Bellen
sicherte Vucic bei einem gemeinsamen Pressegespräch dabei die "volle Unterstützung" Österreichs
zu.
Frieden und Stabilität sei eine "Schlüsselfrage" für die Balkanregion, sagte Präsident
Vucic. Belgrad werde "alles tun", um die Konflikte zu reduzieren. Problematisch sei insbesondere das
Verhältnis zum Kosovo, den Serbien nicht anerkennt hat. Unlängst wieder aufgenommene Normalisierungsgespräche
waren nach der Ermordung des Serben-Führers Oliver Ivanovic in Nordkosovo wieder abgebrochen worden.
Aleksandar Vucic erklärte am Freitag in Wien, dass man diesen "eingefrorenen Konflikt" lösen
könne, wenn man den "Blick in die Zukunft" richte und zu Kompromissen bereit sei.
Auch was den Konflikt mit Zagreb anbelangt - eine von Serbien organisierte Ausstellung über das Ustascha-Konzentrationslager
Jasenovac hatte für diplomatische Verstimmungen gesorgt -, zeigte sich Präsident Vucic zuversichtlich.
Was die Vergangenheit angehe, vertrete man unterschiedliche Standpunkte, das betreffe aber nicht die Zukunft. Den
Kommentatoren, die auf beiden Seiten den Konflikt anfachen wollten, dürfe man "kein Gewehr in die Hand
geben".
Beide Staatsoberhäupter lobten die guten bilateralen Beziehungen zwischen Österreich und Serbien. Für
den "guten Freund" Aleksandar Vucic sei der Besuch der Bundeshauptstadt aufgrund der vielen Wiener Bürger
mit serbischen Wurzeln ein "Heimspiel", so Bundespräsident Van der Bellen. Der serbische Präsident
bedankte sich bei Österreich für die "zweifelsfreie Unterstützung" der serbischen EU-Kandidatur,
die Alexander Van der Bellen neuerlich bekräftigte. Man unterstütze die Kandidatur "voll und ganz".
Im Rahmen des österreichischen EU-Ratsvorsitzes im zweiten Halbjahr 2018 würden die Beitrittsgesuche
der Westbalkanländer "eine der Prioritäten" sein. Der unlängst von EU-Erweiterungskommissar
Johannes Hahn genannte Zeithorizont (2025) läge durchaus im Bereich des Möglichen, so Bundespräsident
Van der Bellen.
Für den angestrebten EU-Beitritt seien noch innerserbische Reformen nötig, sagte Aleksandar Vucic. Im
Wirtschaftlichen sei man bereits weit gegangen, im rechtsstaatlichen Bereich klaffe aber noch eine gewisse "Leerstelle",
die man zu füllen hoffe. Auch Bundespräsident Van der Bellen zeigte sich optimistisch, dass sich Serbien
bei den Reformen "auf einem guten Weg" befinde.
Präsident Vucic machte auch auf die große und wachsende Bedeutung der österreichischen Investitionen
in Serbien aufmerksam. Er hoffe, dass sich die serbische Wirtschaft mit österreichischer Unterstützung
noch dynamischer entwickelt als ohnehin schon. Man wolle für den EU-Beitritt "bereit sein", und
nicht von "Gnadenakten" abhängig sein. Die wirtschaftliche Entwicklung der letzten Jahre habe gezeigt,
dass Serbien bereit sei, Leistung zu erbringen, aber die Arbeitslosigkeit sei immer noch zu hoch.
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