Sieg für VS Imst und Naturpark Karwendel, Anerkennung für Schwoicher Wurzelzwerge
Kempten/Innsbruck (lk) - Bei der zwölften Verleihung des Alpinen Schutzwaldpreises der Alpenländischen
Forstvereine im bayerischen Kempten holte Tirol in zwei von drei Kategorien den Hauptpreis: Die Volksschule Imst
Unterstadt überzeugte in der Kategorie „Schulprojekte“ mit ihrem Projekt „Der Wald schützt, nützt
und bildet“. Der Naturpark Karwendel und der Forstbetrieb Oberinntal der Bundesforste gewann mit einem Gemeinschaftsprojekt
zum „Naturschutz im Bergwald“ in der Kategorie „Öffentlichkeitsarbeit, Innovation und Schutzwaldpartnerschaften.
Anerkennung gab es für die Waldkinderkrippe und den Waldkindergarten Schwoich.
„Je öfter der Wald unter fachkundiger Begleitung zum Klassenzimmer oder zum Gruppenraum einer Kinderkrippe
wird, desto eher wird es uns gelingen, ein breites Verständnis für den Schutzwald zu wecken. Es geht
nichts über das Lernen durch Erleben“, gratulierte Tirols LHStv Josef Geisler den PreisträgerInnen und
Ausgezeichneten. Der Schutzwald ist nicht nur der wirksamste, sondern auch der kostengünstigste Schutz vor
Naturgefahren. Technische Verbauungen sind 140 Mal teurer als die kontinuierliche Pflege und Verjüngung des
Schutzwaldes. „Wenn wir uns den letztjährigen Sommer, aber auch den bisherigen Winter vor Augen führen,
wissen wir: Der Schutzwald wird weiter an Bedeutung gewinnen.“
Von Kindesbeinen an im Wald
Was der Wald leistet, wissen die SchülerInnen der VS Imst Unterstadt genau. Das Thema Wald wird während
des gesamten Schuljahres im Unterricht behandelt. Durch Aktivitäten im stadteigenen Wald bekommen die VolksschülerInnen
einen unmittelbaren Bezug zum Wald. Das Projekt wurde bereits 2004 gestartet. Damals trat die Stadtgemeinde Imst
der Schutzwaldplattform Tirol bei. Bei den Kleinsten setzt die private Kinderkrippe Schwoich (Bezirk Kufstein)
an. Diese wurde 2016 als österreichweit erste Waldkinderkrippe gegründet und mittlerweile um einen Waldkindergarten
erweitert. Bereits ab eineinhalb Jahren verbringen die Wurzelzwerge im Freien.
Forst und Vögel
Wie man die natürliche Stabilität des Schutzwaldes erhöhen und gleichzeitig die Lebensräume
für Vogelarten im Bergwald erhalten kann, steht im Fokus des Gemeinschaftsprojekts „Naturschutz im Bergwald“.
Der Naturpark Karwendel und die Österreichischen Bundesforste/Forstbetrieb Oberinntal haben gemeinsam mit
GrundeigenümterInnen ein Praxishandbuch zur Umsetzung forstlicher Maßnahmen unter Berücksichtigung
des Vogelschutzes erarbeitet.
Sonderpreis geht nach Bayern
Der Alpine Schutzwaldpreis Helvetia will das Bewusstsein für die Bedeutung des Schutzwaldes fördern.
Ins Leben gerufen und durchgeführt wird der von der Versicherungsgruppe Helvetia unterstützte Preis von
den alpenländischen Forstvereinen aus Bayern, Graubünden, St. Gallen, Liechtenstein, Vorarlberg, Tirol,
Kärnten und Südtirol. Heuer wurden 22 Projekte eingereicht. Den Sieg in der Kategorie Erfolgsprojekte
holte sich die Gemeinde Amden im schweizerischen St. Gallen mit einem Aufforstungsprojekt. Den Sonderpreis vergab
die Jury an die Gemeinde Ramsau in Bayern für den Umbau des Schutzwaldes von reinen Fichtenwäldern zu
Bergmischwäldern im Nationalpark Berchtesgaden.
|