Steigende Überlebenschance mit der Diagnose Krebs
Innsbruck (lk) - Der neue Jahresbericht des Turmorregisters Tirol liegt vor, in dem alle Krebsfälle
in der Tiroler Bevölkerung dokumentiert und statistisch ausgewertet werden. Im Jahr 2015 erkrankten in Tirol
1.815 Frauen und 2.086 Männer an einem bösartigen Karzinom. Daran verstarben 743 Frauen und 809 Männer.
Das durchschnittliche Alter bei der Diagnose betrug 66 Jahre, 22 Prozent der weiblichen und 11 Prozent der männlichen
Patienten waren jünger als 50 Jahre. Die „Fünfjahres-Überlebensrate“ nach Diagnosestellung hat sich
mittlerweile auf 65 Prozent gesteigert, das stellte Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg anlässlich des Weltkrebstages
am 4. Februar fest.
Daten aus dem Tiroler Tumorregister und dem Österreichischen Krebsregister wurden auch in der aktuell im
Wissenschaftsmagazin LANCET publizierten EUROCORD-3 Studie ausgewertet. Daraus geht hervor, dass Österreich
im internationalen Vergleich zu den Ländern mit den höchsten „Fünfjahres-Überlebensraten“
bei Krebserkrankungen zählt. Dies gilt vor allem für bösartige Tumore von Brust, Lunge, Dickdarm,
Prostata und Lymphdrüsen.
Teilweise besser als die USA
LR Tilg freut sich, dass für die KrebspatientInnen in Tirol seit Jahren eine statistisch signifikante Verbesserung
der Überlebenschance nachzuweisen ist: „Besonders deutlich ausgeprägt ist der Rückgang von tödlichen
Krebserkrankungen bei Frauen mit einem Gebärmutterhalskarzinom sowie Männern mit einem Nierenkarzinom
und einem Karzinom in Dick- und Mastdarm sowie Speiseröhre und Kehlkopf. Der hohe Standard unserer Gesundheitsversorgung
kommt auch darin zum Ausdruck, dass in Tirol teilweise deutlich bessere Überlebensraten als in den USA vorliegen.
Das gilt insbesondere für Männer mit Darm- sowie Lungenkrebs und bei bösartigen Neubildungen in
den blutbildenden Organen.“
Krebszentrum im Neubau der Inneren Medizin Innsbruck
Für den Tiroler Gesundheitslandesrat kommt diese Entwicklung nicht von ungefähr: „Das von den tirol kliniken
und der Medizinische Universität Innsbruck gegründete Comprehensive Cancer Center Innsbruck (CCCI) bietet
KrebspatientInnen verbesserte Heilungschancen. Diese Bündelung der onkologischen Expertisen am Standort Innsbruck
macht individuell maßgeschneiderte, hocheffiziente Krebstherapien möglich. Mit dem heurigen Einzug des
CCCI in den Neubau der Inneren Medizin des Landeskrankenhauses-Universitätskliniken Innsbruck wird ein weithin
sichtbares Zeichen gesetzt – Forschungslabore auf zwei Geschossen in unmittelbarer Nähe zur PatientInnenversorgung.
Dieses Krebszentrum ist ein Beitrag, dass erkrankte Menschen in Tirol so früh wie möglich von den Erkenntnissen
der Wissenschaft profitieren können.“
Das Tumorregister Tirol wurde 1986 von Prof. Willi Oberaigner gegründet und bis zu seiner Pensionierung Anfang
des Jahres geleitet. Das Institut für klinische Epidemiologie, in dem das Tumorregister angesiedelt ist, steht
seither unter Leitung von Irmgard Delmarko im Verantwortungsbereich des Landesinstituts für integrierte Versorgung
der Tirol Kliniken mit Clemens Rissbacher an der Spitze.
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